'''Florian Kienzl''' (* 6. Juli 1894 in Graz; † 1. April 1972 in Berlin) war ein österreichischer Theaterkritiker, Schauspieler, Dramaturg, Regisseur, Übersetzer und Autor von Sachbuch|Sachbüchern zu Südamerika|südamerikanischen Themen.
== Leben und Wirken ==
Florian Kienzl wurde 1894 in Graz als Sohn des Theaterkritikers Hermann Kienzl (1865–1928) geboren.
1919 war seine erste Theaterstation Kiel. Danach war er in Magdeburg engagiert und von 1922 bis 1928 in Berlin. Er wirkte dabei als Schauspieler, Regisseur und Dramatiker. In väterlicher Tradition ging er ab 1928 zur Theaterkritik über. Seine Kritiken wurden von Zeitungen in ganz Deutschland gedruckt.
1933 emigrierte Kienzl nach Südamerika. 1935 entstand ein Buch über Simón Bolívar, das in Südamerika als Standardwerk gilt. Karl Vossler|Karl Voßler charakterisierte ''Bolivar. Ruhm und Freiheit Südamerikas'' in der ''Frankfurter Zeitung'' als „ngemein anschaulich, farbig und spannend“.
Nach Berlin zurückgekehrt, häuften sich die Schwierigkeiten mit dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, doch Kienzl blieb ein „unbeeinflußbarer Liberalismus|Liberalist“, wie ihn Walter Huder später nannte. Kienzl bezeichnete die Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit in seiner 1967 veröffentlichten Berliner Theatergeschichte als „Schreckensherrschaft“ und „Höllenspuk“.
In den ersten Nachkriegsjahren veröffentlichte er die (in Bibliotheken nicht nachweisbaren) Bücher ''Peter Rosegger'', ''Alexander von Humboldts Reisen'' sowie ''Antonio José de Sucre''. Ab den 1950er Jahren schrieb er Kritiken und Aufsätze in der ''Saarbrücker Zeitung'', der ''Stuttgarter Zeitung'', in ''Die Presse'', im ''Tagesspiegel'', in der ''Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung'', der ''Kölnische Rundschau|Kölnischen Rundschau'', der ''Frankfurter Neue Presse|Frankfurter Neuen Presse'', in ''Die Presse'' und in ''Der Tag (1948–1967)|Der Tag''.
Ihm wurde nachgesagt, seine Kritiken kämen ohne altväterliche Überheblichkeit, eitle Wortspielerei und verletzende Schärfe aus.
1967 kam sein Buch ''Die Berliner und ihr Theater'' heraus, welches er seiner Frau, der Schauspielerin Irma Kienzl (beim Film unter diesem Namen, am Lessingtheater (Berlin)|Lessingtheater als Irma Bodo) widmete. Sein besonderes Interesse galt den österreichischen Dichtern Franz Grillparzer, Adalbert Stifter, Peter Rosegger und ganz besonders Johann Nestroy, dem er außer Zeitungsartikel, einem Hörspiel und Hörfunkreportagen auch Autorenlesung|Lesungen und Vorträge widmete. Seine Großmutter hatte all diese Berühmtheiten noch persönlich getroffen.
Florian Kienzl fungierte als Vorstandsmitglied des Verbandes der Deutschen Kritiker und war Mitglied des künstlerischen Ausschusses sowie des Preisrichterkollegiums der Freie Volksbühne Berlin|Freien Volksbühne Berlin.
Er starb 1972 in seiner Wahlheimat Berlin.
== Buchveröffentlichungen ==
(Veröffentlichungen zwischen Kriegsende und Gründung der Bundesrepublik Deutschland nicht in Bibliotheken vorhanden.)
* ''Bolivar. Ruhm und Freiheit Südamerikas.'' Metzner, Berlin 1935.
