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Liste der Kulturdenkmale in Dornstadt
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In der '''Liste der Kulturdenkmale in Dornstadt''' sind die Kulturdenkmale der Gemeinde Dornstadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg aufgelistet.
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[h4] In der '''Liste der Kulturdenkmale in Dornstadt''' sind die Kulturdenkmale der Gemeinde Dornstadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg aufgelistet.
== Legende ==
== Kulturdenkmale nach Ortsteilen ==
=== Bollingen ===
Das Hofkreuz ist mehrerlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen sind hölzerne Kreuze aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts wegen der Witterungsanfälligkeit des Materials nur selten erhalten. Ungewöhnlich ist auch die aufwendige Reliefierung und des Schaftes. Statt des Gekreuzigten zeigt die Bildtafel Christus Pantokrator, also des Weltenherrschers, der den Tod überwunden hat und in der Hand das Buch des Lebens hält. Obwohl es heute unmittelbar an der Straße steht, handelt es sich bei diesem ungewöhnlichen Andachtsbild nicht um ein Wegkreuz, sondern um ein Hauskreuz, das heißt, es stand ursprünglich vor dem Wohngebäude des Anwesens und schützte ähnlich wie Heiligenfiguren den Hof und seine Bewohner. Das Hauskreuz ist ein wichtiges und besonderes aufwendig gestaltetes Dokument dieser weitgehend in Vergessenheit geratenen, christlichen Tradition.
Eine Kirche und Pfarrei in Bollingen sind schon seit 1275 urkundlich belegt, das Stephanspatrozinium seit 1574. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die Gemeinde einen Neubau, der wie zu dieser Zeit üblich im Rückgriff auf vorherige historische Epochen, d.h. im Stil der späten Romanik bzw. der frühen Gotik, gestaltet wurde. Die Stephanskirche ist zentrales bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Bollingen.
Eine Kirche und Pfarrei in Bollingen sind schon seit 1275 urkundlich belegt, das Stephanspatrozinium seit 1574. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die Gemeinde einen Neubau, der wie zu dieser Zeit üblich im Rückgriff auf vorherige historische Epochen, d.h. im Stil der späten Romanik bzw. der frühen Gotik, gestaltet wurde. Die Stephanskirche ist zentrales bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Bollingen.
Das Gebäude ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele dieses auf der Schwäbischen Alb einst stark verbreiteten Typus des Beiwohnerhauses. Die sogenannten Beiwohner, die im Unterschied zu Bauern oder Seldnern kein Gemeinderecht besaßen, gehörten zur untersten sozialen Schicht innerhalb eines Ortes. Wie üblich, verdiente sich auch der Bewohner dieses Beiwohnerhauses seinen Lebensunterhalt durch Taglöhnerarbeiten, zusätzlich hielt er sich in einem kleinen Stall im rückwärtigen Gebäudeteil ein paar Hühner oder eine Ziege und besaß außerdem einen kleinen Garten an der östlichen Giebelseite. Typisch ist die traufseitige Erschließung des Gebäudes sowie die Raumaufteilung mit Stube und Küche in der einen, Kammer und Stall in der anderen Haushälfte. Das Beiwohnerhaus in Bollingen - das letzte intakte Gebäude dieser Art in einer ganzen Zeile - ist wichtiges Zeugnis der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse auf der Schwäbischen Alb im 18. Jahrhundert.
Bei dem etwa 800 m östlich des Ortsrandes an der Straße nach Dornstadt aufgestellten Steinkreuz handelt es sich um ein Sühnekreuz. Nach mittelalterlicher Rechtsauffassung konnte eine begangene Straftat durch Buße gesühnt werden. Vor allem bei Totschlag wurde die Schuld häufig durch Sühneleistungen abgetragen, zu denen in der Regel auch die Aufstellung von Sühnekreuzen gehörte (üblicherweise am Tatort). Damit ist das Kreuz ein charakteristisches Zeugnis der mittelalterlichen Rechtspflege, aber auch des Aberglaubens. Denn die Bohrstellen und Vertiefungen am Kreuz sind wohl auf das Ausschaben von Steinmehl zurückzuführen, dem heilende Wirkung zugesprochen wurde.
