Die '''Dymokury-Bahn''' war eine Zuckerrüben-Feldbahn|Bahn mit einer Spurweite (Bahn)|Spurweite von 600 mm bei Dymokury in der Tschechoslowakei.
== Geschichte ==
Um 1890 konnte sich die Mittelböhmen|mittelböhmische Zuckerindustrie durch die vereinfachten Transportmöglichkeiten neue Absatzmöglichkeiten auf dem Weltmarkt zu erobern. In relativ kurzer Zeit wurden daher zur Produktionssteigerung moderne Verarbeitungsanlagen errichtet und in Betrieb genommen. Gleichzeitig entstanden die von dem Frankreich|französischen Rübenzucker- und Schmalspurbahn-Hersteller Paul Decauville und der Berliner Firma Orenstein & Koppel beworbenen betriebseigenen Feldbahnen, auf denen die Zuckerrüben nach der Ernte zu den jeweiligen Zuckerfabriken transportiert wurden.Stanislav Hendrych (Dondleby nad Orlici, ČSSR): [https://scaletrainsclub.com/board/downl ... ?id=208979 ''Ehemalige Rübenbahnen der ČSSR.''] Der Modelleisenbahner, 3-1984, S. 13. Die Zuckerfabrik Dymokury war 120 Jahre von 1871 bis 1991 in Betrieb.Tomáš Krejčí, Petr Klusáček, Stanislav Martinát und Marek Havlíček: [https://www.researchgate.net/publicatio ... h_Republic ''Úvodní poznámky k výzkumu osudu cukrovarnických brownfields v České republice – Introductory research notes on fate of sugar-industry-brownfields in Czech Republic.''] Dezember 2014.
In der Rohzuckerfabrik Dymokury wurde der Rohsaft in drei Stufen durch Zugabe von Kalk verarbeitet (0,25%, 0,70% und 0,70% CaO auf Rüben), wobei die dritte Dosis zwischen der 1a- und 1b-Karbonatisierung erfolgt, bei der der Saft auf 0,020% bzw. 0,080% CaO gesättigt wurde. Die Vorklärung erfolgte in einem kontinuierlichen Fünf-Kammer-Gegenstromturm nach dem System Vašátko, Kohn & Tibensky. Die Verweilzeit betrug 12 Minuten, und der Mischer rotierte mit 16 Umdrehungen pro Minute. Die Hauptentkalkung erfolgte ebenfalls in einem Turm, wobei die Verweilzeit 10 Minuten betrug, während der zweite Karbonatisierungsprozess Standard war. Eine Saftentkalkung mit Kationenaustauscherharz war um 1966 geplant.D. Leighton und M. G. Cope: [http://lib3.dss.go.th/fulltext/scan_ebo ... 8_n814.pdf ''International Sucar Journal.''] Band. 68, Nr. 184, Oktober 1966. S 310.S. Gawrych: ''Gaz. Cukr.'', 1966, 74, S. 6-7.
Graf Czernin von Chudenitz ließ 1902 zu seiner Zuckerfabrik Dymokury die schmalspurige Dymokury-Rübenbahn errichten. Die auf 600-mm-Spurweite fahrende Bahn wurde 1904 bis Mezihájí verlängert und schließlich noch bis Velenice, Chotěšice und Sekeřice ausgebaut. 1931 fuhr die Feldbahn auf einer Strecke von 27,8 km. 1959 wurde sie stillgelegt.
== Gleisbau ==
Die Minimalradien betrugen 50 m (und stellenweise sogar nur 30 m) und die Steigungen normalerweise 4 bis 7 ‰, es gab aber einige kurze Abschnitte mit Steigungen bis 24 ‰. Die ausschließlich verwendeten Hartholzschwellen lagen in einem Schotterbett. Die ursprünglich verwendeten Schienen hatten eine Metergewicht von 9,2 kg/m oder 12,5 kg/m. Zuletzt überwog der sogenannte i-Typ (23,6 kg/m). Die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h überschreiten, an Bahnübergängen musste die Geschwindigkeit auf 5 bis 10 km/h gesenkt werden.
