'''al-Muhādschir ibn Abī Umaiya''' (
Al-Muhādschirs ursprünglicher Name war al-Walīd. Bei der Schlacht von Badr im Jahre 624 kämpfte er noch zusammen mit seinen Brüdern Hischām und Masʿūd auf der Seite der Seite der heidnischen Mekkaner gegen die Muslime.az-Ziriklī|Ḫair ad-Dīn az-Ziriklī: ''al-Aʿlām''. 15. Aufl. Beirut 2002. Band VII, S. 310. [https://archive.org/details/WAQ99019/al ... 9/mode/1up Digitalisat] Wahrscheinlich im Jahr 5 der Hidschra (= 626-27 n.Chr.) wurde er Muslim und wanderte nach Medina aus, wo bereits seine mütterlische Halbschwester Umm Salama als eine der Frauen des Propheten lebte. Den Namen ''al-Muhādschir'' soll er vom Propheten erhalten haben: Als Umm Salama ihm erzählte, dass al-Walīd als Einwanderer (Muhādschirūn|Muhādschir) gekommen sei, soll er ihn als solchen angesprochen haben, was daraufhin zu seinem neuen Namen wurde.
In einigen Quellen wird berichtet, dass Mohammed al-Muhādschir zu einem Himyar|himyaritischen Kleinkönig namens al-Hārith ibn ʿAbd Kalal gesandt wurde und dieser in seiner Gegenwart den Islam annahm. Da al-Muhādschir zu den wenigen Männern gehörte, die nicht an dem Feldzug nach Tabūk teilnahmen, soll Mohammed verärgert über ihn gewesen sein. Als Umm Salama jedoch zugunsten ihres Bruders Fürsprache bei ihm einlegte und ihm sagte, dass er eine Entschuldigung hätte, vergab er ihm. Später entsandte Mohammed al-Muhādschir zu den arabischen Stämmen Kinda und Sadaf im Hadramaut, um bei ihnen die Zakāt einzusammeln, doch verstarb Mohammed, noch bevor al-Muhādschir abreiste. Nach einem Bericht, den at-Tabarī zitiert, lag dies daran, dass al-Muhādschir erkrankt war.aṭ-Ṭabarī: ''Taʾrīḫ ar-rusul wa-l-mulūk''. Bd. I, S. 1853. - Engl. Übersetzung Donner: ''The History of al-Ṭabarī, Volume X: The Conquest of Arabia, A.D. 632–633/A.H. 11.'' S. 20.
Nach dem Tod Mohammeds sandte der Kalif Abū Bakr al-Muhādschir mit einer Armee in den Jemen, um gegen die Ridda-Bewegung des Propheten Aswad al-ʿAnsī zu kämpfen, und den sogenannten ''Abnā''', die auf der Seite des islamischen Staates standen, gegen ihren Gegner Qais ibn Makschūh zu Hilfe zu kommen. Danach sollte er zu den Kinda im Hadramaut weiterziehen.aṭ-Ṭabarī: ''Taʾrīḫ ar-rusul wa-l-mulūk''. Bd. I, S. 1880. - Engl. Übersetzung Donner: ''The History of al-Ṭabarī, Volume X: The Conquest of Arabia, A.D. 632–633/A.H. 11.'' S. 53. Al-Muhādschir nahm Qais ibn Makschūh und ʿAmr ibn Maʿdīkarib, die vom Islam abgefallen waren, gefangen und schickte sie zum Kalifen. Im Jahre 11 (= 632/33) übernahm er das Amt des Statthalter von Sanaa. Später forderte ihn Abū Bakr dazu auf, dem Statthalter des Hadramaut Ziyād ibn Labīd al-Baiyādī in seinem Kampf gegen den aufständischen kinditischen Stammeskönig al-Aschʿath ibn Qais zu Hilfe zu kommen. Zusammen mit Ziyād und ʿIkrima ibn Abī Dschahl belagerte al-Muhādschir al-Aschʿaths Festung an-Nudschair und schlug den kinditischen Aufstand nieder, womit die Ridda-Bewegung im Jemen endete. Über seinen Kampf gegen die Anhänger der Ridda-Bewegung soll al-Muhādschir auch eigene Verse gedichtet haben.