Die der Jungfrau Maria geweihte Hofkapelle ist eine der für katholische Gegenden charakteristischen Andachtsstätten. Der kleine neugotische Sakralbau birgt [url=viewtopic.php?t=1332]im Inneren[/url] einen besonderen Schatz: ein spätgotisches Relief mit dem Tod Mariä, das nach dem Abbruch der Deutschordenskirche in Ulm 1818 von dem Hofeigentümer aufgekauft wurde. Die bemerkenswerte Tafel entstand um 1520 in der Ulmer Werkstatt des Niklaus Weckmann (1481-1526), einer der wichtigsten und erfolgreichsten süddeutschen Bildschnitzerwerkstätten des 16. Jahrhunderts.
Die anstelle eines 1324 erstmals urkundlich erwähnten Vorgängerbaus im frühen 17. Jahrhundert neu erbaute, den Hll. Petrus und Paulus geweihte Kapelle ist zentrales bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte des Weilers Böttingen. Während der Kapellenbau in seiner Formensprache (spitzbogige Fenster, kreuzrippengewölbter Chor) noch ganz der Spätgotik verpflichtet ist, ist der zeitgleich entstandene Altar bereits im modernen Renaissancestil gestaltet.
=== Dornstadt ===
Pforte, Andachtsräume und Grabdenkmale sind die letzten unverändert erhaltenen Reste des aus einem Fliegerhorst der beiden Weltkriege und danach Zufluchtsort für jüdische Waisenkinder 1951 entstandenen Betreuungs- und Pflegezentrums der Ev. Kirche, in dem zunächst rund 550 ältere „Displaced Persons“ vor allem aus Russland untergebracht waren. Da Betreibern und Bewohnern die Ausübung der eigenen Religion besonders wichtig war, wurden im Empfangsgebäude sowohl eine evangelische Kapelle (das nahe gelegene Dornstadt war katholisch) und ein orthodoxer Gebetsraum eingerichtet, die von einem evangelischen Pfarrer, einem russisch-orthodoxen und einem ukrainisch-orthodoxen Priester sowie einem buddhistischen Mönch seelsorgerisch betreut wurden. Die inzwischen verstorbenen „Displaced Persons“ erhielten ihre letzte Ruhestätte auf zwei Friedhöfen mit je nach Konfession unterschiedlich gestalteten Grabmalen. Das Heim für Flüchtlinge, Pflege- und Hilfsbedürftige - auch „sibirisches Dorf auf der Alb“ genannt - ist eindrucksvolles Zeugnis der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Pforte, Andachtsräume und Grabdenkmale sind die letzten unverändert erhaltenen Reste des aus einem Fliegerhorst der beiden Weltkriege und danach Zufluchtsort für jüdische Waisenkinder 1951 entstandenen Betreuungs- und Pflegezentrums der Ev. Kirche, in dem zunächst rund 550 ältere „Displaced Persons“ vor allem aus Russland untergebracht waren. Da Betreibern und Bewohnern die Ausübung der eigenen Religion besonders wichtig war, wurden im Empfangsgebäude sowohl eine evangelische Kapelle (das nahe gelegene Dornstadt war katholisch) und ein orthodoxer Gebetsraum eingerichtet, die von einem evangelischen Pfarrer, einem russisch-orthodoxen und einem ukrainisch-orthodoxen Priester sowie einem buddhistischen Mönch seelsorgerisch betreut wurden. Die inzwischen verstorbenen „Displaced Persons“ erhielten ihre letzte Ruhestätte auf zwei Friedhöfen mit je nach Konfession unterschiedlich gestalteten Grabmalen. Das Heim für Flüchtlinge, Pflege- und Hilfsbedürftige - auch „sibirisches Dorf auf der Alb“ genannt - ist eindrucksvolles Zeugnis der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Pforte, Andachtsräume und Grabdenkmale sind die letzten unverändert erhaltenen