Die zweigleisigen Abschnitte, die Zugkreuzungen ermöglichten, waren meist 60 bis 180 m lang. Die Anzahl und Länge der Ladegleise hing vom jeweiligen Verkehrsaufkommen ab. Der größte Durchgangsbahnhof in Hajc hatte vier durchgehende Gleise. Bei der Zuckerfabrik
Dymokury gab es eine ungewöhnliche Bahnanlage. Hier gab es eine Kreiskehrschleife|Kehrschleife, von der weitere Gleise abzweigten. Auf allen größeren Bahnhöfen und in den Zuckerfabriken gab es Gleiswaagen.
== Sicherheitstechnik ==
Die Bahnanlagen, Fahrzeuge und Verwaltungseinrichtungen entsprachen den altösterreichischen Normen für die Industriebahnen bzw. den von den Eisenbahnabteilungen des Landesausschusses des Königreich Böhmen|Königreichs Böhmen herausgegebenen Betriebsvorschriften bzw. nach 1918 den tschechoslowakischen Normen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 30 km/h, an Bahnübergängen musste die Geschwindigkeit auf 5 bis 10 km/h gesenkt werden.
Entlang der Strecke gab es Kilometer- und Hektometer-Steine, Grenzzeichen, Steigungsanzeiger, Pfeifsäulen und Gleiswaagesignale vorhanden. Nur an besonders wichtigen Stellen gab es Weichenschlösser und Gleissperrbalken, zum Beispie gab es auf beiden Seiten der Niveaukreuzung mit der normalspurigen Bahnstrecke Křinec–Městec Králové Gleissperren.
== Schienenfahrzeuge ==
Zum Wagenpark der Dymokury-Bahn gehörten auch Kesselwagen mit einem Volumen von bis zu 3 m³. Damit transportierte man Wasser für die Dampflokomtiven, das entweder direkt von den Lokomotiven abgepumpt oder zur Speisung entsprechender Bahnhofsanlagen genutzt wurde. Zum Bestand der Dymokury-Bahn gehörte auch ein mit vier Fenstern an jeder Seite ausgerüsteter Salonwagen unbekannter Herkunft. Weitere
Personenwagen bzw. mit Sitzbänken ausgerüstete Güterwagen dienten Revisionsfahrten und einem beschränkten Werkverkehr.
Die Federpuffer an den Lokomotiven und einigen Wagen waren paarweise angeordnet. A n den Wagen gab es anstelle von Puffern meist nur verlängerte Längsträger.
== Betrieb ==
Für den reibungslosen Rübentransport wurde für jede Kampagne ein neuer Fahrplan erstellt, da das Verkehrsaufkommen der einzelnen Ladestellen durch den regelmäßigen Wechsel der Aussaatflächen schwankte. Neben den Saisontransporten in und nach der Erntezeit wurden auch auch Kalkschlamm, Düngemittel, Getreide, Sand, Schotter und Holz für verschiedene Anlieger befördert.
Die Bahnhofsagenten informierten den Betriebsleiter täglich über das Verkehrsaufkommen des nächsten Tages. Daraufhin wurde dann die Anzahl der einzusetzenden Wagen und Züge festgelegt. Auf den Strecken ohne Fernsprecheinrichtungen notierten die Lokführer diesbezüglich Meldungen. Sie waren auch für den sicheren Zugbetrieb verantwortlich. Das Zugpersonal auf einem 60achsigen Zug bestand meist aus zwei oder drei Bremsern, die dem Lokomotivführer unterstellt waren.
Kategorie:Feldbahn
Kategorie:Bahnstrecke in Tschechien
Kategorie:Dymokury
Die '''Dymokury-Bahn''' war eine Zuckerrüben-Feldbahn|Bahn mit einer Spurweite (Bahn)|Spurweite von 600 mm bei Dymokury in der Tschechoslowakei.