Al-Muhādschir heiratete die Kinditin Asmā' bint Nuʿman, die vorher der Prophet geehelicht hatte. Da es für die ehemaligen Ehefrauen Mohammeds ein Wiederverheiratungsverbot gab (siehe Sure 33:53), wollte sie der Kalif ʿUmar ibn al-Chattāb deswegen bestrafen. Doch beriefen die beiden sich darauf, dass Mohammed Asmā' Talāq|verstoßen hatte, bevor er die Ehe mit ihr vollzogen hat, woraufhin der Kalif von seinem Vorhaben Abstand nahm. Al-Muhādschir wird auch unter den Sekretären des Propheten Mohammad genannt.Zekeriya Güler: "Muhâcir b. Ebû Ümeyye" in Türkiye Diyanet Vakfı İslâm Ansiklopedisi Bd. XXX, S. 388. [https://islamansiklopedisi.org.tr/muhacir-b-ebu-umeyye Online-Version mit Link zum Digitalisat]
== Literatur ==
'''Arabische Quellen'''
* Muḥammad ibn Ḥabīb (gest. 860): ''al-Muḥabbar.'' Ed. Ilse Lichtenstädter. Ǧamʿīyat Dāʾirat al-Maʿārif al-ʿUṯmānīya, Hyderabad/Dekkan 1946. S. 186–188. [https://archive.org/details/al.mohabbar ... 5/mode/1up Digitalisat]
* Al-Balādhurī (gest. ca. 892): ''Kitāb Futūḥ al-Buldān.'' Ed. Michael Jan de Goeje. Brill, Leiden, 1866. S. 100–104. [https://archive.org/stream/liberexpugna ... 9/mode/2up Digitalisat] – Deutsche Übers. Oskar Rescher. S. 100–105. [https://archive.org/stream/kitbfuthelbu ... 0/mode/2up Digitalisat]
* at-Tabarī (gest. 923): ''Taʾrīḫ ar-rusul wa-l-mulūk''. Hrsg. von M. J. de Goeje. Leiden 1879–1901. Bd. I. – Übersetzt in Fred Donner: ''The History of al-Ṭabarī, Volume X: The Conquest of Arabia, A.D. 632–633/A.H. 11.'' State University of New York Press, Albany, New York 1993.
* Ibn al-Athīr|Ibn al-Aṯīr (gest. 1233): „Usd al-ġāba fī maʿrifat aṣ-ṣaḥāba.“ Dār al-Kutub al-ʿilmīya, Beirut 1996. Bd. V, S. 265. [https://archive.org/details/AssadGhaba/ ... 4/mode/1up Digitalisiert]
* Ibn Hadschar al-ʿAsqalānī | Ibn Haǧar al-ʿAsqalānī (gest. 1449): Maktaba Ibn Taimīya, Kairo 1993. Bd. IX, S. 294–295. [https://archive.org/details/EsaabaFiTam ... 3/mode/2up Digitalisiert]
'''Sekundärliteratur''
* ʿAbd al-Muhsin Madʿaj geb. al-Madʿaj: „Der Jemen im frühen Islam, 9–233/630–847, Eine politische Geschichte“. Ithaca Press, London 1988.
* Michael Lecker: „Judaism among Kinda and the Ridda of Kinda“ in „Journal of the American Oriental Society“ 115 (1995) 635–50, hier insbesondere S. 639–642.
* William Montgomery Watt: „Muhammad in Medina“. Clarendon Press, Oxford 1956. S. 122f.
