[phpBB Debug] PHP Warning: in file [ROOT]/ext/kinerity/bestanswer/event/main_listener.php on line 514: Undefined array key "poster_answers" Karl Maria Kaufmann - Deutsches Wikipedia-Forum
'''Karl (Carl) Maria Kaufmann'' (* 2. März 1872 in Frankfurt am Main; † 6. Februar 1951 in Ranstadt) war ein deutscher Bibelarchäologe, der sich später dem Nationalsozialismus anschloss. Kaufmann veröffentlichte auch unter dem Pseudonym „Marchese di San Callisto“. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit trat er als Schriftsteller und Autor historischer Romane hervor.
== Leben ==
Nach Abschluss seines Studiums und verschiedenen archäologischen Untersuchungen in Rom unternahm Kaufmann ab 1905 mehrere eigenständige Forschungsreisen. Die Wiederentdeckung der Pilgerstätte (Abu Mena) des frühchristlichen Märtyrers Menas von Ägypten in der Libyschen Wüste im Jahr 1905 wurde zu einem ersten Höhepunkt seiner Karriere. Kaufmann, der dort bis 1908 die Ausgrabungen leitete
Da Kaufmanns Forschungsreisen größtenteils von der Stadt Frankfurt am Main finanziert wurden, schenkte er 1905 dem Frankfurter Liebieghaus zunächst eine Sammlung von Artefakten aus der Menas-Grabung, darunter etwa 1200 Terrakotta-Terrakotten. Bei seinem zweiten Aufenthalt in Ägypten erwarb er weitere 800 Terrakotten von Zwischenhändlern und Grabräubern im Fayum, die er ebenfalls dem Liebieghaus zur Verfügung stellte.Eva Bayer-Niemeyer: ''Bildwerke der Sammlung Kaufmann Band I. Griechisch-römische Terrakotten'', Wissenschaftlicher Katalog Liebieghaus Frankfurt am Main, Verlag Gutenberg Melsungen 1988, ISBN 3-87280-044-2, S. 9.
Kaufmann, der innerhalb der katholischen Kirche bereits den Ehrentitel eines Monsignore trug
Der Archäologe Karl Maria Kaufmann ist nicht zu verwechseln mit dem Publizisten Carl Maria Kaufmann, dem Herausgeber der Integralzeitschriften „Kölner Korrespondenz“, „Apologetische Rundschau“ und „Der Fels“, der ebenfalls promovierter Katholik war Priester (Dr. theol. und phil.), wurde aber am 28. Mai 1869 in Düsseldorf geboren.Hermann A. L. Degener (Hrsg.), Wer ist´s? Zeitgenossenlexikon. IV. Ausgabe. Leipzig 1909. S. 682f. Der Publizist Kaufmann lebte nach seiner Ausweisung aus dem Erzbistum Köln in Frankfurt a. M., Niedenau 24 (vgl. [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/ ... fo/9489606 Adressbuch für Frankfurt am Main und Umgebung 1913]. Frankfurt a. M. 1913. S. 239 .). Er stand in Kontakt mit Umberto Benigni (vgl. Das Werk der Berliner, in: Kölnische Volkszeitung Nr. 522, 13. Juni 1912, S. 1).
== Verhältnis zum Nationalsozialismus ==
Kaufmann kannte die Familie von Rudolf Hess seit 1905/07 und war seit langem mit Anton Baumstark (Carl Anton Baumstark) befreundet. Unter seinem Einfluss zeigte sich Kaufmann nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten offen als Unterstützer des Nazi-Staates. Nach Helmut Heibers Beschreibung war Kaufmann ein „Orientalist“ und „ehemaliger Priester“, der mit dem Hitler-Verehrer „Albanus Schachleiter“, „Abt Schachleitner“, befreundet war ref name="Heiber"> Helmut Heiber: ''Universität unterm Hakenkreuz. Teil 1. Der Professor im Dritten Reich“, K. G. Saur, München, London, New York, Paris 1991, ISBN 3-598-22629-2, S. 360. 1937 bewertete die NSDAP Kaufmann als ein „echter und begeisterter Nationalsozialist“. Er war einer der Personen, die 1937 in Frankfurt am Main am Nazi-Projekt zur „Beseitigung des jüdischen Einflusses“ beteiligt waren.
