'''Andrée Lehmann''' (geboren am 29. Dezember 1893 in Paris; gestorben am 13. Januar 1971 ebenda) war eine Frankreich|französische Rechtsanwalt|Rechtsanwältin und Feminismus|Feministin.
== Leben ==
Andrée Lehmann wurde in eine jüdische Familie mit Elsass|elsässischen Wurzeln geboren. Ihr Vater war Victor Lehmann, ein Handelsvertreter und ihre Mutter Delphine Weill. Sie legte ein Baccalauréat|wissenschaftliches Abitur und einen Abschluss in Rechtswissenschaften ab. Damit wurde sie 1921, im selben Jahr wie Marcelle Kraemer-Bach und Yvonne Netter, als Rechtsanwältin in Paris zugelassen.
1924 begann Andrée Lehmann, sich sehr aktiv in der LFDF zu engagieren und wurde im selben Jahr deren Generalsekretärin. Sie arbeitete regelmäßig an der Zeitschrift ''Le droit des femmes''
Lehmann schloss sich den Suffragetten an, die die Senatoren bedrängten, um das Wahlrecht für Frauen zu erlangen. Das ganze Jahr 1928 über führten die Suffragetten spektakuläre Aktionen in der Umgebung des Senat (Frankreich)|Senats durch. Sie trugen Transparente und Hüte mit dem Slogan „Die Frau will wählen”. Am 13. November 1928 wurde Andrée Lehmann zusammen mit einer anderen demonstrierenden Anwältin, Simone Weiler, wegen unerlaubten Parkens auf dem Bürgersteig des Jardin de Luxembourg gegenüber dem Senat festgenommen. Am Internationalen Frauentag, dem 8. März 1928, gehörte Andrée Lehmann zu den Aktivistinnen der LFDF, die vor der Statue von Jeanne d’Arc einen Kranz mit der Aufschrift „An Jeanne, die Frankreich rettete, aber für unwürdig befunden wurde, eine Stadträtin zu wählen” niederlegen. Eine weitere spektakuläre Aktion war ihr Flug über den Jardin du Luxembourg am 7. Juli 1932, bei dem sie Flugblätter über den Senat werfen ließ, in denen das Wahlrecht für Frauen gefordert wurde.Die Abgeordnetenkammer (Frankreich)|Abgeordnetenkammer hatte seit 1919 mehrfach die Einführung des Frauenwahlrechts beschlossen; dieses scheiterte aber die gesamte Dritte Französische Republik hindurch am ablehnenden Votum des Senats.
In den Jahren vor dem Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg nahm Andrée Lehmann wie alle Aktivistinnen der LFDF pazifistische Positionen ein. Diese äußerte sie bis kurz vor Kriegsausbruch durch Artikel in der LFDF-Zeitung und indem sie sich den 150.000 Unterzeichnern der Petition zur Unterstützung des Aktionszentrums gegen den Krieg anschloss. Die Rassengesetze des Vichy-Regimes zwangen sie dazu, die Ausübung ihres Anwaltsberufs auszusetzen und aus Paris zu fliehen. „Sie, die es so sehr liebte, den Gegner herauszufordern und mit offenem Visier in der ersten Reihe zu kämpfen, musste sich in der Deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg#Freie Zone (Südzone)|freien Zone verstecken und entging den Vernichtungslagern nur deshalb, weil sie einen Katholiken, Dr. Séjourné, geheiratet hatte“, so Madame MoreyVermutlich ist hier die in [https://femenrev.persee.fr/doc/femdi_19 ... _79_1_3509 Persée] erwähnte Micheline Morey gemeint. in ''La vie et l’oeuvre féministe d'Andrée Lehmann''Le droit des femmes, 6. Juli 1971.
Obwohl das Wahlrecht in Frankreich für Frauen erworben wurde (21. April 1944) und im Gegensatz zu den meisten suffragistischen Organisationen, gründete Andrée Lehmann nach dem Krieg die LFDF wieder und führte weiterhin den Vorsitz. Die Zeitung ''Le droit des femmes'' erschien 1946 wieder und wurde von ihr geleitet.
== Werke ==
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== Literatur ==
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== Anmerkungen ==
[h4] '''Andrée Lehmann''' (geboren am 29. Dezember 1893 in Paris; gestorben am 13. Januar 1971 ebenda) war eine Frankreich|französische Rechtsanwalt|Rechtsanwältin und Feminismus|Feministin.