Reste des aus einem Fliegerhorst der beiden Weltkriege und danach Zufluchtsort für jüdische Waisenkinder 1951 entstandenen Betreuungs- und Pflegezentrums der Ev. Kirche, in dem zunächst rund 550 ältere „Displaced Persons“ vor allem aus Russland untergebracht waren. Da Betreibern und Bewohnern die Ausübung der eigenen Religion besonders wichtig war, wurden im Empfangsgebäude sowohl eine evangelische Kapelle (das nahe gelegene Dornstadt war katholisch) und ein orthodoxer Gebetsraum eingerichtet, die von einem evangelischen Pfarrer, einem russisch-orthodoxen und einem ukrainisch-orthodoxen Priester sowie einem buddhistischen Mönch seelsorgerisch betreut wurden. Die inzwischen verstorbenen „Displaced Persons“ erhielten ihre letzte Ruhestätte auf zwei Friedhöfen mit je nach Konfession unterschiedlich gestalteten Grabmalen. Das Heim für Flüchtlinge, Pflege- und Hilfsbedürftige - auch „sibirisches Dorf auf der Alb“ genannt - ist eindrucksvolles Zeugnis der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Das westlich von Dornstadt aufgerichtete Kruzifix steht in der in ländlichen katholischen Gebieten weit verbreiteten Tradition, Andachtsstätten in den Fluren aufzustellen. Mit seiner blockhaften Gestaltung im Stil des Art Déco und den in Kunststein gegossen Reliefs ist es eine gelungene Neuschöpfung der 1920er-Jahre.
Im Inneren der Kapelle findet sich die Darstellung der Marienerscheinung von Bernadette Soubirous, wie sie sich am 11.2.1858 in Lourdes ereignet hat. Zur Erinnerung an dieses Ereignis entstanden vielerorts immer gleiche - auf ein Vorbild von Jerome Fabisch aus dem Jahr 1864 zurückgehende - Darstellungen des in einer künstlichen Felsgrotte arrangierten Figurenpaares von Maria und Bernadette. Die Hofkapelle in Dornstadt mit ihrer Lourdesgrotte ist eine der für katholisch geprägte Regionen charakteristischen kleinen Andachtsstätten und Zeugnis der allgemeinen Zunahme der Marienverehrung während des letzten Viertels des 19. Jahrhunderts.
Das in charakteristischer Weise an einer Weggabelung aufgestellte Kreuz ist ein sprechendes Zeugnis der in katholischen Gebieten weit verbreiteten Tradition des Wegkreuzes. Der qualitätvolle, gusseiserne Korpus ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten industrieller Produktion auch von Kunstobjekten. Ungewöhnlich aufwendig ist der Kreuzstamm gestaltet, die Reliefs zeigen: Weinranken, die sich um ein Kreuz winden (als Symbol des bei der Kreuzigung verflossenen Blutes Christi), darüber in einer Art Tabernakel eine Monstranz (als Hinweis auf die Eucharistie) und darüber Leidenswerkzeuge (als Hinweis auf die Passion Christi).
Die am Eingang zum Dornstadter Friedhof aufgestellten Sklupturengruppe - Christus am Kreuz mit Maria und Johannes sowie der am Ölberg betende Christus mit den schlafenden Jüngern - verweisen eindrucksvoll auf Passion und Erlösungswerk Christi. Die qualitätvollen spätbarocken Figuren sind künstlerisch bemerkenswerte Zeugnisse der Frömmigkeit und Andachtskultur in der katholisch geprägten Region.
Die an der Straße von Dornstadt nach Tomerdingen errichtete Wegkapelle ist ein aufwendig gestalteter, an klassizistischen Vorbildern orientierter Bau. Sie ist ein typischer Vertreter einer Gruppe religiöser Kleindenkmale, die die Kulturlandschaft in katholischen Gebieten in besonderer Weise prägen.
