Liste der Kulturdenkmale in UntermarchtalArtikelentwürfe

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 Liste der Kulturdenkmale in Untermarchtal

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In der '''Liste der Kulturdenkmale in Untermarchtal''' sind die Kulturdenkmale der Gemeinde Untermarchtal im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg aufgelistet.

== Legende ==

== Kulturdenkmale nach Ortsteilen ==

=== Untermarchtal ===


Die 1869 erbaute Haltestation Untermarchtal besitzt technik-, landes- und baugeschichtlichen Quellenwert. Sie reiht sich in die von Oberbaurat J. v. Schlierholz individuell gestalteten Bahnhofsgebäude der von den Königlich-Württembergischen Staatseisenbahnen (KWStE) eingerichteten Strecke Ulm-Sigmaringen ein. Für eine Station dieser Größenordnung ist der gestalterische Aufwand beim Haupt- sowie beim für den Bautyp zeittypischen, aber selten gewordenen Nebengebäude mit Kleinviehstall, Holzlege und Toiletten überdurchschnittlich. Er dürfte vor dem Hintergrund der Gründung des Klosters Untermarchtal und seiner ihm angeschlossenen Heime und Institutionen zu sehen sein. Die in Untermarchtal befindlichen Schwellensteine sind außerordentlich seltene, und trotz ihrer Zweitverwendung sehr anschauliche Beispiele für dieses Oberbausystem, das über die Erprobungsphase nicht hinauskam.



Die 1869 erbaute Haltestation Untermarchtal besitzt technik-, landes- und baugeschichtlichen Quellenwert. Sie reiht sich in die von Oberbaurat J. v. Schlierholz individuell gestalteten Bahnhofsgebäude der von den Königlich-Württembergischen Staatseisenbahnen (KWStE) eingerichteten Strecke Ulm-Sigmaringen ein. Für eine Station dieser Größenordnung ist der gestalterische Aufwand beim Haupt- sowie beim für den Bautyp zeittypischen, aber selten gewordenen Nebengebäude mit Kleinviehstall, Holzlege und Toiletten überdurchschnittlich. Er dürfte vor dem Hintergrund der Gründung des Klosters Untermarchtal und seiner ihm angeschlossenen Heime und Institutionen zu sehen sein. Die in Untermarchtal befindlichen Schwellensteine sind außerordentlich seltene, und trotz ihrer Zweitverwendung sehr anschauliche Beispiele für dieses Oberbausystem, das über die Erprobungsphase nicht hinauskam.



Das Kalkwerk wurde 1922 durch mehrere Unternehmer (Großmann aus Untermarchtal, Egge aus Munderkingen und Bailer aus Dieterskirch) an der Bundesstraße errichtet, um den für die Bauwirtschaft nötigen Grundstoff aus dem Rohmaterial des Hügels direkt hinter dem Werk zu produzieren - Grundlage für die Industrialisierung der Region. Bis 1939 in Betrieb, stellt es mit die wohl am besten überlieferte Anlage dieses um die Jahrhundertwende verbreiteten Typs von Kalköfen in dieser von der Kalk- und Zementindustrie so stark geprägten Gegend.



Das Kalkwerk wurde 1922 durch mehrere Unternehmer (Großmann aus Untermarchtal, Egge aus Munderkingen und Bailer aus Dieterskirch) an der Bundesstraße errichtet, um den für die Bauwirtschaft nötigen Grundstoff aus dem Rohmaterial des Hügels direkt hinter dem Werk zu produzieren - Grundlage für die Industrialisierung der Region. Bis 1939 in Betrieb, stellt es mit die wohl am besten überlieferte Anlage dieses um die Jahrhundertwende verbreiteten Typs von Kalköfen in dieser von der Kalk- und Zementindustrie so stark geprägten Gegend.



Der Friedhof mit seinen Gedenkstätten und den sprechenden Schilderhäuschen ist ein bemerkenswertes Zeugnis der Erinnerungskultur. Er war 1829 durch den letzten Marchtaler Klosterförster als Soldatenfriedhof für die im Spital des Kloster Obermarchtals 1814/1815 gestorbenen Soldaten eingerichtet worden und wurde in den beiden Weltkriegen als Grablege für Soldaten weitergeführt.



Der Friedhof mit seinen Gedenkstätten und den sprechenden Schilderhäuschen ist ein bemerkenswertes Zeugnis der Erinnerungskultur. Er war 1829 durch den letzten Marchtaler Klosterförster als Soldatenfriedhof für die im Spital des Kloster Obermarchtals 1814/1815 gestorbenen Soldaten eingerichtet worden und wurde in den beiden Weltkriegen als Grablege für Soldaten weitergeführt.




Das Schloss in Untermarchtal wurde durch die Herren von Speth-Untermarchtal errichtet. Der stattliche Bau besitzt noch qualitätvolle Stuckarbeiten der Umbauphase im 18. Jahrhundert und Tapeten mit Bildern Öttingenscher Schlösser aus dem 19. Jahrhundert. Das Gebäude hat aber nicht nur bau- und kunstgeschichtlichen Aussagewert, sondern ist auch ein wichtiges Dokument der lokalen Herrschafts- und Klostergeschichte.



