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'''Pastvina''', bis 1948 ''Helldroth'', ist eine Einzelsiedlung|Einschicht der Gemeinde Studánka (''Schönbrunn'') in Tschechien. Das erloschene Dorf liegt sechs Kilometer südwestlich von Tachov (''Tachau'') und gehört zum Okres Tachov.
== Geographie ==
Die Siedlung Pastvina befindet sich auf einer Hochfläche über den Tälern der Bäche Vesecký potok, Lužní potok und Brtvý potok im böhmischen Teil des Oberpfälzer Waldes (''Český les''). Nördlich erhebt sich der Polom (''Schillingberg'', 711 m n.m.), im Nordosten die Rozsocha (''Klitscherberg'', 758 m n.m.), östlich der Ptáčník (''Vogelherd'', 691 m n.m.), im Südosten der Brtník (''Zeidelberg'', 678 m n.m.) sowie südwestlich der Borek (''Ohrenberg'', 711 m n.m.). Der Ort liegt im Naturpark Český les.
Nachbarorte sind Mýto u Tachova|Mýto (''Mauthdorf'') im Norden, Studánka im Nordosten, Dlouhý Újezd (''Langendörflas'') und Maršovy Chody (''Maschakotten'') im Osten, Nové Sedliště (''Neu Zedlisch'') und die Wüstung Pořejov (''Purschau'') im Südosten, die Wüstung Bažantov (''Wosant'') im Süden, Lesná u Tachova|Lesná (''Schönwald'') im Westen sowie Zadní Milíře (''Girnberg'') und Písařova Vesce (''Albersdorf'') im Nordwesten.
== Geschichte ==
An der Stelle von Pastvina befand sich im Spätmittelalter der Lehnshof ''Unruhe''. Mit dem in den Wäldern zwischen Studánka|Schönbrunn und Lesná u Tachova|Schönwald am Schönwalder Steig gelegenen Hof waren Vasallen der Herrschaft Tachov|Tachau belehnt. Der Überlieferung nach soll auf dem Klitscherberg (''Rozsocha'') zum Schutz dieses von Tachau in die Oberpfalz führenden bedeutenden Handelsweges die Festes Haus|Feste ''Unruh'' gestanden sein. Im Jahre 1523 ist Ernst Stockauer auf Schönbrunn auch als Besitzer von ''Unruhe'' nachweisbar. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erwarb der Besitzer des Gutes Dlouhý Újezd|Langendörflas, Hans Rudolf von Habsberg, auch den Hof Unruhe. Als weiterer Besitzer des Hofes ist in dieser Zeit auch der in den Ritterstand erhobene Landesbote Max Schreiner überliefert.
Im Jahre 1623 wurde der Hof erstmals unter dem Namen ''Hölltrot'' erwähnt.[https://www.soaplzen.cz/soka-tc/spravni-vyvoj/obce-n-r Správní vývoj obcí N-Ř: Pastvina, Helldroht], Státní oblastní archiv v plzni / Staatliches Gebietsarchiv in Pilsen Die Herkunft dieses Namens ist nicht bekannt; möglicherweise geht sie auf die Sage von der durch einen Feuerritter mit Höllenhunden und Windbräuten angeführten und das Land verwüstenden Wilde Jagd|Wilden Jagd am Klitscherberg zurück. Zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Hof als ''Helltrath'' bzw. ''Hölltroth'' bezeichnet; er war in dieser Zeit an die vereinigten Güter Langendörflas, Schönwald und Schönbrunn angeschlossen. 1766 verkaufte Maria Franziska Pergler von Perglas das Gut Langendörflas mit Schönbrunn - einschließlich des Färsenhofes Helldroht - an Adam Philipp Losy von Losinthal, der es seiner Fideikommissherrschaft Tachau zuschlug. Im Jahre 1781 erwarb Joseph-Niklas zu Windisch-Graetz die Fideikommissherrschaft Tachau von cden Losy´schen Erben. 1785 bestand ''Heldroth'' bzw. ''Holldrat'' einzig aus dem Hof.Jaroslaus Schaller: ''Topographie des Königreichs Böhmen''. Band 9: Pilsner Kreis, Prag und Wien 1788, S. 172 Seit 1815 waren der Einschicht ''Helldroth'' neben dem Hof zwei weitere Hausnummern zugerechnet.