Im Jahr 1934 zielte Kaufmann darauf ab, in Heddernheim ein germanisches Ahnenerbe-Museum zu errichten, das vom örtlichen Gruppenleiter der Heddernheimer NSDAP inspiriert wurde und über Abteilungen für Geologie, germanische Vorgeschichte, germanische Ära und lokale Geschichte verfügte beschrieb das Projekt in einem Memorandum. Letztlich lehnte das Kulturamt der Stadt das Vorhaben „aus moralischen Gründen“ ab: „...in Heddernheim stand das Römische Reich|Römische Hochburg unserer Heimat, gerichtet gegen das germanische Volk.“< ref>[http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01 ... s_museum01 Frankfurt 1933–1945. Die Ausgliederung des Museums für heimische Vor- und Frühgeschichte aus dem Historischen Museum.
Während der NS-Zeit schrieb Kaufmann verschiedene Lieder und Hymnen für die Hitlerjugend und die Nazis, darunter die Kantate „Gebet der Jugend“. ''") im Jahr 1933, das von Hermann Zilcher vertont und unter Zilchers Leitung während eines Rundfunkkonzerts im November 1935 uraufgeführt wurde.Fred K. Prieberg: ''Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945'', CD-Rom -Lexikon, Kiel 2004, S. 7984. Die Presse kündigte das Werk wie folgt an: „Das Gedicht dieses kleinen Chorwerks ist eine Hommage an den Führer und das Reich. Geschaffen 1933 hat der Dichter K. M. Kaufmann leads the youth in awakening nature to fervent prayer...''"Zitat aus einer Programmvorankündigung aus RRG Presse-Mitteilungen Nr. 483 vom 1. November 1935, Blatt 45, publiziert bei Fred K. Prieberg: ''Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945'', CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 7984. This Nazi cantata, in which the youth were supposed to "''dedicate our hearts, our souls under the swastika''"Zitat aus dem Text der Kantate bei Fred K. Prieberg: ''Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945'', CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 7984. to Hitler, was announced to end with a "''jubilant Sieg Heil to the Führer.''"
No scientific books by Kaufmann from the Nazi era are known. However, Hubert Kaufhold recently demonstrated that the content of the (celebratory) publication "''Karl Maria Kaufmann, Sketch of a German Scholar's Life''" (Leipzig 1937), published under Anton Baumstark's name, was primarily authored by Kaufmann himself. He hoped to win over Adolf Hitler personally for the permanent financial provision for himself and his family with this publication, covered by his personal and political friend.
== Post World War II ==
Today, Kaufmann is considered, along with Adolf Furtwängler, as a "''collector-archaeologist''." Since 2008, a permanent exhibition on the upper floor of the Frankfurt Liebieghaus has been dedicated to both.[http://www.tagesspiegel.de/kultur/ausst ... 52,2571448 Artikel von Michael Zajonz im Tagesspiegel vom 14. Juli 2008].Zur Sammlung Kaufmann: Birgit Schlick-Nolte und Vera von Droste-Hülshoff: ''Ägyptische Bildwerke Band I. Skarabäen, Amulette und Schmuck Liebieghaus Frankfurt am Main, Wissenschaftliche Kataloge'', Gutenberg Melsungen 1990, ISBN 3-87280-053-1, S. 17, sowie S. 410–433.
== Works(Selection) ==
=== Scientific Publications ===
* ''Die Jenseitshoffnungen der Griechen und Römer nach den Sepulcralinschriften. Ein Beitrag zur monumentalen Eschatologie.'' Herder, Freiburg (Breisgau) 1897, ([https://archive.org/details/diejenseits ... 5/mode/2up Digitalisat]).