=== Scharenstetten ===
Bei dem etwa 400 m südöstlich der Ortsmitte an der Straße nach Temmenhausen aufgestellten Steinkreuz handelt sich um ein Sühnekreuz wohl des 15. oder frühen 16. Jahrhunderts. Nach mittelalterlicher Rechtsauffassung konnte eine begangene Straftat durch Buße gesühnt werden. Vor allem bei Totschlag wurde die Schuld häufig durch das Erbringen verschiedener Sühneleistungen abgetragen, zu denen in der Regel auch die Aufstellung eines Sühnekreuzes - meist am Tatort - gehörte. Der Sage nach soll jedoch das Scharenstetter Kreuz auf einer germanischen Opfer- und Kultstätte beziehungsweise auf einem alten Gerichtsplatz errichtet worden sein. Das Kreuz ist es ein charakteristisches Zeugnis der mittelalterlichen Rechtspflege, aber auch des Aberglaubens. Die Vertiefungen und die Durchbohrung sind auf Ausschabungen von Steinmehl zurückzuführen, das als magisches Heilmittel gegen Krankheiten Verwendung fand.
Die in romanische Zeit zurückreichende Laurenzkirche ist zentrales Denkmal der Orts- und Kirchengeschichte von Scharenstetten. Die ehemalige Wehrkirche mit ihrem mächtigen, bergfriedähnlichen Kirchturm und hoher Ummauerung diente einst zum Schutz der Bevölkerung bei feindlichen Überfällen. Solche Anlagen waren in unbefestigten Orten üblich, wo sich die Bevölkerung bei Gefahr auch nicht in eine ortsnahe Burg zurückziehen konnte. In ihrem Inneren birgt die Kirche einige Kleinode: 1958 wurden im Chorraum Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. Der aus dem Ulmer Münster stammende Hochaltar (1460/70) ist ein bedeutendes Werk der sog. Ulmer Schule, dessen Schreinfiguren aus der Werkstatt des berühmten Hans Multscher stammen. Das Abendmahl an der Predella und die Apostelbilder an der Empore stammen von der Hand des bekannten Barockmalers Josef Wannenmacher.
Die in romanische Zeit zurückreichende Laurenzkirche ist zentrales Denkmal der Orts- und Kirchengeschichte von Scharenstetten. Die ehemalige Wehrkirche mit ihrem mächtigen, bergfriedähnlichen Kirchturm und hoher Ummauerung diente einst zum Schutz der Bevölkerung bei feindlichen Überfällen. Solche Anlagen waren in unbefestigten Orten üblich, wo sich die Bevölkerung bei Gefahr auch nicht in eine ortsnahe Burg zurückziehen konnte. In ihrem Inneren birgt die Kirche einige Kleinode: 1958 wurden im Chorraum Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. Der aus dem Ulmer Münster stammende Hochaltar (1460/70) ist ein bedeutendes Werk der sog. Ulmer Schule, dessen Schreinfiguren aus der Werkstatt des berühmten Hans Multscher stammen. Das Abendmahl an der Predella und die Apostelbilder an der Empore stammen von der Hand des bekannten Barockmalers Josef Wannenmacher.
Die in romanische Zeit zurückreichende Laurenzkirche ist zentrales Denkmal der Orts- und Kirchengeschichte von Scharenstetten. Die ehemalige Wehrkirche mit ihrem mächtigen, bergfriedähnlichen Kirchturm und hoher Ummauerung diente einst zum Schutz der Bevölkerung bei feindlichen Überfällen. Solche Anlagen waren in unbefestigten Orten üblich, wo sich die Bevölkerung bei Gefahr auch nicht in eine ortsnahe Burg zurückziehen konnte. In ihrem Inneren birgt die Kirche einige Kleinode: 1958 wurden im Chorraum Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. Der aus dem Ulmer Münster stammende Hochaltar (1460/70) ist ein bedeutendes Werk der sog. Ulmer Schule, dessen Schreinfiguren aus der Werkstatt des berühmten Hans Multscher stammen. Das Abendmahl an der Predella und die Apostelbilder an der Empore stammen von der Hand des bekannten Barockmalers Josef Wannenmacher.