Im Jahre 1835 bestand die im Pilsner Kreis gelegene und nach Schönbrunn konskribierte Einschicht ''Helldroth'' aus drei Häusern, darunter dem zeitlich verpachteten Hof sowie einer südlich im Tal gelegenen Mühle. Pfarrort war Tachau, der Schulunterricht erfolgte in Schönbrunn.Johann Gottfried Sommer: ''Das Königreich Böhmen''. Band 6: Pilsner Kreis. Prag 1838, S. 205 Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Ansiedlung dem an die Familienfideikommissherrschaft Tachau angeschlossenen Gut Langendörflas mit Schönbrunn untertänig, Besitzer waren die Windisch-Graetz|Grafen Windisch-Graetz. In dieser Zeit erfolgte eine Parzellierung des Färsenhofes; vor allem entlang der über Zahájí (Lesná)|Waldheim nach Bayern führenden Schönwalder Straße entstanden mehrere neue Häuser sowie abseits eine Abdeckerei.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete ''Helldrot'' ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Schönbrunn im Bezirk Tachau|Bezirk und Gerichtsbezirk Tachau.[https://www.soaplzen.cz/soka-tc/spravni-vyvoj/obce-n-r Správní vývoj obcí N-Ř: Pastvina, Helldroth], Státní oblastní archiv v plzni / Staatliches Gebietsarchiv in Pilsen Im Jahre 1869 hatte das Dorf 90 Einwohner und bestand aus zwölf Häusern. Besitzer des Hauses Nr. 1 war die Steinmetzfamilie Hochmuth, die mehrere Kleindenkmale in der Umgebung schuf. 1887 wurde die Kapelle errichtet. Im Jahre 1900 lebten in ''Helldroth'' 85 Personen, 1910 waren es 88. Nach dem Zusammenbruch der Österreich-Ungarn|k.k. Monarchie wurde das Dorf 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakei. Beim Volkszählung|Zensus von 1921 lebten in den 16 Häusern des Ortes 92 Deutsche.[http://www.zanikleobce.cz/chytil.php?menu=15&chs=349 Chytilův místopis ČSR, 2. aktualisierte Ausgabe, 1929, S. 349 Hejlov - Hemera] Ab 1923 war ''Helldroth'' nach Schönwald eingepfarrt. Im Jahre 1930 bestand Helldroth aus 17 Häusern, darunter zwei Wirtshäuser und ein Hegerhaus; das Dorf hatte 87 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde Helldroth im Herbst 1938 dem Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Tachau. Am 22. und 23. April 1945 wurden in Schönwald zwei auf dem Weg zum KZ Flossenbürg|Stammlager Flossenbürg befindliche Todesmarsch|Todesmärsche mit Häftlingen der KZ-Außenlager Zwickau und KZ-Außenlager Lengenfeld|Lengenfeld gestoppt und über Helldroth, Maschakotten und Staré Sedliště|Alt Zedlisch ins böhmische Landesinnere umgeleitet. Hinter Helldroth wurden zwei Massengräber mit zehn bzw. sechs Toten angelegt.[https://mapy.com/de/de/turisticka?source=osm&id=1213762103&gallery=1&sourcep=foto&idp=6831127&x=12.5727783&y=49.7596756&z=19 Schautafel in Pastvina mit Informationen zu den Todesmärschen] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Helldroth wieder Teil der Tschechoslowakei. Die deutschböhmische Bevölkerung wurde Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|vertrieben, im Ort verblieb nur die deutsch-tschechische Familie Hollick. 1948 wurde ''Helldroth'' in ''Pastvina'' umbenannt.[https://www.zakonyprolidi.cz/cs/1949-22 Vyhláška č. 22/1949 Sb. ministerstva vnitra o změnách úředních názvů míst v roce 1948] Die Schönwalder Straße verlor mit der Errichtung des Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs ihre Bedeutung als grenzüberschreitender Verkehrsweg. Im Jahre 1950 lebten in den drei Häusern von Pastvina nur noch acht Personen. Der Ortsteil Pastvina wurde 1960 aufgehoben. Die verlassenen Häuser und die Kapelle wurden dem Verfall überlassen. Heute besteht Pastvina nur noch aus einem Haus (Nr. 8) und der restaurierten Kapelle; die ehemalige Schönwalder Straße ist nur noch ein Fahrweg.
== Ortsgliederung ==
Pastvina ist Teil des Katastralbezirks ''Studánka u Tachova''.
== Sehenswürdigkeiten ==
* Kapelle des hl. Adalbert, errichtet 1887. Das nach dem Zweiten Weltkrieg verfallene Bauwerk wurden 1995 mit [url=viewtopic.php?t=14022]Unterstützung[/url] ehemaliger deutscher Bewohner restauriert und am 7. September 1997 geweiht.
* Wegkreuz gegenüber dem Haus Nr. 8, erhalten ist nur der Sandsteinsockel
* Schautafel zu den Todesmärschen von 1945
== Literatur ==
* Historický lexikon obcí České republiky 1869–2005|Historický lexikon obcí České republiky 1869–2011, [https://www.czso.cz/csu/czso/iii-pocet-obyvatel-a-domu-podle-kraju-okresu-obci-a-casti-obci-v-letech-1869-2011_2015 Teil 3: Počet obyvatel a domů podle krajů, okresů, obcí, částí obcí a historických osad / lokalit] – Okres Tachov.
* [https://www.studanka.eu/obec/povidani-o-nasi-obci/ Geschichte von Studánka und Pastvina]
* [https://bayern-boehmen-goldenestrasse.eu/pastvina.html Helldroth auf bayern-boehmen-goldenestrasse.eu]
* [https://memory.cpkp-zc.cz/der-ehemalige-dorf-westbohmen/tachau/119-helldroth-pastvina/ Helldroth (Pastvina) auf Geschichten aus dem Sudetenland]
* [http://www.zanikleobce.cz/index.php?obec=2843 Pastvina (Helldroth) auf zanikleobce.cz]
Kategorie:Studánka [/h4]
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