Tausch Altbayerns gegen die Österreichischen NiederlandeArtikelentwürfe

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 Tausch Altbayerns gegen die Österreichischen Niederlande

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Der '''Tausch Altbayerns gegen die Österreichischen Niederlande''' war ein politisches Projekt des römisch-deutschen Kaisers Joseph II. und des Kurpfalz-Bayern|pfälzisch-bayerischen Kurfürsten Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Karl Theodor. Das Vorhaben der beiden Herrscher konkretisierte sich im Januar 1785, als sich Karl Theodor von Joseph II. mit dem Ländertausch von Altbayern gegen die Österreichische Niederlande|Österreichischen Niederlande unter historischem Rückgriff auf das Königreich Burgund auch die Aussicht auf die kaiserliche Rangerhöhung zum König bestätigen ließ. Das Projekt scheiterte im historischen Kontext des Deutscher Dualismus|preußisch-österreichischen Gegensatzes vor allem am Widerstand des preußischen Königs Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II., der als Allianz gegen das österreichisch-pfalzbayerische Vorhaben den Fürstenbund (1785)|Fürstenbund von 1785 geschmiedet hatte. Dieser gegnerischen Allianz war auch Herzog Karl II. August|Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken beigetreten, der nach den Verträgen des Wittelsbach|Hauses Wittelsbach als Thronanwärter Karl Theodors galt.

== Geschichte ==
Als Kurfürst Maximilian III. Joseph 1777 ohne leibliche Nachkommen starb, löste die in Verhandlungen zwischen Preußen und Österreich nicht gelöste Sukzessionsfrage den Bayerischer Erbfolgekrieg|Bayerischen Erfolgekrieg aus. Während dieser militärischen Auseinandersetzung verhandelte der pfalzbayerische Kurfürst Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Karl Theodor mit Österreich über einen Interessenausgleich. Im Gespräch war, Niederbayern und die Oberpfalz gegen Vorderösterreich zu tauschen. Der sich unterdessen hinschleppende „Kartoffelkrieg“ zwischen Preußen und Österreich fand 1779 mit dem Friede von Teschen|Frieden von Teschen sein Ende. Hierin einigten sich Preußen und Österreich zulasten Kurpfalz-Bayerns darauf, dass das Kurfürstentum Bayern das Innviertel an Österreich abtritt, während im Gegenzug Österreich die preußischen Ansprüche auf Fürstentum Ansbach|Brandenburg-Ansbach und Fürstentum Bayreuth|Brandenburg-Bayreuth anerkennt.

Nach 1780 kam unter Joseph II. und Karl Theodor zu einer Reihe von weiteren Verhandlungen über mögliche Varianten eines weiterhin offenen Interessenausgleichs zwischen Österreich und Kurpfalz-Bayern. Im Interesse Österreichs und Kurpfalz-Bayerns lag es, durch einen möglichen Gebietsaustausch die von ihnen beherrschten Territorien jeweils zu einer kompakteren Ländermasse zusammenzuführen. Im Januar 1785 konkretisierten sich die Verhandlungsergebnisse auf einen Tausch des Kurfürstentums Bayern gegen die Österreichische Niederlande|Österreichische Niederlande. Für Karl Theodor war damit nicht nur die Aussicht verbunden, durch Vereinigung der Kurpfalz, der Herzogtümer Jülich-Berg und der im heutigen Belgien gelegenen Habsburgischen Niederlande eine neue Großmacht im Westen des Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs zu werden. Auch ließ er sich von Joseph II. eine Rangerhöhung zum König von Königreich Burgund|Burgund versprechen.

Gegen das Vorhaben rief der präsumtive Thronerbe Pfalz-Bayerns, Karl II. August|Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken, den Preußenkönig Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II. zur Hilfe. Diesem gelang es am 23. Juli 1785 den Fürstenbund (1785)|Fürstenbund als eine Allianz gegen Österreich zu organisieren. Daraufhin trat Österreich zunächst von seinem Vorhaben zurück.

Als 1794 Karl Theodors Ehefrau Elisabeth Auguste von Pfalz-Sulzbach gestorben war, machte sich der greise Witwer daran, in einem Eheprojekt mit der jungen Habsburgerin Maria Leopoldine von Österreich-Este, das alte Tauschprojekt wieder zu beleben. Allerdings hintertrieb Maria Leopoldine, die am 15. Februar 1795 mit Karl Theodor vermählt wurde, das Projekt ihres Gatten und ihrer habsburgischen Familie, indem sie mit dem präsumtiven Thronerben Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken vertraulichen Umgang pflegte und ihn sowie nach dessen Tod den nächsten Thronerben Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian Joseph in deren Aussichten auf das Kurfürstentum Bayern unterstützte. Als ihr Gatte 1799 im Sterben lag, versperrte sie gar dem habsburgischen Gesandten den Weg zum Sterbenden. Richard Hemmer, Daniel Meßner: [https://www.spektrum.de/kolumne/kleine- ... st/2059656 ''Kleine Geschichte, warum Bayern heute nicht österreichisch ist.''] In: ''Spektrum.de'', 21. September 2022

== Literatur ==
* Max Spindler: ''Handbuch der Bayerischen Geschichte.'' Band 2, 1969, S. 1047.



Kategorie:Bayerische Geschichte (18. Jahrhundert)
Kategorie:Österreichische Politikgeschichte

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