Alfa Romeo GTV (1994)Artikelentwürfe

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 Alfa Romeo GTV (1994)

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Der '''Alfa Romeo GTV''' ist ein Sportcoupé von Alfa Romeo. Das Modell wurde im Herbst 1994 zusammen mit dem neuen Alfa Romeo Spider|Spider nach einer längeren Pause eingeführt und bis Ende 2005 gebaut. Nachfolgemodelle wurden der Alfa Romeo Brera|Brera sowie der kleinere Alfa Romeo GT|GT.

Eine Alfa Romeo GTV|erste Generation mit der Bezeichnung GT/GTV entstand ab Anfang 1974 auf Basis des Alfa Romeo Alfetta|Alfetta und wurde bis 1986 gebaut.

== Modellentwicklung ==
Im März 1994 wurde der neue GTV auf dem Genfer Salon vorgestellt. Die Serienfertigung lief im September desselben Jahres an.
Die intern als Baureihe 916 bezeichneten Parallelmodelle GTV und Alfa Romeo Spider (916)|Spider haben eine in weiten Teilen identische Karosserie, die Enrico Fumia für Pininfarina entworfen hatte. Technisch basieren beide Modelle auf einer von Fiat entwickelten Plattform mit dem Namen ''Tipo Due''. Sie hatte ihren Ursprung im Fiat Tipo (Typ 160)|Fiat Tipo der zweiten Serie und diente zahlreichen weiteren Fahrzeugen des Fiat-Konzerns als Basis, darunter auch den Alfa Romeo-Modellen Alfa Romeo 145|145, Alfa Romeo 146|146, Alfa Romeo 147|147, Alfa Romeo 155|155, Alfa Romeo 156|156 und Alfa Romeo GT|GT. Auch das konzeptionell sehr ähnliche Fiat Coupé basierte auf dieser Plattform, allerdings mit einer anderen Hinterachse. Um die Entwicklungs- und Produktionskosten weiter zu senken, wurden zahlreiche Bauteile von anderen Modellen des Fiat-Konzerns übernommen. Die Vorderachse mit der äußerst direkt übersetzten Lenkung (2,2 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag) teilten sich die 916 mit der letzten Serie des Alfa Romeo 155. Außerdem wurde darauf geachtet, so viele Teile wie irgend möglich sowohl im GTV als auch im Spider identisch zu halten, um die Kosten zu senken. Es wurde aber in einer sehr späten Projektphase der Entwicklung bei Fahrversuchen mit dem produktionsreifen Fahrzeug festgestellt, dass das Fahrverhalten mit einer mit dem Coupé Fiat identischen, direkt vom Fiat Tipo übernommenen Hinterachskonstruktion den Ansprüchen an einen Alfa Romeo nicht gerecht wurde. Deshalb wurde eine sehr aufwendige Mehrlenkerachse entwickelt, die an einem Aluminiumträger befestigt wurde, der wiederum an denselben Befestigungspunkten wie die vorherige Hinterachse mit der Karosserie verschraubt werden konnte. Dieser Aluminiumträger wurde in einem damals im Fahrzeugbau revolutionären, zuvor nur in der Luftfahrt verwendeten, Gussverfahren im Vakuum hergestellt. Dieses Verfahren fand später auch in anderen Alfa Romeo-Fahrzeugen weiteren Einsatz, beispielsweise bei den Vorderachslenkern der Modelle 147, 156, 166 und GT. Außerdem wurden die sehr große Motorhaube und die Kotflügelabschnitte hinter den Radkästen in einem KMC genannten Injektionsformverfahren aus Kevlar-Carbon-Faserverbund und Polyester hergestellt, das geringe Werkzeugkosten mit hoher Steifigkeit und guter Fertigungsgenauigkeit verband. Durch diese aufwendigen Detaillösungen wurde der angepeilte Verkaufspreis der Fahrzeuge immer höher, weswegen die ursprünglich vorgesehene, für Pininfarina entworfene Inneneinrichtung mit einem lackierten Armaturenbrett ähnlich wie beim Fiat Coupé verworfen und neu gezeichnet wurde. Zahlreiche Teile der neuen Innenausstattung stammten jedoch vom Fiat Punto, woraus eine der Preisklasse und dem Anspruch der Fahrzeuge nicht gerecht werdende Qualitätsanmutung des Innenraums resultierte.