* ''Die Legende der Aberkiosstele im Lichte urchristlicher Eschatologie. Ein Versuch zur Lösung der Frage.'' In: ''Der Katholik.'' Folge 3, Bd. 15, 1897, Nr. 3, * ''Die Fortschritte der monumentalen Theologie auf dem Gebiete der christlich-archäologischen Forschung. Mit besonderer Berücksichtigung der Werke de Rossi's und des Spalatenser Congresses.'' In: ''Der Katholik.'' Folge 3, Bd. 16, 1897, Nr. 5, [http://www.digizeitschriften.de/dms/img ... 7Clog00040 S. 385–409]; Nr. 6, [http://www.digizeitschriften.de/dms/img ... 7Clog00050 S. 501–514].
* ''Die sepulcralen Jenseitsdenkmäler der Antike und des Urchristentums. Beiträge zur Vita-Beata-Vorstellung der römischen Kaiserzeit mit besonderer Berücksichtigung der christlichen Jenseitshoffnungen'' (= ''Forschungen zur monumentalen Theologie und vergleichenden Religionswissenschaft.'' 1, * M. di San Callisto (d. i.: Karl Maria Kaufmann): ''Die Wunder der Kirche der Katakomben und Märtyrer. Ein Trostbuch zur Belehrung und Erbauung des christlichen Volkes dargeboten.'' Roth, Stuttgart u. a. 1900.
* ''Sant Elia. Ein deutsches Heiligtum auf klassischem Boden. Erinnerungen an eine archäologische Streife in Etrurien'' (= ''Frankfurter zeitgemäße Broschüren.'' NF Bd. 20, Nr. 1, * ''La Pègè du temple d'Hiérapolis. Contribution à la symbolique du christianisme primitif.'' In: ''Revue d’histoire ecclésiastique.'' Bd. 2, 1901, * ''Das Kaisergrab in den Vatikanischen Grotten. Erstmalige archaeologisch-historische Untersuchung der Gruft Otto's II.'' Allgemeine Verlagsgesellschaft, München 1902, ([https://archive.org/details/daskaisergr ... 9/mode/2up Digitalisat]).
* ''Ein altchristliches Pompeji in der libyschen Wüste. Die Nekropolis der „großen Oase“. Archaeologische Skizze.'' Kirchheim, Mainz 1902.
* ''Handbuch der christlichen Archäologie'' (= ''Wissenschaftliche Handbibliothek.'' Reihe 3: ''Lehr- und Handbücher verschiedener Wissenschaften.'' Bd. 5, * ''Die Ausgrabung der Menas-Heiligtümer in der Mareotiswüste. Bericht über die von C. M. Kaufmann und I. C. E. Falls veranstaltete Ausgrabung des Nationalheiligtums der altchristlichen Aegypter.'' 3 Bände. Finck & Baylaender, Kairo 1906–1908.
* ''La découverte des sanctuaires de Ménas dans le désert de Maréotis.'' Société de publications égyptiennes, Alexandria 1908, ([https://archive.org/details/ladcouvertedess00hartgoog Digitalisat]).
* ''Manuale di archeologia cristiana.'' Pustet, Rom 1908.
* ''Der Menastempel und die Heiligtümer von Karm Abu Mina in der Mariûtwüste. Ein Führer durch die Ausgrabungen der Frankfurter Expedition.'' Baer, Frankfurt am Main 1909.
* ''Zur Ikonographie der Menas-Ampullen mit besonderer Berücksichtigung der Funde in der Menasstadt nebst einem einführenden Kapitel über die neuentdeckten nubischen und aethiopischen Menastexte'' (= ''Veröffentlichungen der Frankfurter Menasexpedition.'' 5, * ''Die Menasstadt und das Nationalheiligtum der altchristlichen Aegypter in der westalexandrinischen Wüste. Ausgrabungen der Frankfurter Expedition am Karm Abu Mina 1905–1907.'' Band 1. Hiersemann, Leipzig 1910, ([https://archive.org/details/ldpd_7138227_000 Digitalisat]).