=== Temmenhausen ===
Bei dem unmittelbar an einer Weggabelung am südlichen Ortsrand aufgestellten Steinkreuz handelt es sich um ein Sühnekreuz wohl des 15./16. Jahrhunderts. Nach mittelalterlicher Rechtsauffassung konnte eine begangene Straftat durch Buße gesühnt werden. Vor allem bei Totschlag wurde die Schuld häufig durch das Erbringen verschiedener Sühneleistungen verbüßt, zu denen in der Regel auch die Aufstellung eines Sühnekreuzes gehörte (üblicherweise am Tatort). Damit ist das Kreuz ein charakteristisches Zeugnis der mittelalterlichen Rechtspflege.
Die 1324 erstmals urkundlich bezeugte Kapelle zum Hl. Nikolaus, deren heutiger Bau im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert stammt, ist zentrales bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Temmenhausen. Nachdem die Reichsstadt Ulm die Reformation durchgeführt hatte, erwarb sie 1576 vom Deutschen Orden dessen Hälfte des Kirchensatzes und bestellte einen Pfarrer. Der Innenraum zeigt die Adaption des spätmittelalterlichen Baus für den protestantischen Predigtgottesdienst durch Einbau von Emporen, die im späten 18. Jahrhundert mit Tafelbildern der Evangelisten und Apostel geschmückt wurden.
Die 1324 erstmals urkundlich bezeugte Kapelle zum Hl. Nikolaus, deren heutiger Bau im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert stammt, ist zentrales bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Temmenhausen. Nachdem die Reichsstadt Ulm die Reformation durchgeführt hatte, erwarb sie 1576 vom Deutschen Orden dessen Hälfte des Kirchensatzes und bestellte einen Pfarrer. Der Innenraum zeigt die Adaption des spätmittelalterlichen Baus für den protestantischen Predigtgottesdienst durch Einbau von Emporen, die im späten 18. Jahrhundert mit Tafelbildern der Evangelisten und Apostel geschmückt wurden.
=== Tomerdingen ===
Die an der Giebelseite des Hauses auf einer großen Konsole stehende Holzfigur ist durch ihre Hirtentracht und die vor ihr liegende Kuh als Hl. Wendelin charakterisiert, einem der vierzehn Nothelfer und Schutzpatron der Hirten und Herden. Es handelt sich nicht nur um eine bemerkenswerte volkskünstlerische Arbeit, sondern auch um ein anschaulich überliefertes Beispiel einer für katholische Regionen charakteristischen, zum Schutz des Anwesens aufgestellten Hausfigur.
Das 1705 für den Pfarrer der Liebfrauenkirche errichtete Pfarrhaus ist ein charakteristisches Beispiel des sich im 18. Jahrhundert etablierenden, vor allem bei Amts- und Pfarrhäusern zu beobachtenden, repräsentativen Haustypus. Auch [url=viewtopic.php?t=1332]im Inneren[/url] ist die typische Grundrissdisposition weitgehend erhalten: Im Erdgeschoss lagen Gesinderäume, Küche und nach hinten der Stall, im Obergeschoss zur Straßenseite Wohnstube und Kammer des Pfarrers und jenseits des Mittelflures ebenso große Räume für Gäste. Die zugehörige Scheuer - die in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen Vorgängerbau ersetzte - ist hingegen ein heute selten gewordenes Beispiel jener um die Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelten, eigenständigen Fachwerkarchitektur des frühen Historismus, bei der die beliebte Backsteintechnik in einer attraktiven Kombination mit Zierfachwerk verwendet wird. Der Pfarrhof ist als Ensemble aus einem frühen und bemerkenswerten Beispiel eines im 18. Jahrhundert verbreiteten repräsentativen Haustyps und aus einer frühen historistischen Pfarrscheuer wichtiges bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Tomerdingen.