== Geschichte == Um 1890 konnte sich die Mittelböhmen|mittelböhmische Zuckerindustrie durch die vereinfachten Transportmöglichkeiten neue Absatzmöglichkeiten auf dem Weltmarkt zu erobern. In relativ kurzer Zeit wurden daher zur Produktionssteigerung moderne Verarbeitungsanlagen errichtet und in Betrieb genommen. Gleichzeitig entstanden die von dem Frankreich|französischen Rübenzucker- und Schmalspurbahn-Hersteller Paul Decauville und der Berliner Firma Orenstein & Koppel beworbenen betriebseigenen Feldbahnen, auf denen die Zuckerrüben nach der Ernte zu den jeweiligen Zuckerfabriken transportiert wurden.Stanislav Hendrych (Dondleby nad Orlici, ČSSR): [https://scaletrainsclub.com/board/download/file.php?id=208979 ''Ehemalige Rübenbahnen der ČSSR.''] Der Modelleisenbahner, 3-1984, S. 13. Die Zuckerfabrik Dymokury war 120 Jahre von 1871 bis 1991 in Betrieb.Tomáš Krejčí, Petr Klusáček, Stanislav Martinát und Marek Havlíček: [https://www.researchgate.net/publication/289209218_Introductory_research_notes_on_fate_of_sugar-industry-brownfields_in_Czech_Republic ''Úvodní poznámky k výzkumu osudu cukrovarnických brownfields v České republice – Introductory research notes on fate of sugar-industry-brownfields in Czech Republic.''] [url=viewtopic.php?t=2069]Dezember[/url] 2014.
In der Rohzuckerfabrik Dymokury wurde der Rohsaft in drei Stufen durch Zugabe von Kalk verarbeitet (0,25%, 0,70% und 0,70% CaO auf Rüben), wobei die dritte Dosis zwischen der 1a- und 1b-Karbonatisierung erfolgt, bei der der Saft auf 0,020% bzw. 0,080% CaO gesättigt wurde. Die Vorklärung erfolgte in einem kontinuierlichen Fünf-Kammer-Gegenstromturm nach dem System Vašátko, Kohn & Tibensky. Die Verweilzeit betrug 12 Minuten, und der Mischer rotierte mit 16 Umdrehungen pro Minute. Die Hauptentkalkung erfolgte ebenfalls in einem Turm, wobei die Verweilzeit 10 Minuten betrug, während der zweite Karbonatisierungsprozess Standard war. Eine Saftentkalkung mit Kationenaustauscherharz war um 1966 geplant.D. Leighton und M. G. Cope: [http://lib3.dss.go.th/fulltext/scan_ebook/inter_sugar_1966_v68_n814.pdf ''International Sucar Journal.''] Band. 68, Nr. 184, Oktober 1966. S 310.S. Gawrych: ''Gaz. Cukr.'', 1966, 74, S. 6-7.
Graf Czernin von Chudenitz ließ 1902 zu seiner Zuckerfabrik Dymokury die schmalspurige Dymokury-Rübenbahn errichten. Die auf 600-mm-Spurweite fahrende Bahn wurde 1904 bis Mezihájí verlängert und schließlich noch bis Velenice, Chotěšice und Sekeřice ausgebaut. 1931 fuhr die Feldbahn auf einer Strecke von 27,8 km. 1959 wurde sie stillgelegt.
== Gleisbau == Die Minimalradien betrugen 50 m (und stellenweise sogar nur 30 m) und die Steigungen normalerweise 4 bis 7 ‰, es gab aber einige kurze Abschnitte mit Steigungen bis 24 ‰. Die ausschließlich verwendeten Hartholzschwellen lagen in einem Schotterbett. Die ursprünglich verwendeten Schienen hatten eine Metergewicht von 9,2 kg/m oder 12,5 kg/m. Zuletzt überwog der sogenannte i-Typ (23,6 kg/m). Die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h überschreiten, an Bahnübergängen musste die Geschwindigkeit auf 5 bis 10 km/h gesenkt werden.