* Geleitwort in: J. C. Ewald Falls: ''Drei Jahre in der Libyschen Wüste. Reisen, Entdeckungen und Ausgrabungen der Frankfurter Menasexpedition (Kaufmannsche Expedition).'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1911, (Gekürzte Ausgabe: ''Im Zauber der Wüste. Fahrten, Entdeckungen und Ausgrabungen der Kaufmannschen Expedition in der Libyschen Wüste (Menasexpedition)'' (= ''Aus aller Welt.'' 3, * ''Ägyptische Terrakotten der griechisch-römischen und koptischen Epoche, vorzugsweise aus der Oase El Faijûm (Frankfurter Sammlung).'' Diemer, Finck & Baylaender Succ., Kairo 1913,(2., wesentlich vermehrte Auflage, als: ''Graeco-Ägyptische Koroplastik. Terrakotten der griechisch-römischen und koptischen Epoche aus der Faijûm-Oase und anderen Fundstätten.'' Finck, Leipzig u. a. 1915).
* ''Die heilige Stadt der Wüste. Unsere Entdeckungen, Grabungen und Funde in der altchristlichen Menasstadt weiteren Kreisen in Wort und Bild geschildert.'' Kösel & Pustet, Kempten u. a. o. J. (um 1914), ([https://archive.org/details/ldpd_721958 ... 7/mode/2up Digitalisat]).
* ''Der Frankfurter Kaiserdom, seine Denkmäler und Geschichte. Ein Führer.'' Kösel, Kempten 1914.
* ''Handbuch der altchristlichen Epigraphik.'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1917 (Abt Alban Schachleiter gewidmet).
* ''Gebete auf Stein nach Denkmälern der Urchristenheit. Ein Wegweiser zu ungehobenen Schätzen für Suchende aller gebildete Stände.'' Kösel & Pustet, Kempten 1921.
* ''Amerika und Urchristentum. Weltverkehrswege des Christentums nach den Reichen der Maya und Inka in vorkolumbischer Zeit.'' Delphin, München 1924.
* ''Ausgraber, Mumienjäger und tote Städte. Von der Romantik der Forschungen im Orient auf Grund eigener Erlebnisse.'' Scherl, Berlin 1928.
=== Novels ===
* 1897 ''Der letzte Flavier. Die Braut des Letzten Flaviers'', Trilogy
* 1899 ''Das Dokument der Lady''
* 1900 ''Der Ring mit dem Ichthys''
* 1927 ''Die verlorene Stadt. Roman aus dem ägyptischen Ausgraberleben''
=== Memoires===
== Literatur ==
* * Hubert Kaufhold: ''Eine seltsame Festschrift und ihr Zweck: „Karl Maria Kaufmann, Skizze eines Gelehrtenlebens“''. In: ''Oriens Christianus'' 105 (2022 [2023]), S. 253–268.
* Annika Nickel: ''Sammlung Karl (Carl) Maria Kaufmann (1872–1951).'' In: dies.: ''Vom Wüstensand in den Schaukasten''. Bd. 2: ''Katalog zu den ägyptischen Sammlungen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und der Sammlung Nassauischer Altertümer Wiesbaden''. PeWe Verlag, Gladbeck 2022 (Sonderschriften; 3.2), ISBN 978-3-935012-54-6, S. 123–131.
* *
1872 births
1951 deaths
Archaeologists from Frankfurt
Biblical archaeologists
Clergy from Frankfurt
Historical novelists
Academic staff of Goethe University Frankfurt
Cartellverband members
Nazis
20th-century German Catholic theologians
20th-century German archaeologists
[h4] '''Karl (Carl) Maria Kaufmann'' (* 2. März 1872 in Frankfurt am Main; † 6. Februar 1951 in Ranstadt) war ein deutscher Bibelarchäologe, der sich später dem Nationalsozialismus anschloss. Kaufmann veröffentlichte auch unter dem Pseudonym „Marchese di San Callisto“. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit trat er als Schriftsteller und Autor historischer Romane hervor.