Das 1705 für den Pfarrer der Liebfrauenkirche errichtete Pfarrhaus ist ein charakteristisches Beispiel des sich im 18. Jahrhundert etablierenden, vor allem bei Amts- und Pfarrhäusern zu beobachtenden, repräsentativen Haustypus. Auch [url=viewtopic.php?t=1332]im Inneren[/url] ist die typische Grundrissdisposition weitgehend erhalten: Im Erdgeschoss lagen Gesinderäume, Küche und nach hinten der Stall, im Obergeschoss zur Straßenseite Wohnstube und Kammer des Pfarrers und jenseits des Mittelflures ebenso große Räume für Gäste. Die zugehörige Scheuer - die in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen Vorgängerbau ersetzte - ist hingegen ein heute selten gewordenes Beispiel jener um die Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelten, eigenständigen Fachwerkarchitektur des frühen Historismus, bei der die beliebte Backsteintechnik in einer attraktiven Kombination mit Zierfachwerk verwendet wird. Der Pfarrhof ist als Ensemble aus einem frühen und bemerkenswerten Beispiel eines im 18. Jahrhundert verbreiteten repräsentativen Haustyps und aus einer frühen historistischen Pfarrscheuer wichtiges bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Tomerdingen.
Das 1705 für den Pfarrer der Liebfrauenkirche errichtete Pfarrhaus ist ein charakteristisches Beispiel des sich im 18. Jahrhundert etablierenden, vor allem bei Amts- und Pfarrhäusern zu beobachtenden, repräsentativen Haustypus. Auch [url=viewtopic.php?t=1332]im Inneren[/url] ist die typische Grundrissdisposition weitgehend erhalten: Im Erdgeschoss lagen Gesinderäume, Küche und nach hinten der Stall, im Obergeschoss zur Straßenseite Wohnstube und Kammer des Pfarrers und jenseits des Mittelflures ebenso große Räume für Gäste. Die zugehörige Scheuer - die in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen Vorgängerbau ersetzte - ist hingegen ein heute selten gewordenes Beispiel jener um die Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelten, eigenständigen Fachwerkarchitektur des frühen Historismus, bei der die beliebte Backsteintechnik in einer attraktiven Kombination mit Zierfachwerk verwendet wird. Der Pfarrhof ist als Ensemble aus einem frühen und bemerkenswerten Beispiel eines im 18. Jahrhundert verbreiteten repräsentativen Haustyps und aus einer frühen historistischen Pfarrscheuer wichtiges bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Tomerdingen.
Die spätmittelalterliche Toranlage der – 1940 weitgehend erneuerten – Friedhofsmauer um die St. Martinskirche ragt nicht nur weit über die Mauer hinaus, Pfostenlöcher sprechen zudem dafür, dass die Toranlage ursprünglich Teil einer Befestigungsanlage war. Wie fast alle Dorfkirchen in diesem Gebiet war nämlich auch die Tomerdinger Pfarrkirche wohl vor 1600 befestigt, um der Bevölkerung bei feindlichen Überfällen Schutz zu gewähren. Als anschaulich überliefertes Detail einer mittelalterlichen Kirchenbefestigung - zudem mit einer beachtlichen spätmittelalterlichen Holzskulptur des Hl. Martin geschmückt - ist die Tomerdinger Toranlage wichtiges Zeugnis der Kirchen- und Ortsgeschichte.
Die Ölbergkapelle ist ein charakteristisches Zeugnis für die vom Katholizismus geprägte Frömmigkeit in der Region. Bemerkenswert die Innenausstattung: eine Stabfelderdecke mit Resten ornamentaler, spätbarocker Bemalung und in einer Nische an der westlichen Schmalseite das Holzrelief einer Ölberggruppe - eine beachtenswerte volkskünstlerische Arbeit aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die an der höchsten Stelle im Ort erbaute Martinskirche stammt in ihrer heutigen Gestalt im Wesentlichen aus dem 14. Jahrhundert. Sie bewahrt bemerkenswerte Flachdecken in Langhaus und Chor, reich verziert mit prächtiger Reliefschnitzerei und spätgotischem Rankenwerk sowie Deckenmalereien von 1533. Als einstige Wehrkirchenanlage, von der sich auch der eindruckvolle Torbau erhalten hat, ist sie zentrales Denkmal der Orts- und Kirchengeschichte. Solche Anlagen zum Schutz der Bevölkerung bei feindlichen Überfällen waren in unbefestigten Orten üblich, wo man sich bei Gefahr auch nicht in eine ortsnahe Burg zurückziehen konnte.