** Neue, verbesserte Auflage: Metzner, Berlin, 1943.
** Als Band 1 der Reihe ''Südamerikanische Trilogie'': Pontes-Verlag, Berlin 1948.
** Weitere Ausgabe: Salzwasser Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-8460-0873-7.
* ''San Martín, Argentiniens großer Befreier und Staatengründer in Südamerika. Ein Lebensbild.'' Metzner, Berlin 1937.
* ''Kaiser von Brasilien. Herrschaft und Sturz Pedros I. und Pedros II.'' Propyläen-Verlag, Berlin 1942.
** weitere Ausgaben: Volksverband der Bücherfreunde – Wegweiser-Verlag, Berlin 1952; Salzwasser Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-8460-1307-6.
* ''Deutschlands kulturelle Beziehungen zu Spanien.'' 1943.
* ''Alexander von Humboldts Reisen.'' 1946.
* ''Simon Bólivar.'' Steuben-Verlag, Berlin 1948.
* ''Antonio José de Sucre.'' 1948. (Es ist nicht das Hörspiel gemeint.)
* ''Peter Rosegger. Ein Lebensbild.'' 1949.
* ''Die Berliner und ihr Theater'' (= ''Berlinische Reminiszenzen''; 14). Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1967.
== Hörspiele ==
* 1939: ''Antonio José de Sucre''
* 1952: ''Ein Sommertag bei Peter Rosegger''
* 1954: ''Was die Großmutter erzählte''
* 1961: ''Der unabhängige Schriftsteller – Theodor Fontane''
* 1961: ''Mimerer, Philosoph und Possenschreiber – Johann Nestroy''
* 1968: ''Berlin wie es pfeift und klatscht – Unser Publikum im Theater''
Kategorie:Theaterkritiker
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Kategorie:Gestorben 1972
Kategorie:Mann
[h4] '''Florian Kienzl''' (* 6. Juli 1894 in Graz; † 1. April 1972 in Berlin) war ein österreichischer Theaterkritiker, Schauspieler, Dramaturg, Regisseur, [url=viewtopic.php?t=2583]Übersetzer[/url] und Autor von Sachbuch|Sachbüchern zu Südamerika|südamerikanischen Themen.
== Leben und Wirken == Florian Kienzl wurde 1894 in Graz als Sohn des Theaterkritikers Hermann Kienzl (1865–1928) geboren. 1919 war seine erste Theaterstation Kiel. Danach war er in Magdeburg engagiert und von 1922 bis 1928 in Berlin. Er wirkte dabei als Schauspieler, Regisseur und Dramatiker. In väterlicher Tradition ging er ab 1928 zur Theaterkritik über. Seine Kritiken wurden von Zeitungen in ganz Deutschland gedruckt.
1933 emigrierte Kienzl nach Südamerika. 1935 entstand ein Buch über Simón Bolívar, das in Südamerika als Standardwerk gilt. Karl Vossler|Karl Voßler charakterisierte ''Bolivar. Ruhm und Freiheit Südamerikas'' in der ''Frankfurter Zeitung'' als „[u]ngemein anschaulich, farbig und spannend“. Nach Berlin zurückgekehrt, häuften sich die Schwierigkeiten mit dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, doch Kienzl blieb ein „unbeeinflußbarer Liberalismus|Liberalist“, wie ihn Walter Huder später nannte. Kienzl bezeichnete die Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit in seiner 1967 veröffentlichten Berliner Theatergeschichte als „Schreckensherrschaft“ und „Höllenspuk“. In den ersten Nachkriegsjahren veröffentlichte er die (in Bibliotheken nicht nachweisbaren) Bücher ''Peter Rosegger'', ''Alexander von Humboldts Reisen'' sowie ''Antonio José de Sucre''. Ab den 1950er Jahren schrieb er Kritiken und Aufsätze in der ''Saarbrücker Zeitung'', der ''Stuttgarter Zeitung'', in ''Die Presse'', im ''Tagesspiegel'', in der ''Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung'', der ''Kölnische Rundschau|Kölnischen Rundschau'', der ''Frankfurter Neue Presse|Frankfurter Neuen Presse'', in ''Die Presse'' und in ''Der Tag (1948–1967)|Der Tag''. Ihm wurde nachgesagt, seine Kritiken kämen ohne altväterliche Überheblichkeit, eitle Wortspielerei und verletzende Schärfe aus. 1967 kam sein Buch ''Die Berliner und ihr Theater'' heraus, welches er seiner Frau, der Schauspielerin Irma Kienzl (beim Film unter diesem Namen, am Lessingtheater (Berlin)|Lessingtheater als Irma Bodo) widmete. Sein besonderes Interesse galt den österreichischen Dichtern Franz Grillparzer, Adalbert Stifter, Peter Rosegger und ganz besonders Johann Nestroy, dem er außer Zeitungsartikel, einem Hörspiel und Hörfunkreportagen auch Autorenlesung|Lesungen und Vorträge widmete. Seine Großmutter hatte all diese Berühmtheiten noch persönlich getroffen.