Kategorie:Sahāba
Kategorie:Militärangehöriger (Arabien)
Kategorie:Gestorben im 7. Jahrhundert
Kategorie:Islamisches Evangelium des Jemen
[h4] '''al-Muhādschir ibn Abī Umaiya''' ( Al-Muhādschirs ursprünglicher Name war al-Walīd. Bei der Schlacht von Badr im Jahre 624 kämpfte er noch zusammen mit seinen Brüdern Hischām und Masʿūd auf der Seite der Seite der heidnischen Mekkaner gegen die Muslime.az-Ziriklī|Ḫair ad-Dīn az-Ziriklī: ''al-Aʿlām''. 15. Aufl. Beirut 2002. Band VII, S. 310. [https://archive.org/details/WAQ99019/alam7/page/n309/mode/1up Digitalisat] Wahrscheinlich im Jahr 5 der Hidschra (= 626-27 n.Chr.) wurde er Muslim und wanderte nach Medina aus, wo bereits seine mütterlische Halbschwester Umm Salama als eine der Frauen des Propheten lebte. Den Namen ''al-Muhādschir'' soll er vom Propheten erhalten haben: Als Umm Salama ihm erzählte, dass al-Walīd als Einwanderer (Muhādschirūn|Muhādschir) gekommen sei, soll er ihn als solchen angesprochen haben, was daraufhin zu seinem neuen Namen wurde.
In einigen Quellen wird berichtet, dass Mohammed al-Muhādschir zu einem Himyar|himyaritischen Kleinkönig namens al-Hārith ibn ʿAbd Kalal gesandt wurde und dieser in seiner Gegenwart den Islam annahm. Da al-Muhādschir zu den wenigen Männern gehörte, die nicht an dem Feldzug nach Tabūk teilnahmen, soll Mohammed verärgert über ihn gewesen sein. Als Umm Salama jedoch zugunsten ihres Bruders Fürsprache bei ihm einlegte und ihm sagte, dass er eine Entschuldigung hätte, vergab er ihm. Später entsandte Mohammed al-Muhādschir zu den arabischen Stämmen Kinda und Sadaf im Hadramaut, um bei ihnen die Zakāt einzusammeln, doch verstarb Mohammed, noch bevor al-Muhādschir abreiste. Nach einem Bericht, den at-Tabarī zitiert, lag dies daran, dass al-Muhādschir erkrankt war.aṭ-Ṭabarī: ''Taʾrīḫ ar-rusul wa-l-mulūk''. Bd. I, S. 1853. - Engl. Übersetzung Donner: ''The History of al-Ṭabarī, Volume X: The Conquest of Arabia, A.D. 632–633/A.H. 11.'' S. 20.
Nach dem Tod Mohammeds sandte der Kalif Abū Bakr al-Muhādschir mit einer Armee in den Jemen, um gegen die Ridda-Bewegung des Propheten Aswad al-ʿAnsī zu kämpfen, und den sogenannten ''Abnā''', die auf der Seite des islamischen Staates standen, gegen ihren Gegner Qais ibn Makschūh zu Hilfe zu kommen. Danach sollte er zu den Kinda im Hadramaut weiterziehen.aṭ-Ṭabarī: ''Taʾrīḫ ar-rusul wa-l-mulūk''. Bd. I, S. 1880. - Engl. Übersetzung Donner: ''The History of al-Ṭabarī, Volume X: The Conquest of Arabia, A.D. 632–633/A.H. 11.'' S. 53. Al-Muhādschir nahm Qais ibn Makschūh und ʿAmr ibn Maʿdīkarib, die vom Islam abgefallen waren, gefangen und schickte sie zum Kalifen. Im Jahre 11 (= 632/33) übernahm er das Amt des Statthalter von Sanaa. Später forderte ihn Abū Bakr dazu auf, dem Statthalter des Hadramaut Ziyād ibn Labīd al-Baiyādī in seinem Kampf gegen den aufständischen kinditischen Stammeskönig al-Aschʿath ibn Qais zu Hilfe zu kommen. Zusammen mit Ziyād und ʿIkrima ibn Abī Dschahl belagerte al-Muhādschir al-Aschʿaths Festung an-Nudschair und schlug den kinditischen [url=viewtopic.php?t=9160]Aufstand[/url] nieder, womit die Ridda-Bewegung im Jemen endete. Über seinen Kampf gegen die Anhänger der Ridda-Bewegung soll al-Muhādschir auch eigene Verse gedichtet haben.