Alfa Romeo ging anfangs davon aus, mehr als 20.000 Exemplare der Baureihe jährlich verkaufen zu können, weshalb die Produktion im eigenen Werk in Arese angesiedelt wurde und nicht bei Pininfarina, dessen Produktionskapazitäten dafür nicht ausgereicht hätten. Die tatsächlich abgesetzten Stückzahlen lagen jedoch wesentlich unter dieser Planung (es wurden in allen Produktionsjahren zusammengenommen lediglich rund 80.000 Fahrzeuge hergestellt), weshalb nach einigen Jahren der Fertigung bei Alfa Romeo selbst und ca. 64.000 hergestellten Fahrzeugen die gesamten Produktionsanlagen zu Pininfarina verlagert wurden, wo dann die letzten ca. 16.000 Exemplare gefertigt wurden.

Der quer eingebaute Motor des bis auf den Heckbereich mit dem Alfa Romeo Spider|Spider identischen GTV war in sechs Versionen mit einem Hubraum von 1800 bis 3200 cm³ erhältlich. Der stärkste 3,2-l-V6-24V-Motor mit 176 kW (240 PS) beschleunigt den GTV 916 in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Die 1,8-l- und 2,0-l-Motoren waren Vierzylindermotoren aus dem Fiatbaukastensystem mit Graugussblöcken. Lediglich die Zylinderköpfe waren aus einer Aluminiumlegierung und kamen von Alfa Romeo mit der seit Jahren verwandten Twinsparktechnik (2 Zündkerzen je Zylinder). Der Motor des 2.0 T.Spark mit 16 Ventilen leistete zunächst 110 kW (150 PS), die Leistung dieses Motors konnte 1998 mit Umstellung der Abgasnorm von Euro 2 auf D3 auf 114 kW (155 PS) gesteigert werden.

Gleichzeitig hielt mit dem Facelift im Frühsommer 1998 auf dem deutschen Markt der 1.8 T. Spark mit 144 PS Einzug in die Motorenpalette. Dieser schon als 1.8 T.Spark aus den Modellen 145/146 und 155 bekannte Motor sollte das Angebot nach unten abrunden. Mangels Nachfrage verschwand er aber wieder im Sommer 2000 aus den Verkaufsprospekten. Zum selben Zeitpunkt reduzierte sich aufgrund der Emissionsumstellung auf Euro 3 die Leistung des 2.0 T.Spark wieder auf 110 kW (150 PS).

Darüber rangierten die meist als „Arese-V6“ (nach der Alfa Romeo-Fertigungsstätte) bezeichneten Sechszylinder-Triebwerke. Sie verfügten noch über die klassischen nassen Laufbuchsen für die Kolben. Es gab sie als 2,0-Liter (12 Ventile) mit Turboaufladung und 147 kW (200 PS), als 3,0 Liter (24 Ventile) mit 160–162 kW (218–220 PS) und in der letzten Ausbaustufe mit 3,2 Litern (24 Ventile) mit 176 kW (240 PS).

Im Laufe der Zeit erfolgten einige Maßnahmen zur Modellpflege. So erhielten im Sommer 1998 das Armaturenbrett einen Alu-Look und das ''Scudetto'', einen leichten Chromschmuck. Im Jahr 2000 wurde die Fertigung vom Alfa Romeo-Werk in Arese zu Pininfarina nach Turin verlegt.

Die ab Frühjahr 2003 gebauten Modelle sind an der neuen Front zu erkennen. Sie wurden an das aktuelle Alfa Romeo-Erscheinungsbild angepasst und tragen einen Chromgrill. Innen wurde durch Anpassung der Sitzschienen eine tiefere Sitzposition ermöglicht.

Im Herbst 2005 wurde die Fertigung eingestellt. Nachfolger wurde der Alfa Romeo Brera|Brera.