Florian Kienzl fungierte als Vorstandsmitglied des Verbandes der Deutschen Kritiker und war Mitglied des künstlerischen Ausschusses sowie des Preisrichterkollegiums der Freie Volksbühne Berlin|Freien Volksbühne Berlin.
Er starb 1972 in seiner Wahlheimat Berlin.
== Buchveröffentlichungen == (Veröffentlichungen zwischen Kriegsende und Gründung der Bundesrepublik Deutschland nicht in Bibliotheken vorhanden.) * ''Bolivar. Ruhm und Freiheit Südamerikas.'' Metzner, Berlin 1935. ** Neue, verbesserte Auflage: Metzner, Berlin, 1943. ** Als Band 1 der Reihe ''Südamerikanische Trilogie'': Pontes-Verlag, Berlin 1948. ** Weitere Ausgabe: Salzwasser Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-8460-0873-7. * ''San Martín, Argentiniens großer Befreier und Staatengründer in Südamerika. Ein Lebensbild.'' Metzner, Berlin 1937. * ''Kaiser von Brasilien. Herrschaft und Sturz Pedros I. und Pedros II.'' Propyläen-Verlag, Berlin 1942. ** weitere Ausgaben: Volksverband der Bücherfreunde – Wegweiser-Verlag, Berlin 1952; Salzwasser Verlag, Paderborn 2012, ISBN 978-3-8460-1307-6. * ''Deutschlands kulturelle Beziehungen zu Spanien.'' 1943. * ''Alexander von Humboldts Reisen.'' 1946. * ''Simon Bólivar.'' Steuben-Verlag, Berlin 1948. * ''Antonio José de Sucre.'' 1948. (Es ist nicht das Hörspiel gemeint.) * ''Peter Rosegger. Ein Lebensbild.'' 1949. * ''Die Berliner und ihr Theater'' (= ''Berlinische Reminiszenzen''; 14). Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1967.
== Hörspiele == * 1939: ''Antonio José de Sucre'' * 1952: ''Ein Sommertag bei Peter Rosegger'' * 1954: ''Was die Großmutter erzählte'' * 1961: ''Der unabhängige Schriftsteller – Theodor Fontane'' * 1961: ''Mimerer, Philosoph und Possenschreiber – Johann Nestroy'' * 1968: ''Berlin wie es pfeift und klatscht – Unser Publikum im Theater''
* * [https://archiv.adk.de/bigobjekt/28810 Florian-Kienzl-Archiv] im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
Kategorie:Theaterkritiker Kategorie:Theaterschauspieler Kategorie:Dramaturg Kategorie:Theaterregisseur Kategorie:Sachbuchautor Kategorie:Biografie Kategorie:Hörfunkautor Kategorie:Bühnenautor Kategorie:Übersetzer aus dem Spanischen Kategorie:Übersetzer aus dem Portugiesischen Kategorie:Übersetzer ins Deutsche Kategorie:Österreicher Kategorie:Geboren 1894 Kategorie:Gestorben 1972 Kategorie:Mann
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