Die kleine spätbaroke Wegkapelle, an der Straße von Tomerdingen nach Temmenhausen gelegen, ist ein anschaulich überlieferter Vertreter dieser Gruppe religiöser Kleindenkmale, die die Kulturlandschaft in katholischen Gebieten in besonderer Weise prägen. In ihrem Inneren verwahrt sie eine ikonographisch seltene Darstellung einer Beweinung Christi durch zwei Engel aus dem späten 19. Jahrhundert.
Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt entstand anstelle der baufälligen gotischen Deutschordenspfarrkirche St. Maria im Jahr 1841 als schlichte, spätklassizistische Kirche. Von der alten Pfarrkirche wurden einige Ausstattungsstücke übernommen, darunter eine große Kreuzigungsgruppe, die in der für Süddeutschland wichtigen Werkstatt des Niklaus Weckmann um 1520 geschaffen wurde. Die Marienkirche ist zentrales bauliches Dokument der Orts- und Kirchengeschichte von Tomerdingen und prägt das Ortsbild in entscheidendem Maße.
Bei dem 700 m südwestlich der Ortsmitte an der Straße nach Bollingen aufgestellten (ursprünglicher Standort etwa 600 m südöstlich der Ortsmitte, an der Straße nach Dornstadt) Steinkreuz handelt sich um ein Sühnekreuz wohl aus dem 15./16. Jahrhundert. Nach mittelalterlicher Rechtsauffassung konnte eine begangene Straftat durch Buße gesühnt werden. Vor allem bei Totschlag wurde die Schuld häufig durch das Erbringen verschiedener Sühneleistungen verbüß´t, zu denen in der Regel auch die Aufstellung eines Sühnekreuzes gehörte (üblicherweise am Tatort). Das Kreuz ist somit ein charakteristisches Zeugnies der mittelalterlichen Rechtspflege.
In der ehemalige Zehntscheune wurden die Abgaben - der große Zehnt - an das Benediktinerkloster Elchingen gelagert, das vom hohen Mittelalter bis ins frühe 19. Jahrhundert Ortsherr und über große Teile des Dorfes auch Grundherr war. Charakteristisch für eine herrschaftliche Scheune ist die - im Unterschied zu den Hofscheuern - stattliche Größe, die massive Bauweise sowie die große Durchfahrtstenne in der Mitte. Als Zeugnis der früheren Wirtschaftsverhältnisse beziehungsweise des Abgabewesens hat die Elchinger Zehntscheune hohe Bedeutung für die Orts- und Wirtschaftsgeschichte von Tomerdingen.
Das Gebäude ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele dieses auf der Schwäbischen Alb einst stark verbreiteten Typus des Beiwohnerhauses. Die sogenannten Beiwohner, die im Unterschied zu Bauern oder Seldnern kein Gemeinderecht besaßen, gehörten zur untersten sozialen Schicht innerhalb eines Ortes. Üblicherweise verdienten sich die Beiwohner ihren Lebensunterhalt durch Taglöhnerarbeiten. Hier legt jedoch der bauliche Zusammenhang mit der ehemaligen Zehntscheuer die Vermutung nahe, dass der Bewohner des Hauses von der Ortsherrschaft als Zehntknecht angestellt war. Ein kleiner Stall und eine Werkstatt in der hinteren Haushälfte weisen zusätzlich auf die Ausübung eines Handwerks und auf Kleintierhaltung hin. Wie üblich liegen Stube und Küche auf der anderen Seite des Ganges, Kammern im Obergeschoss. Das Haus ist wichtiges Zeugnis der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse auf der Schwäbischen Alb im späten Mittelalter.
== Siehe auch ==
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