== Motoren ==

(*) mit aerokit

=== Zuverlässigkeit und Praxis ===
Die Fahrzeuge der Baureihe 916 wiesen über ihre Bauzeit mitunter Mängel auf.
Einige wurden im Rahmen der Modellpflege ständig verbessert. Zu nennen sind da geänderte Scheibenwischermotoren und Fensterheber vom Zulieferer Valeo, bei Umstellung auf On-Board-Diagnose|OBD-Schnittstelle homogenisierte Elektrik und Verringerung der elektrischen Komplexität, Kühlerlüfter-Elektrikanpassungen für Gebläsestufen. Dies ist den Werkstatthandbüchern zu entnehmen, die die Evolution des Modells widerspiegeln.

Die 916er-Reihe war als Sportcoupé in ihrer Praxistauglichkeit etwas eingeschränkt, da beide Versionen (Spider und Coupé) nur über einen kleinen Kofferraum verfügten, der auch nach Weglassen des Reservenotrades und dessen Ersatz durch ein Pannenspray nur ungenügende Ausmaße hatte, aber dem eines Sportwagens entsprach. Gerade die V6-Turbo-Modelle hatten anstatt eines Scheibenwischwasserbehälters unter der Motorhaube, so wie bei den TS und den anderen V6-Modellen üblich, lediglich einen Waschwasserbeutel mit geringer Füllmenge im Kofferraum, sodass an einen Winterbetrieb mit längeren Autobahnfahren ohne Auffüllen nicht zu denken war. Dies war dem Platz geschuldet, den das große V6-Triebwerk mit Turbo einnahm. Der V6-Turbo baut aufgrund des Turboladers sehr eng, sodass der Luftfilter unter der Motorhaube den Platz des Wischwasserbehälters einnahm.
Beide Varianten hatten Türgriffe, die bei kalter Witterung durch Vereisung einen Zugang zum Fahrzeug erschwerten, weil die Betätigungsknöpfe festfrieren konnten. Dieses Manko gibt es bei vielen Herstellern, ist hier aber dem Styling geschuldet, da ein Druckknopföffner verbaut wurde.

Bezüglich Verarbeitungsqualität sind diverse Punkte aus der Praxis zu berichten:

* teilweise schlecht passende Innenausstattungsteile (Türpaneele müssen bei regelmäßiger Einstellung der Scheiben entfernt und neu installiert werden), beispielsweise am Übergang vom Armaturenbrett zu den Türen
* Quietsch- und Klappergeräusche an Türen und Innenausstattung
* Wassereinbrüche bei nicht korrekter Einstellung der rahmenlosen Türfenster
* mögliche Defekte an elektrischen Bauteilen wie dem Scheibenwischermotor, der Tankklappenentriegelung, dem elektrischen Schiebedach und dem Motor des Umluftschalters der 1. Serie. Dieser ist ebenfalls anfällig, und ein Austausch desselben ist nur mit handwerklichem Aufwand möglich; ab der 2. Serie (FL) wurde dies vom Hersteller geändert.

Viele Punkte wurden verbessert oder sind einfach behebbar oder aber auch fehlender Wartung geschuldet (Scheibeneinstellung). Die Verarbeitung der bei Pininfarina gefertigten Exemplare erschien hochwertiger als die der bei Alfa Romeo in Arese selbst hergestellten.
Alfa Romeo führte im Jahr 1997 eine Rückrufaktion für die bis dahin gefertigten Fahrzeuge durch, bei der Bauteile (Scheibenwischermotor, Stoßdämpfer und Lenker der Hinterachse, Teile der Auspuffanlage und andere) ersetzt wurden.

== Literatur ==
* Cavalca/Colombo/Colombo: Più Alfa che mai - Alfa Romeo GTV & Spider - ISBN 979-12-200-8374-4

* [https://www.bozhdynsky.com/ Yaroslav Bozhdynsky 916 register and more/]



Kategorie:Sportwagen
Kategorie:Coupé
Kategorie:Kombicoupé

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