== Leben == Andrée Lehmann wurde in eine jüdische Familie mit Elsass|elsässischen Wurzeln geboren. Ihr Vater war Victor Lehmann, ein Handelsvertreter und ihre Mutter Delphine Weill. Sie legte ein Baccalauréat|wissenschaftliches Abitur und einen Abschluss in Rechtswissenschaften ab. Damit wurde sie 1921, im selben Jahr wie Marcelle Kraemer-Bach und Yvonne Netter, als Rechtsanwältin in Paris zugelassen. 1924 begann Andrée Lehmann, sich sehr aktiv in der LFDF zu engagieren und wurde im selben Jahr deren Generalsekretärin. Sie arbeitete regelmäßig an der Zeitschrift ''Le droit des femmes'' Lehmann schloss sich den Suffragetten an, die die Senatoren bedrängten, um das Wahlrecht für Frauen zu erlangen. Das ganze Jahr 1928 über führten die Suffragetten spektakuläre Aktionen in der Umgebung des Senat (Frankreich)|Senats durch. Sie trugen Transparente und Hüte mit dem Slogan „Die Frau will wählen”. Am 13. November 1928 wurde Andrée Lehmann zusammen mit einer anderen demonstrierenden Anwältin, Simone Weiler, wegen unerlaubten Parkens auf dem Bürgersteig des Jardin de Luxembourg gegenüber dem Senat festgenommen. Am Internationalen Frauentag, dem 8. März 1928, gehörte Andrée Lehmann zu den Aktivistinnen der LFDF, die vor der Statue von Jeanne d’Arc einen Kranz mit der Aufschrift „An Jeanne, die Frankreich rettete, aber für unwürdig befunden wurde, eine Stadträtin zu wählen” niederlegen. Eine weitere spektakuläre Aktion war ihr Flug über den Jardin du Luxembourg am 7. Juli 1932, bei dem sie Flugblätter über den Senat werfen ließ, in denen das Wahlrecht für Frauen gefordert wurde.Die Abgeordnetenkammer (Frankreich)|Abgeordnetenkammer hatte seit 1919 mehrfach die Einführung des Frauenwahlrechts beschlossen; dieses scheiterte aber die gesamte Dritte Französische Republik hindurch am ablehnenden Votum des Senats.
In den Jahren vor dem Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg nahm Andrée Lehmann wie alle Aktivistinnen der LFDF pazifistische Positionen ein. Diese äußerte sie bis kurz vor Kriegsausbruch durch Artikel in der LFDF-Zeitung und indem sie sich den 150.000 Unterzeichnern der Petition zur [url=viewtopic.php?t=14022]Unterstützung[/url] des Aktionszentrums gegen den Krieg anschloss. Die Rassengesetze des Vichy-Regimes zwangen sie dazu, die Ausübung ihres Anwaltsberufs auszusetzen und aus Paris zu fliehen. „Sie, die es so sehr liebte, den Gegner herauszufordern und mit offenem Visier in der ersten Reihe zu kämpfen, musste sich in der Deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg#Freie Zone (Südzone)|freien Zone verstecken und entging den Vernichtungslagern nur deshalb, weil sie einen Katholiken, Dr. Séjourné, geheiratet hatte“, so Madame MoreyVermutlich ist hier die in [https://femenrev.persee.fr/doc/femdi_1965-0566_1971_num_79_1_3509 Persée] erwähnte Micheline Morey gemeint. in ''La vie et l’oeuvre féministe d'Andrée Lehmann''Le droit des femmes, 6. Juli 1971.
Obwohl das Wahlrecht in Frankreich für Frauen erworben wurde (21. April 1944) und im Gegensatz zu den meisten suffragistischen Organisationen, gründete Andrée Lehmann nach dem Krieg die LFDF wieder und führte weiterhin den Vorsitz. Die Zeitung ''Le droit des femmes'' erschien 1946 wieder und wurde von ihr geleitet. == Werke == * * * * * * == Literatur == * * * == Anmerkungen ==
'''Hans Heinz Lehmann''' (* 13. August 1907 in Berlin-Neukölln; † 1985 in Tübingen) war ein deutscher Historiker und Anglistik|Anglist.Gunta Haenicke/Thomas Finkenstaedt: ''Anglistenlexikon...