Massilia (Schiff)Artikelentwürfe

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 Massilia (Schiff)

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Die '''''Massilia''''' war ein Frankreich|französisches Passagierschiff der Compagnie de Navigation Sud-Atlantique, das 1914 vom Stapellauf|Stapel lief. Bekannt wurde sie dadurch, dass sie während der Westfeldzug|militärischen Niederlage 1940 politische Persönlichkeiten in die Gebiete Französisch-Nordafrika|Französisch-Nordafrikas transportierte. Sie wurde 1944 von der Deutsche Wehrmacht|deutschen Wehrmacht versenkt.Rimbaud 1984

== Schiff ==
Die ''Massilia'' wurde bei der Werft Forges et Chantiers de la Méditerranée 1914 in La Seyne-sur-Mer als Schwesterschiff der Lutetia (Schiff)|Lutetia gebaut. Nach dem Stapellauf 1914 wurde der Bau durch den Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg unterbrochen und erst 1920 fertiggestellt. Bis zum Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg wurde sie von der ''Compagnie de navigation Sud-Atlantique'' auf der Südatlantiklinie (Bordeaux - Lissabon - Rio de Janeiro - Santos - Montevideo - Buenos Aires) eingesetzt.
== Rolle in der Exilbewegung in Spanien ==
Das Schiff ist in der Geschichte des republikanischen ExilsSiehe hierzu weiterführend den Artikel :es:Exilio republicano español in der spanischsprachigen Wikipedia. Spaniens bekannt, da es zahlreichen intellektuellen und künstlerischen Persönlichkeiten des Francisco Franco|antifranquistischen Regimes wie der Schriftstellerin Elena Fortún
== Sommer 1940 ==
Am 17. Juni 1940 spaltete sich die Kabinett Reynaud|Regierung Reynaud, die sich nach Bordeaux zurückgezogen hatte, in einer Sitzung des Ministerrats. Auf der einen Seite standen Paul Reynaud|Reynauds Anhänger, die eine Fortsetzung des Kampfes außerhalb des Mutterlandes befürworteten und auf der anderen Seite die Befürworter eines Waffenstillstands, vertreten durch Philippe Pétain. Reynaud wurde überstimmt und durch Pétain an der Spitze einer Kabinett Pétain I|neuen Regierung ersetzt.

Die Idee, Regierungsmitglieder und Parlamentarier nach Nordafrika zu schicken, wurde jedoch nicht aufgegeben. Der Staatspräsident (Frankreich)|Präsident der Republik, Albert Lebrun, war beispielsweise der Ansicht, dass „die Regierung bei freien Verhandlungen (über einen Waffenstillstand) immer den Vorteil haben wird, sich außerhalb der Reichweite der feindlichen Truppen zu befinden“.L’invasion, 1978 Am Ende bestiegen am 21. Juni 1940 allerdings nur wenige Politiker die ''Massilia'' nach Casablanca, darunter 27 Parlamentarier.

Die Abreise 1940 wurde von Édouard Barthe
Die bekanntesten Passagiere waren:
* Paul Bastid ehemaliger Minister
* Marcel Brout, Abgeordneter * Julien Cain, Generaldirektor der Bibliothèque nationale de France|Französischen Nationalbibliothek
* César Campinchi, Abgeordneter, ehemaliger Minister * Hélène Campinchi, Referentin im Marineministerium * Édouard Daladier Abgeordneter, ehemaliger Kriegsminister und ehemaliger Ratspräsident, und seine beiden Söhne
* Gabriel Delattre, Abgeordneter * Yvon Delbos, Abgeordneter, ehemaliger Minister
* Joseph Denais, Abgeordneter * Galandou Diouf, Abgeordneter * Marius Dubois, Abgeordneter * André Dupont, Abgeordneter * Léandre Dupré, Abgeordneter * Salomon Grumbach, Abgeordneter
* Jean-Marie Guastavino, Abgeordneter * Georges Huisman, Generaldirektor der Schönen Künste, späterer Gründer der Internationale Filmfestspiele von Cannes|Internationalen Filmfestspiele von Cannes mit Familie
* Jacques Ibert, Komponist
* André Le Troquer, Abgeordneter
* Georges Lévy-Alphandéry, Abgeordneter. 1945 war er Mitglied der Jury, die Marschall Pétain zum Tode verurteilte * Georges Mandel, Abgeordneter, ehemaliger Minister mit seiner Partnerin Beatrice Bretty und seiner Geliebten Deva Dassy
* Pierre Mendès France, Abgeordneter, ehemaliger Staatssekretär#Frankreich|Sous-secrétaires d’État, späterer Ministerpräsident, mit Familie
* Camille Perfetti, Abgeordneter * Jean Perrin, Physiker, Chemiker und seine Lebensgefährtin Nine Choucroun
* Edgard Pisani, Student, späterer Minister
* Bernard Quénault de La Groudière, Abgeordneter * Alexandra Roubé-Jansky, Schriftstellerin * Antoinette Sasse, Maler * Jammy Schmidt, Abgeordneter * Jean-Marie Thomas, Abgeordneter * Michel Tony-Révillon, Senator; 1945 wurde er Geschworener beim Prozess gegen Pétain * Pierre Viénot, Abgeordneter * Alex Wiltzer, Abgeordneter * Jean Zay, Abgeordneter, ehemaliger Minister und Familie