Hermann Baur, der als Spezialist und Wegbereiter des modernen katholischen Kirchenbaus in der Schweiz gilt, schuf einen weithin sichtbaren, das Donautal dominierenden Sakralbau. Der massive, wohlproportionierte und technisch-handwerklich qualitätvoll ausgeführte Sichtbetonbau ist ein Vertreter der plastisch-dynamischen Architekturströmung dieser Zeit des Kirchenbau-Booms, deren Ursprung vor allem in Le Corbusiers Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp zu finden ist. Freie Rhythmisierung von Grund- und Aufriss mit runden Formen, dominantes Weiß im Inneren und geschickte Lichtregie zielen auf Verinnerlichung. Zusammen mit der hochwertigen Ausstattung bis ins Detail (v. a. durch Pierino Simione und Ferdinand Gehr) schafft die Architektur nicht nur einen künstlerisch-architektonisch bedeutsamen Raum mit bildhaft-symbolischem Anspruch (schützender Bunker, Burg Gottes), wie er charakteristisch ist für die 1960er-/1970er-Jahre. Die Anlage spiegelt auch die Neubewertung und Neugewichtung der liturgischen Handlungen und der liturgischen Orte nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auf besonders anschauliche Weise wider.



Hermann Baur, der als Spezialist und Wegbereiter des modernen katholischen Kirchenbaus in der Schweiz gilt, schuf einen weithin sichtbaren, das Donautal dominierenden Sakralbau. Der massive, wohlproportionierte und technisch-handwerklich qualitätvoll ausgeführte Sichtbetonbau ist ein Vertreter der plastisch-dynamischen Architekturströmung dieser Zeit des Kirchenbau-Booms, deren Ursprung vor allem in Le Corbusiers Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp zu finden ist. Freie Rhythmisierung von Grund- und Aufriss mit runden Formen, dominantes Weiß im Inneren und geschickte Lichtregie zielen auf Verinnerlichung. Zusammen mit der hochwertigen Ausstattung bis ins Detail (v. a. durch Pierino Simione und Ferdinand Gehr) schafft die Architektur nicht nur einen künstlerisch-architektonisch bedeutsamen Raum mit bildhaft-symbolischem Anspruch (schützender Bunker, Burg Gottes), wie er charakteristisch ist für die 1960er-/1970er-Jahre. Die Anlage spiegelt auch die Neubewertung und Neugewichtung der liturgischen Handlungen und der liturgischen Orte nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auf besonders anschauliche Weise wider.



Hermann Baur, der als Spezialist und Wegbereiter des modernen katholischen Kirchenbaus in der Schweiz gilt, schuf einen weithin sichtbaren, das Donautal dominierenden Sakralbau. Der massive, wohlproportionierte und technisch-handwerklich qualitätvoll ausgeführte Sichtbetonbau ist ein Vertreter der plastisch-dynamischen Architekturströmung dieser Zeit des Kirchenbau-Booms, deren Ursprung vor allem in Le Corbusiers Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp zu finden ist. Freie Rhythmisierung von Grund- und Aufriss mit runden Formen, dominantes Weiß im Inneren und geschickte Lichtregie zielen auf Verinnerlichung. Zusammen mit der hochwertigen Ausstattung bis ins Detail (v. a. durch Pierino Simione und Ferdinand Gehr) schafft die Architektur nicht nur einen künstlerisch-architektonisch bedeutsamen Raum mit bildhaft-symbolischem Anspruch (schützender Bunker, Burg Gottes), wie er charakteristisch ist für die 1960er-/1970er-Jahre. Die Anlage spiegelt auch die Neubewertung und Neugewichtung der liturgischen Handlungen und der liturgischen Orte nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auf besonders anschauliche Weise wider.



Die Andreaskirche ist aufs Engste mit der Herrschaftsgeschichte Untermarchtals verbunden: Wahrscheinlich bereits unter den von Speth erbaut, die über 400 Jahre die Herrschaft über den Ort ausübten, war sie Nachfolger der einstigen Schlosskapelle, die wie der gesamte Ort durch Herzog Ulrich von Württemberg in einem Racheakt niedergebrannt worden war. Der Bezug zur Herrschaft ist noch am Oratorium im Chor und an der Gruft derer von Speth ablesbar. Als Wiederaufbau des 17. Jahrhunderts mit qualitätvoller barocker Ausstattung hat die Kirche zudem bau- und kunstgeschichtlichen Zeugniswert.



Die Vollständigkeit der historistisch gestalteten Raumschale des Chores und ihrer in Stil und Gattungen zeittypischen Ausstattung gibt deutlich den repräsentativen Charakter der Mutterhauskirche wieder, die den Aufschwung des Untermarchtaler Klosters in den ersten zwei Jahrzehnten seines Bestehens ausdrückt: Altaraufbau mit Bildern von Prof. Gebhard Fugel, München, Farbglasfenster aus der alten Mutterhauskirche, Wandmalereien u. a. nach Entwürfen von Baumeister durch den Münchner Kunstmaler Roßmann und durch Prof. Hans Kolb, Stuttgart. Der Chorraum veranschaulicht einen wichtigen Abschnitt der Klostergeschichte.



Das Kreuz ist ein Zeugnis mittelalterlicher Rechtsbräuche. Derartige Steinkreuze wurden damals im Zusammenhang mit einem Totschlag am Ort des Verbrechens errichtet. Laut mündlicher Überlieferung bezeichnet das Steinkreuz im Gewann Bannbühl die Grabstätte von schwedischen Soldaten oder Offizieren, worauf die ebenfalls gebräuchliche Bezeichnung "Schwedenkreuz" zurückzuführen ist.

== Siehe auch ==




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