== Leben ==
Nach Abschluss seines Studiums und verschiedenen archäologischen Untersuchungen in Rom unternahm Kaufmann ab 1905 mehrere eigenständige Forschungsreisen. Die Wiederentdeckung der Pilgerstätte (Abu Mena) des frühchristlichen Märtyrers Menas von Ägypten in der Libyschen Wüste im Jahr 1905 wurde zu einem ersten Höhepunkt seiner Karriere. Kaufmann, der dort bis 1908 die Ausgrabungen leitete Da Kaufmanns Forschungsreisen größtenteils von der Stadt Frankfurt am Main finanziert wurden, schenkte er 1905 dem Frankfurter Liebieghaus zunächst eine Sammlung von Artefakten aus der Menas-Grabung, darunter etwa 1200 Terrakotta-Terrakotten. Bei seinem zweiten Aufenthalt in Ägypten erwarb er weitere 800 Terrakotten von Zwischenhändlern und Grabräubern im Fayum, die er ebenfalls dem Liebieghaus zur Verfügung stellte.Eva Bayer-Niemeyer: ''Bildwerke der Sammlung Kaufmann Band I. Griechisch-römische Terrakotten'', Wissenschaftlicher Katalog Liebieghaus Frankfurt am Main, Verlag Gutenberg Melsungen 1988, ISBN 3-87280-044-2, S. 9.
Kaufmann, der innerhalb der katholischen Kirche bereits den Ehrentitel eines Monsignore trug Der Archäologe Karl Maria Kaufmann ist nicht zu verwechseln mit dem Publizisten Carl Maria Kaufmann, dem Herausgeber der Integralzeitschriften „Kölner Korrespondenz“, „Apologetische Rundschau“ und „Der Fels“, der ebenfalls promovierter Katholik war Priester (Dr. theol. und phil.), wurde aber am 28. Mai 1869 in Düsseldorf geboren.Hermann A. L. Degener (Hrsg.), Wer ist´s? Zeitgenossenlexikon. IV. Ausgabe. Leipzig 1909. S. 682f. Der Publizist Kaufmann lebte nach seiner Ausweisung aus dem Erzbistum Köln in Frankfurt a. M., Niedenau 24 (vgl. [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/periodika/periodical/titleinfo/9489606 Adressbuch für Frankfurt am Main und Umgebung 1913]. Frankfurt a. M. 1913. S. 239 .). Er stand in Kontakt mit Umberto Benigni (vgl. Das Werk der Berliner, in: Kölnische Volkszeitung Nr. 522, 13. Juni 1912, S. 1).
== Verhältnis zum Nationalsozialismus == Kaufmann kannte die Familie von Rudolf Hess seit 1905/07 und war seit langem mit Anton Baumstark (Carl Anton Baumstark) befreundet. Unter seinem Einfluss zeigte sich Kaufmann nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten offen als Unterstützer des Nazi-Staates. Nach Helmut Heibers Beschreibung war Kaufmann ein „Orientalist“ und „ehemaliger Priester“, der mit dem Hitler-Verehrer „Albanus Schachleiter“, „Abt Schachleitner“, befreundet war ref name="Heiber"> Helmut Heiber: ''Universität unterm Hakenkreuz. Teil 1. Der Professor im Dritten Reich“, K. G. Saur, München, London, New York, Paris 1991, ISBN 3-598-22629-2, S. 360. 1937 bewertete die NSDAP Kaufmann als ein „echter und begeisterter Nationalsozialist“. Er war einer der Personen, die 1937 in Frankfurt am Main am Nazi-Projekt zur „Beseitigung des jüdischen Einflusses“ beteiligt waren.
Im Jahr 1934 zielte Kaufmann darauf ab, in Heddernheim ein germanisches Ahnenerbe-Museum zu errichten, das vom örtlichen Gruppenleiter der Heddernheimer NSDAP inspiriert wurde und über Abteilungen für Geologie, germanische Vorgeschichte, germanische Ära und lokale Geschichte verfügte beschrieb das Projekt in einem Memorandum. Letztlich lehnte das Kulturamt der Stadt das Vorhaben „aus moralischen Gründen“ ab: „...in Heddernheim stand das Römische Reich|Römische Hochburg unserer Heimat, gerichtet gegen das germanische Volk.“< ref>[http://www.ffmhist.de/ffm33-45/portal01/portal01.php?ziel=t_isg_archaeologisches_museum01 Frankfurt 1933–1945. Die Ausgliederung des Museums für heimische Vor- und Frühgeschichte aus dem Historischen Museum.