Andere Abgeordnete wie der ehemalige Ministerpräsident Édouard Herriot oder Louis Marin (Politiker)|Louis Marin entschieden sich kurzfristig dafür, nicht an Bord zu gehen.

Die ''Massilia'', die im Hafen von Le Verdon-sur-Mer|Verdon unterhalb von Bordeaux lag, blieb zunächst einen Tag lang blockiert, da die Hafenarbeiter aus Feindseligkeit gegen die Abgeordneten streikten. Sie lief erst am 21. Juni 1940 aus, vier Tage nach der Bildung der Regierung Pétain und einen Tag vor der Unterzeichnung des Waffenstillstand von Compiègne (1940)|Waffenstillstands.

An Bord des Schiffes befanden sich 100 Zivilisten, der Rest der 500 Passagiere waren Soldaten und Seeleute. In der damals herrschenden antiparlamentarischen Stimmung wurde die unerwartete Ankunft besonders negativ aufgenommen. Pfiffe und Beschimpfungen der Besatzung empfingen die als „Drückeberger“ verdächtigten. Die Unzufriedenen waren wenig empfänglich für das Argument, dass eine Regierung unter dem Druck des Feindes keine ruhigen Entscheidungen treffen könne. Das Schiff traf erst drei Tage später, am 24. Juni, in Casablanca ein, da einige Abgeordnete Zuflucht in England suchen wollten und das Schiff auf See auf die Genehmigung des britischen Konsuls warten musste, die nicht erteilt wurde.

Bei ihrer Ankunft wurden sie am Kai von einer feindseligen Menschenmenge erwartet und die Passagiere wurden vom Generalresidenten Charles Noguès|Noguès zu ihrem Schutz in einem großen Hotel in Casablanca untergebracht. Für den Politiker Raymond Forni war dies allerdings die Folge eines Gegenbefehls von François Darlan|Admiral Darlan.Rede von Raymond Forni auf dem internationalen Kolloquium in der Nationalversammlung „Le 18 juin, combats et commémorations“ (Der 18. Juni, Kämpfe und Gedenkfeiern), 22. Juni 2000. Die Offiziere, die als mobilisiert galten, Pierre Mendès France, Pierre Viénot, Alex Wiltzer und Jean Zay, wurden von den neuen Machthabern am 31. August 1940 in Casablanca verhaftet, ins Mutterland zurückgebracht und wegen „Fahnenflucht vor dem Feind“ vor das Militärgericht von Clermont-Ferrand gestellt. Drei von ihnen wurden am 4. Oktober 1940 zu Gefängnisstrafen und zehn Jahren Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt.

Am 18. Juli 1940, sieben Tage nach der Verfassungsgesetz vom 10. Juli 1940 (Frankreich)|Abstimmung über die Vollmachten für Marschall Pétain, durften die übrigen 23 Parlamentarier nach Frankreich zurückkehren. Die an Bord befindlichen Parlamentarier gehörten fast ausnahmslos der Linken oder der linken Mitte an und waren daher bei den Debatten und der Abstimmung nicht anwesend. Einige von ihnen, wie Édouard Daladier und Georges Mandel, wurden vom Vichy-Regime für die Niederlage verantwortlich gemacht und zusammen mit anderen Offizieren, wie General Maurice Gamelin, 1942 im Prozess von Riom vor Gericht gestellt. Die Urteile wurden 1946 aufgehoben.

Die ''Massilia'' diente anschließend als Truppentransporter des Vichy-Regimes zwischen Frankreich und Nordafrika. Im Jahr 1944 wurde sie von den Deutschen in Marseille versenkt, um den Hafen zu blockieren.

== Literatur ==
* *
== Film ==
* ''Juin 1940 : le piège du « Massilia'', Virginie Linhart, 2011

== Anmerkungen ==




Kategorie:Passagierschiff (Frankreich)
Kategorie:Frankreich im Zweiten Weltkrieg

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