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 Weißbart-Helmkolibri

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Der '''Weißbart-Helmkolibri''' (''Oxypogon lindenii''; Synonym (Taxonomie)|Syn. ''Ornysmia lindenii'', ''Oxypogon guerinii lindenii'') ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art ist Endemit|endemisch in Venezuela. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (''least concern'') eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[https://www.worldbirdnames.org/bow/hummingbirds/ IOC World Bird List Hummingbirds]

== Merkmale ==
Der Weißbart-Helmkolibri erreicht bei einem Körpergewicht von lediglich ca. 4,8 g eine Körperlänge von etwa 11,5 cm. Er hat einen kurzen ca. 1,3 cm langen Schnabel. Das Männchen hat eine bronzegrüne Oberseite, die leicht grau geschuppt ist. Dabei hat er einen langen, spitzen und manchmal leicht gegabelten schwarzen Kamm. Der zottelige schwarz-weiße Bart enthält schimmernde apfelgrüne Streifen. Die Kopfseiten sind schwärzlich, der breite weite Nackenkragen zieht sich bis zur Brust. Der Rest der Unterseite wirkt schmutzig grau mit grünen Pailletten. Beim vergleichsweise lange und leicht gegabelten Schwanz sind die mittleren Steuerfedern olivgrün, die restlichen dunkel. Die Unterschwanzdecken sind intensiv kastanienbraun mit weißen Schäften und engen weißen Rändern über ca. zwei Drittel der Steuerfedern. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, wirkt aber stumpfer und hat keinen Kamm und Bart. Die stumpf weiße Unterseite ist dicht grünlich braun gefleckt. juvenil|Jungtiere sind vermutlich sehr ähnlich wie das Weibchen.Josep del Hoyo u. a.

== Fortpflanzung ==
Die Brutsaiason des Weißbart-Helmkolibri ist sehr abhängig von der Blütezeit der ''Espeletia'', also normalerweise im Zeitraum von Juni bis November. Das große Nest wird aus Fasern der ''Espeletia'' gebaut. Meist findet man es an Flussufern, in kleinen Höhlen in der Nähe von Wasserfällen, unter Felsen oder überhängenden Pflanzen oder in Felsspalten in der Nähe von fließendem Wasser, geschützt vor Sonnenlicht und Regen. Gelegentlich wird das Nest über mehrere Jahre genutzt, neue gebaute Nester meist über das des alten Nestes errichtet. Manchmal befinden sich mehrere Nester in unmittelbarer Nähe. Dabei kommt es zu keinem Revier (Tier)|Territorialverhalten unter Weibchen. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern, die im Verhältnis zur Körpergröße des Weibchens relativ groß sind. Diese legt das Weibchen in einem Abstand von drei bis vier Tagen. Die Bebrütung dauert 21 bis 23 Tage und erfolgt durch das Weibchen. Die nackten Küken sind leicht dunkel rosa mit zwei Reihen weißen Flaums am Rücken. Die Entwicklung der Nestlinge dauert für Kolibris mit 35 bis 38 Tagen relativ lange. Nachdem die Nestlinge flügge sind, kehren die Jungtiere für einige Nächte zurück zum Nest.

== Lautäußerungen ==
Der Gesang des Weißbart-Helmkolibris wird als wiederholte hohe, leicht brummende, einzelne Töne, die sich wie ''tsi'' oder ''pik'' anhören, beschrieben. Der Ton hat eine Frequenz von 5 kHz und dauert ca. 0,12 Sekunden mit eine Wiederholungsrate von einem Ton alle vier Sekunden. In der Regel dauert dieses mehrere Minuten, wobei er dabei oben auf einem kleinen Strauch sitzt. Er singt auch in der Regenzeit.

== Verhalten und Ernährung ==
Den Weißbart-Helmkolibri sieht man oft an den Blüten vomn ''Espeletia schultzii''. Dort ist er selbst an alten trocken Pflanzen unterwegs, die meist voll mit Insektenlarven sind. Andere Nektar (Botanik)|Nektarquellen sind ''Castilleja fissifolia'', ''Draba lindenii'', ''Echeveria venzuelensis'' und ''Siphocampylus planchonis''. Er klammert sich an Blüten und schwirrt eher nicht vor diesen. Dabei nutzt er seinen Schwanz ähnlich wie das Spechte tun. Oft jagt er am Boden verstreute Gliederfüßer, haupsächlich Zweiflügler, Hautflügler und Spinnentiere. Er fängt diese durch schwebende Sprünge oder er fliegt von einer Sitzposition bzw. vom Boden aus, oft tief über fließendem Wasser.