Während der NS-Zeit schrieb Kaufmann verschiedene Lieder und Hymnen für die Hitlerjugend und die Nazis, darunter die Kantate „Gebet der Jugend“. ''") im Jahr 1933, das von Hermann Zilcher vertont und unter Zilchers Leitung während eines Rundfunkkonzerts im November 1935 uraufgeführt wurde.Fred K. Prieberg: ''Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945'', CD-Rom -Lexikon, Kiel 2004, S. 7984. Die Presse kündigte das Werk wie folgt an: „Das Gedicht dieses kleinen Chorwerks ist eine Hommage an den Führer und das Reich. Geschaffen 1933 hat der Dichter K. M. Kaufmann leads the youth in awakening nature to fervent prayer...''"Zitat aus einer Programmvorankündigung aus RRG Presse-Mitteilungen Nr. 483 vom 1. November 1935, Blatt 45, publiziert bei Fred K. Prieberg: ''Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945'', CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 7984. This Nazi cantata, in which the youth were supposed to "''dedicate our hearts, our souls under the swastika''"Zitat aus dem Text der Kantate bei Fred K. Prieberg: ''Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945'', CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 7984. to Hitler, was announced to end with a "''jubilant Sieg Heil to the Führer.''"
No scientific books by Kaufmann from the Nazi era are known. However, Hubert Kaufhold recently demonstrated that the content of the (celebratory) publication "''Karl Maria Kaufmann, Sketch of a German Scholar's Life''" (Leipzig 1937), published under Anton Baumstark's name, was primarily authored by Kaufmann himself. He hoped to win over Adolf Hitler personally for the permanent financial provision for himself and his family with this publication, covered by his personal and political friend. == Post World War II ==
Today, Kaufmann is considered, along with Adolf Furtwängler, as a "''collector-archaeologist''." Since 2008, a permanent exhibition on the upper floor of the Frankfurt Liebieghaus has been dedicated to both.[http://www.tagesspiegel.de/kultur/ausstellungen/Liebighaus;art2652,2571448 Artikel von Michael Zajonz im Tagesspiegel vom 14. Juli 2008].Zur Sammlung Kaufmann: Birgit Schlick-Nolte und Vera von Droste-Hülshoff: ''Ägyptische Bildwerke Band I. Skarabäen, Amulette und Schmuck Liebieghaus Frankfurt am Main, Wissenschaftliche Kataloge'', Gutenberg Melsungen 1990, ISBN 3-87280-053-1, S. 17, sowie S. 410–433.
== Works(Selection) == === Scientific Publications === * ''Die Jenseitshoffnungen der Griechen und Römer nach den Sepulcralinschriften. Ein Beitrag zur monumentalen Eschatologie.'' Herder, Freiburg (Breisgau) 1897, ([https://archive.org/details/diejenseitshoff00kaufgoog/page/n5/mode/2up Digitalisat]). * ''Die Legende der Aberkiosstele im Lichte urchristlicher Eschatologie. Ein Versuch zur Lösung der Frage.'' In: ''Der Katholik.'' Folge 3, Bd. 15, 1897, Nr. 3, * ''Die Fortschritte der monumentalen Theologie auf dem Gebiete der christlich-archäologischen Forschung. Mit besonderer Berücksichtigung der Werke de Rossi's und des Spalatenser Congresses.'' In: ''Der Katholik.'' Folge 3, Bd. 16, 1897, Nr. 5, [http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=urn%3Anbn%3Ade%3Absz%3A21-dt-6197%7Clog00040 S. 385–409]; Nr. 6, [http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=urn%3Anbn%3Ade%3Absz%3A21-dt-6197%7Clog00050 S. 501–514]. * ''Die sepulcralen Jenseitsdenkmäler der Antike und des Urchristentums. Beiträge zur Vita-Beata-Vorstellung der römischen Kaiserzeit mit besonderer Berücksichtigung der christlichen Jenseitshoffnungen'' (= ''Forschungen zur monumentalen Theologie und vergleichenden Religionswissenschaft.'' 