Die zweigleisigen Abschnitte, die Zugkreuzungen ermöglichten, waren meist 60 bis 180 m lang. Die Anzahl und Länge der Ladegleise hing vom jeweiligen Verkehrsaufkommen ab. Der größte Durchgangsbahnhof in Hajc hatte vier durchgehende Gleise. Bei der Zuckerfabrik Dymokury gab es eine ungewöhnliche Bahnanlage. Hier gab es eine Kreiskehrschleife|Kehrschleife, von der weitere Gleise abzweigten. Auf allen größeren Bahnhöfen und in den Zuckerfabriken gab es Gleiswaagen.
== Sicherheitstechnik == Die Bahnanlagen, Fahrzeuge und Verwaltungseinrichtungen entsprachen den altösterreichischen Normen für die Industriebahnen bzw. den von den Eisenbahnabteilungen des Landesausschusses des Königreich Böhmen|Königreichs Böhmen herausgegebenen Betriebsvorschriften bzw. nach 1918 den tschechoslowakischen Normen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 30 km/h, an Bahnübergängen musste die Geschwindigkeit auf 5 bis 10 km/h gesenkt werden.
Entlang der Strecke gab es Kilometer- und Hektometer-Steine, Grenzzeichen, Steigungsanzeiger, Pfeifsäulen und Gleiswaagesignale vorhanden. Nur an besonders wichtigen Stellen gab es Weichenschlösser und Gleissperrbalken, zum Beispie gab es auf beiden Seiten der Niveaukreuzung mit der normalspurigen Bahnstrecke Křinec–Městec Králové Gleissperren.
== Schienenfahrzeuge == Zum Wagenpark der Dymokury-Bahn gehörten auch Kesselwagen mit einem Volumen von bis zu 3 m³. Damit transportierte man Wasser für die Dampflokomtiven, das entweder direkt von den Lokomotiven abgepumpt oder zur Speisung entsprechender Bahnhofsanlagen genutzt wurde. Zum Bestand der Dymokury-Bahn gehörte auch ein mit vier Fenstern an jeder Seite ausgerüsteter Salonwagen unbekannter Herkunft. Weitere Personenwagen bzw. mit Sitzbänken ausgerüstete Güterwagen dienten Revisionsfahrten und einem beschränkten Werkverkehr.
Die Federpuffer an den Lokomotiven und einigen Wagen waren paarweise angeordnet. A n den Wagen gab es anstelle von Puffern meist nur verlängerte Längsträger.
== Betrieb == Für den reibungslosen Rübentransport wurde für jede Kampagne ein neuer Fahrplan erstellt, da das Verkehrsaufkommen der einzelnen Ladestellen durch den regelmäßigen Wechsel der Aussaatflächen schwankte. Neben den Saisontransporten in und nach der Erntezeit wurden auch auch Kalkschlamm, Düngemittel, Getreide, Sand, Schotter und Holz für verschiedene Anlieger befördert.
Die Bahnhofsagenten informierten den Betriebsleiter täglich über das Verkehrsaufkommen des nächsten Tages. Daraufhin wurde dann die Anzahl der einzusetzenden Wagen und Züge festgelegt. Auf den Strecken ohne Fernsprecheinrichtungen notierten die Lokführer diesbezüglich Meldungen. Sie waren auch für den sicheren Zugbetrieb verantwortlich. Das Zugpersonal auf einem 60achsigen Zug bestand meist aus zwei oder drei Bremsern, die dem Lokomotivführer unterstellt waren.
Kategorie:Feldbahn Kategorie:Bahnstrecke in Tschechien Kategorie:Dymokury [/h4]
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