== Verbreitung und Lebensraum ==
Der Weißbart-Helmkolibri ist in den Anden im Nordwesten Venezuelas in den Bundestaaten Mérida (Bundesstaat)|Mérida und Trujillo (Bundesstaat)|Trujillo beheimatet. Er mag feuchten Páramo (Vegetation)|Páramo mit ''Espeletia''-Vegetation. Gelegentlich ist er an den Rändern von ''Polylepis''-Wäldern anzutreffen. Die Weibchen kommen häufig in Schluchten vor, während die Männchen eher auf offene Hänge beschränkt zu sein scheinen. Er bewegt sich meist in Höhenlagen von 3600 bis 4500 Metern, doch gibt es einen Bericht aus dem Januar, also nach der Brutzeit, in dem er in 2800 Metern Höhe gesichtet wurde.

== Migration ==
Der Weißbart-Helmkolibri ist ganzjährig in Páramo-Vegetation anzutreffen, wobei ein großer Teil der Population in Venezuela während der Trockenzeit im Januar/Feburar in niedrigere Lagen an den Rändern der Polylepis-Wälder oder in buschigere Páramo-Gebiete abzuwandern scheint. Nur wenige Exemplare bleiben dann in der Páramo Umgebung zurück.

== Etymologie und Forschungsgeschichte ==
Die Erstbeschreibung des Weißbart-Helmkolibri erfolgte 1845 durch Charles Parzudaki unter dem Namen ''Ornysmia Lindenii''. Das Typusexemplar stammte aus Mérida und wurde von Jean Jules Linden (1817-1898) gesammelt.Charles Parzudaki (1845), S. 253. 1849 lieferte er eine noch exaktere Beschreibung mit einer Tafel.Charles Parzudaki (1849), S. 273-274, Tafel 8. 1848 führte John Gould die neue Gattung ''Oxypogon'' ein.John Gould (1848), S. 154.Gould ordnete der Gattung den Grünbart-Helmkolibri (''Oxypogon guerinii'' (
Lange wurde der Weißbart-Helmkolibri als Unterart des Grünbart-Helmkolibris (''Oxypogon guerinii'') betrachtet. Untersuchungen von Nigel James Collar und Paul Salaman aus dem Jahre 2013 führten schließlich zur Abspaltung in eine eigene Art.Nigel James Collar u. a. (2013), S. 31-38

== Literatur ==
* |Autor= Nigel James Collar, Paul Salaman
|Titel=The taxonomic and conservation status of the Oxypogon helmetcrests
|Sammelwerk=Conservación Colombiana
|Band=19
|Datum=2013
|Seiten=31-38
|Online=https://proaves.org/wp-content/uploads/ ... crests.pdf
|Sprache=en
|Format=PDF
|KBytes=743
* |Autor=John Gould
|Titel=Drafts for a new arrangement of the Trochilidae
|Sammelwerk=Proceedings of the Zoological Society of London
|Band=16
|Nummer=180
|Datum=1848
|Seiten=11–14
|Online=https://www.biodiversitylibrary.org/ite ... 0/mode/1up
* |Autor=Josep del Hoyo, Nigel James Collar, Christopher J. Sharpe, Guy Maxwell Kirwan, Peter F. D. Boesman
|Hrsg=Thomas Scott Schulenberg
|Titel= White-bearded Helmetcrest (Oxypogon lindenii)
|Sammelwerk= Birds of the World
|Verlag=Cornell Lab of Ornithology
|Ort=Ithaca, NY
|Datum=2022
|Sprache=en
|Online=https://birdsoftheworld.org/bow/species/antman3
* |Autor=Charles Parzudaki
|Titel=Nouvelle espèce d'Oiseau-Mouche
|Sammelwerk=Revue Zoologique par La Société Cuvierienne
|Band=8
|Datum=1845
|Seiten=253
|Online=https://www.biodiversitylibrary.org/ite ... 3/mode/1up
* |Autor=Charles Parzudaki
|Titel=Description et figure d’une espèce d’Oiseaux-Mouche de la Républiques du Venezuela
|Sammelwerk=Revue et magasin de zoologie pure et appliquée
|Reihe=2
|BandReihe=1
|Datum=1849
|Seiten=273-274
|Kommentar= Tafel 8
|Online=https://www.biodiversitylibrary.org/ite ... 5/mode/1up



* * [http://datazone.birdlife.org/species/fa ... n-lindenii Factsheet auf BirdLife International]
* * * * *
== Anmerkungen ==


Kategorie:Kolibris
Kategorie:Endemisches Tier Venezuelas

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