1, * M. di San Callisto (d. i.: Karl Maria Kaufmann): ''Die Wunder der Kirche der Katakomben und Märtyrer. Ein Trostbuch zur Belehrung und Erbauung des christlichen Volkes dargeboten.'' Roth, Stuttgart u. a. 1900. * ''Sant Elia. Ein deutsches Heiligtum auf klassischem Boden. Erinnerungen an eine archäologische Streife in Etrurien'' (= ''Frankfurter zeitgemäße Broschüren.'' NF Bd. 20, Nr. 1, * ''La Pègè du temple d'Hiérapolis. Contribution à la symbolique du christianisme primitif.'' In: ''Revue d’histoire ecclésiastique.'' Bd. 2, 1901, * ''Das Kaisergrab in den Vatikanischen Grotten. Erstmalige archaeologisch-historische Untersuchung der Gruft Otto's II.'' Allgemeine Verlagsgesellschaft, München 1902, ([https://archive.org/details/daskaisergrabin00kaufgoog/page/n9/mode/2up Digitalisat]). * ''Ein altchristliches Pompeji in der libyschen Wüste. Die Nekropolis der „großen Oase“. Archaeologische Skizze.'' Kirchheim, Mainz 1902. * ''Handbuch der christlichen Archäologie'' (= ''Wissenschaftliche Handbibliothek.'' Reihe 3: ''Lehr- und Handbücher verschiedener Wissenschaften.'' Bd. 5, * ''Die Ausgrabung der Menas-Heiligtümer in der Mareotiswüste. Bericht über die von C. M. Kaufmann und I. C. E. Falls veranstaltete Ausgrabung des Nationalheiligtums der altchristlichen Aegypter.'' 3 Bände. Finck & Baylaender, Kairo 1906–1908. * ''La découverte des sanctuaires de Ménas dans le désert de Maréotis.'' Société de publications égyptiennes, Alexandria 1908, ([https://archive.org/details/ladcouvertedess00hartgoog Digitalisat]). * ''Manuale di archeologia cristiana.'' Pustet, Rom 1908. * ''Der Menastempel und die Heiligtümer von Karm Abu Mina in der Mariûtwüste. Ein Führer durch die Ausgrabungen der Frankfurter Expedition.'' Baer, Frankfurt am Main 1909. * ''Zur Ikonographie der Menas-Ampullen mit besonderer Berücksichtigung der Funde in der Menasstadt nebst einem einführenden Kapitel über die neuentdeckten nubischen und aethiopischen Menastexte'' (= ''Veröffentlichungen der Frankfurter Menasexpedition.'' 5, * ''Die Menasstadt und das Nationalheiligtum der altchristlichen Aegypter in der westalexandrinischen Wüste. Ausgrabungen der Frankfurter Expedition am Karm Abu Mina 1905–1907.'' Band 1. Hiersemann, Leipzig 1910, ([https://archive.org/details/ldpd_7138227_000 Digitalisat]). * Geleitwort in: J. C. Ewald Falls: ''Drei Jahre in der Libyschen Wüste. Reisen, Entdeckungen und Ausgrabungen der Frankfurter Menasexpedition (Kaufmannsche Expedition).'