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 Martin Reisgys

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'''Martin (Martynas) Reisgys''' (* 11. Dezember 1886 in Venckai, Litauen; † 2. April 1942 im Konzentrationslager Mauthausen, Österreich) war ein memelländischer Politiker und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in Kleinlitauen (Preußisch-Litauen), der heutigen Region Klaipeda in Litauen. Er war mehrmals Präsident des Memelländischen Direktoriums, setzte sich für ein autonomes Memelgebiet ein, das angegliedert ist an die Republik Litauen, und widersetzte sich der nationalsozialistischen Herrschaft.
== Leben ==

=== Frühe Jahre ===
Martin Reisgys wurde 1886 als ältestes von fünf Kindern einer Bauernfamilie im Dorf Venckai geboren und wuchs in Biržininkai bei Klaipėda auf. Er besuchte die Grundschule in Venckai, galt als talentierter Schüler, und erhielt die Empfehlung, Lehrer zu werden, entschied sich jedoch für das Bauhandwerk. In den Jahren 1906–1908 leistete er Wehrdienst in der deutschen Kaiserlichen Armee. Während des Ersten Weltkriegs wurde er erneut in die deutsche Armee eingezogen, konnte aber durch seine Sprachkenntnisse als Übersetzer für Litauisch und Lettisch dienen und musste nicht kämpfen.

Nach dem Militärdienst engagierte er sich in der litauischen Nationalbewegung. 1912 gründete er im Dorf Lankupiai mit Gleichgesinnten einen litauischen Jugendverein, der die einheimische litauische Sprache und Kultur pflegte und sich später dem „Santara“-Netzwerk anschloss. Für sein Engagement erhielt er 1913 eine Auszeichnung litauischer Emigranten aus den USA.

=== Privates Leben ===
== Politisches Wirken ==

== Verfolgung und Tod ==

In seinem letzten erhaltenen Brief aus dem Februar 1942 schreibt er:„Liebe Frau, Kinder und Schwiegervater!

== Nachleben ==
Nach seinem Tod wurde seine Familie weiterhin verfolgt: 1948 deportierten die sowjetischen Besatzer Litauens seine Witwe Anikė sowie die drei jüngeren Kinder Martin, Eva und Jonas nach Sibirien.

== Würdigung ==

Reisgys gilt heute als Symbol für Gerechtigkeit, nationale Identität und Widerstand gegen Diktatur und Unterdrückung in einer Zeit politischer Repression. Die litauische Gedenkschrift ''Genozid in Litauen Minor'' (2013) vermerkt:„Im Jahr 1940 verhafteten die Nazis die ehemaligen Vorsitzenden des Klaipėda-Direktorates Martynas Reisgys und Erdmonas Simonaitis. Die Alliierten retteten Simonaitis – Martynas Reisgys aber starb in Mauthausen.“Genocide and Resistance Research Centre of Lithuania: Genozid in Litauen Minor, Vilnius 2013.In Erinnerung an den Präsidenten von Kleinlitauen Martin Reisgys und seine Familie wurde am 2. April 2009 auf dem Campus der Universität Klaipeda, Litauen, die Skulptur „Banga“ enthüllt.

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