Al-Muhādschir heiratete die Kinditin Asmā' bint Nuʿman, die vorher der Prophet geehelicht hatte. Da es für die ehemaligen Ehefrauen Mohammeds ein Wiederverheiratungsverbot gab (siehe Sure 33:53), wollte sie der Kalif ʿUmar ibn al-Chattāb deswegen bestrafen. Doch beriefen die beiden sich darauf, dass Mohammed Asmā' Talāq|verstoßen hatte, bevor er die Ehe mit ihr vollzogen hat, woraufhin der Kalif von seinem Vorhaben Abstand nahm. Al-Muhādschir wird auch unter den Sekretären des Propheten Mohammad genannt.Zekeriya Güler: "Muhâcir b. Ebû Ümeyye" in Türkiye Diyanet Vakfı İslâm Ansiklopedisi Bd. XXX, S. 388. [https://islamansiklopedisi.org.tr/muhacir-b-ebu-umeyye Online-Version mit Link zum Digitalisat]
== Literatur == '''Arabische Quellen''' * Muḥammad ibn Ḥabīb (gest. 860): ''al-Muḥabbar.'' Ed. Ilse Lichtenstädter. Ǧamʿīyat Dāʾirat al-Maʿārif al-ʿUṯmānīya, Hyderabad/Dekkan 1946. S. 186–188. [https://archive.org/details/al.mohabbar/page/n195/mode/1up Digitalisat] * Al-Balādhurī (gest. ca. 892): ''Kitāb Futūḥ al-Buldān.'' Ed. Michael Jan de Goeje. Brill, Leiden, 1866. S. 100–104. [https://archive.org/stream/liberexpugnatio00goejgoog#page/n589/mode/2up Digitalisat] – Deutsche Übers. Oskar Rescher. S. 100–105. [https://archive.org/stream/kitbfuthelbu00balduoft#page/100/mode/2up Digitalisat] * at-Tabarī (gest. 923): ''Taʾrīḫ ar-rusul wa-l-mulūk''. Hrsg. von M. J. de Goeje. Leiden 1879–1901. Bd. I. – Übersetzt in Fred Donner: ''The History of al-Ṭabarī, Volume X: The Conquest of Arabia, A.D. 632–633/A.H. 11.'' State University of New York Press, Albany, New York 1993. * Ibn al-Athīr|Ibn al-Aṯīr (gest. 1233): „Usd al-ġāba fī maʿrifat aṣ-ṣaḥāba.“ Dār al-Kutub al-ʿilmīya, Beirut 1996. Bd. V, S. 265. [https://archive.org/details/AssadGhaba/asdghsh5/page/n264/mode/1up Digitalisiert] * Ibn Hadschar al-ʿAsqalānī | Ibn Haǧar al-ʿAsqalānī (gest. 1449): Maktaba Ibn Taimīya, Kairo 1993. Bd. IX, S. 294–295. [https://archive.org/details/EsaabaFiTamyizSahaba/9/page/n293/mode/2up Digitalisiert]
'''Sekundärliteratur'' * ʿAbd al-Muhsin Madʿaj geb. al-Madʿaj: „Der Jemen im frühen Islam, 9–233/630–847, Eine politische Geschichte“. Ithaca Press, London 1988. * Michael Lecker: „Judaism among Kinda and the Ridda of Kinda“ in „Journal of the American Oriental Society“ 115 (1995) 635–50, hier insbesondere S. 639–642. * William Montgomery Watt: „Muhammad in Medina“. Clarendon Press, Oxford 1956. S. 122f.
Kategorie:Sahāba Kategorie:Militärangehöriger (Arabien) Kategorie:Gestorben im 7. Jahrhundert Kategorie:Islamisches Evangelium des Jemen [/h4]
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