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1911, (Gekürzte Ausgabe: ''Im Zauber der Wüste. Fahrten, Entdeckungen und Ausgrabungen der Kaufmannschen Expedition in der Libyschen Wüste (Menasexpedition)'' (= ''Aus aller Welt.'' 3, * ''Ägyptische Terrakotten der griechisch-römischen und koptischen Epoche, vorzugsweise aus der Oase El Faijûm (Frankfurter Sammlung).'' Diemer, Finck & Baylaender Succ., Kairo 1913,(2., wesentlich vermehrte Auflage, als: ''Graeco-Ägyptische Koroplastik. Terrakotten der griechisch-römischen und koptischen Epoche aus der Faijûm-Oase und anderen Fundstätten.'' Finck, Leipzig u. a. 1915). * ''Die heilige Stadt der Wüste. Unsere Entdeckungen, Grabungen und Funde in der altchristlichen Menasstadt weiteren Kreisen in Wort und Bild geschildert.'' Kösel & Pustet, Kempten u. a. o. J. (um 1914), ([https://archive.org/details/ldpd_7219587_000/page/n7/mode/2up Digitalisat]). * ''Der Frankfurter Kaiserdom, seine Denkmäler und Geschichte. Ein Führer.'' Kösel, Kempten 1914. * ''Handbuch der altchristlichen Epigraphik.'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1917 (Abt Alban Schachleiter gewidmet). * ''Gebete auf Stein nach Denkmälern der Urchristenheit. Ein Wegweiser zu ungehobenen Schätzen für Suchende aller gebildete Stände.'' Kösel & Pustet, Kempten 1921. * ''Amerika und Urchristentum. Weltverkehrswege des Christentums nach den Reichen der Maya und Inka in vorkolumbischer Zeit.'' Delphin, München 1924. * ''Ausgraber, Mumienjäger und tote Städte. Von der Romantik der Forschungen im Orient auf Grund eigener Erlebnisse.'' Scherl, Berlin 1928.
=== Novels === * 1897 ''Der letzte Flavier. Die Braut des Letzten Flaviers'', Trilogy * 1899 ''Das Dokument der Lady'' * 1900 ''Der Ring mit dem Ichthys'' * 1927 ''Die verlorene Stadt. Roman aus dem ägyptischen Ausgraberleben''
=== Memoires===
== Literatur == * * Hubert Kaufhold: ''Eine seltsame Festschrift und ihr Zweck: „Karl Maria Kaufmann, Skizze eines Gelehrtenlebens“''. In: ''Oriens Christianus'' 105 (2022 [2023]), S. 253–268. * Annika Nickel: ''Sammlung Karl (Carl) Maria Kaufmann (1872–1951).'' In: dies.: ''Vom Wüstensand in den Schaukasten''. Bd. 2: ''Katalog zu den ägyptischen Sammlungen des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und der Sammlung Nassauischer Altertümer Wiesbaden''. PeWe Verlag, Gladbeck 2022 (Sonderschriften; 3.2), ISBN 978-3-935012-54-6, S. 123–131.
* *
1872 births 1951 deaths Archaeologists from Frankfurt Biblical archaeologists Clergy from Frankfurt Historical novelists Academic staff of Goethe University Frankfurt Cartellverband members Nazis 20th-century German Catholic theologians 20th-century German archaeologists [/h4]
„Saudagar“ (
*Chand Sadagar (200–300), Seehändler
*Osman Ali Sadagar|Scheich Osman Ali Sadagar (1856–1948), Politiker, Kultivierender und Pädagoge
*Nur Ahmed (Politiker)|Nur Ahmed Saudagar...
'''Der Kaufmann, seine Frau und der Papagei''' ist eine der Tausendundeine Nacht|Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. In der Arabian Nights Encyclopedia wird sie als ANE 183 gelistet.Ulrich...
Das '''Fußballspiel SC Wismut Karl-Marx-Stadt – 1. FC Kaiserslautern''' fand am 6. Oktober 1956 im Zentralstadion Leipzig (1956)|Leipziger Zentralstadion vor etwa 110.000 Zuschauern statt. Es endete...
Die katholische Pfarrkirche '''St. Karl Borromäus''' steht in Neusatz (Bühl)|Neusatz, einem Stadtteil von Bühl im Landkreis Rastatt von Baden-Württemberg. Das Bauwerk ist beim Landesamt für...
'''Karl Gottfried Fürstenau''' (auch ''Carl Gottfried Fürstenau''; * 24. November 1734 in Rinteln; † 23. Juni 1803 ebenda) war ein Deutschland|deutscher Ökonom und Philosoph.