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 Madeleine Vernet

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'''Madeleine Eugénie Cavelier''', Pseudonym '''Madeleine Vernet''', (* 3. September 1878 in Le Houlme; † 5. Oktober 1949 in Levallois-Perret) war eine Frankreich|französische Lehrerin, Schriftstellerin, Libertarismus|Libertäre und Pazifismus|Pazifistin. Sie prangerte Missstände im staatlichen System der Pflegeheime an, in denen Kinder oft als Arbeitskräfte eingesetzt wurden, und gründete ein Waisenhaus für Arbeiterkinder.

== Leben ==
=== Jugend und Engagement für Waisen ===
Madeleine Eugénie Clémentine Victoria Cavelier wurde als Tochter von Pascal Frédéric Jean Baptiste Cavelier, einem Gärtner, und Amélie Eugénie Blondel geboren.
Um 1900 zog ihre Mutter, inzwischen verwitwet, nach Pissy-Pôville und übernahm die Verantwortung für vier Mädchen aus der öffentlichen Fürsorge. Dies inspirierte Madeleine dazu, eine Reihe von Artikeln über „Bureautins“Bureautins sind Kinder, die von der Verwaltung (den Bureaus) Pflegefamilien zugewiesen werden. Der Ausdruck ist vermutlich nur im Nordwesten Frankreichs geläufig. in Charles Guieysses Für ihre bei prominenten Zeitungen veröffentlichten, beißenden Artikel verwendete sie das Pseudonym „Madeleine Vernet“.
1904 beteiligte sich Madeleine Vernet an der Gründung der ''Ruche''
Ende 1904 ging sie nach Paris, wo sie als Buchhalterin arbeitete und versuchte, bei Gewerkschaften und Genossenschaften, Journalisten und Abgeordneten Unterstützung für ihre Pläne zu gewinnen. Dort traf sie Albert Thomas (Politiker, 1878)|Albert Thomas, Marcel Sembat und Georges Yvetot
Am 1. Mai 1906 konnte Madeleine Vernet, auch dank der Ersparnisse ihrer Mutter und mit Unterstützung ihrer Schwester und ihres Lebensgefährten Louis Tribier
Vernet wandte die Methoden von Paul Robin an, um Kindern eine vernünftige Bildung zu vermitteln. Sie setzte sich für die Koedukation ein, also die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen. Für sie war die Familie die ideale Bildungsumgebung. Ihr Waisenhaus wurde wegen „ungesunder Koedukation“ angegriffen, eine hohe Geldstrafe wurde verhängt und Vernets Lehrbefugnis wurde entzogen. Die Klasse wurde geschlossen, aber das Waisenhaus überlebte. Am 12. Oktober 1909 heiratete sie ihren Partner Louis Tribier.

=== Erster Weltkrieg ===
Während des Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs (1914–1918) war Madeleine Vernet gezwungen, Épône für eine gewisse Zeit zu verlassen und in die „Kolonie der Kinder mobilisierter Truppen“ Während des gesamten Krieges engagierte sie sich in der pazifistischen Propaganda. Sie verbreitete heimlich das Gedicht „Pour les venger“ (Um sie zu rächen), das sie „all unseren vermissten Kameraden ... Opfern von Fehlern“ widmete. Einige ihrer pazifistischen Gedichte ließ sie auf Postkarten drucken und an Soldaten schicken, die in den Schützengräben kämpften. Die Behörden wussten, dass sie eine Gerichtsverhandlung als öffentliches Forum nutzen würde, und hüteten sich davor, sie festzunehmen.Hollander 2013, S. 114

Madeleine Vernet nahm den ältesten Sohn von Marie Mayoux|Marie und François Mayoux, die wegen antimilitaristischer Propaganda inhaftiert worden waren, bei sich auf und organisierte ein Verteidigungskomitee für die Lehrerin Hélène Brion, die Sekretärin des Épône-Vorstands.
Madeleine Vernet verteilte heimlich eine Broschüre und zwei Ausgaben der pazifistischen Zeitung ''Les Voix qu’on étrangle'' (Die Stimmen, die man erstickt). In den Jahren 1916–17 arbeitete sie für die Zeitschrift ''Ce qu’il faut dire'' (Was man sagen muss) von Sébastien Faure. Im April 1918 veröffentlichte sie ''L’École laïque menacée'' (Die säkulare Schule bedroht) und unternahm eine Vortragsreise nach Lyon, Saint-Étienne, Firminy und Saint-Chamond. Nach ihrer Rückkehr nach Épône wurde sie wegen defätistischer Propaganda angeklagt, aber die Anklage wurde mit dem Waffenstillstand fallen gelassen.

Wie andere Feministinnen zu dieser Zeit verband Madeleine Vernet Feminismus, Pazifismus und Mutterschaft. Sie betrachtete Mutterschaft als Quelle des Glücks und der Erfüllung und war der Meinung, dass eine Frau, die Leben schenkt, dem Krieg, der Leben nimmt, nur feindlich gegenüberstehen kann.Gubin 2004, S. 198 f. Im Oktober 1917 gründete Madeleine Vernet die Zeitschrift ''La Mère Éducatrice'' (Die erziehende Mutter), die sie bis zu ihrem Tod herausgab.Fraisse 1976, S. 35 Die Zeitschrift förderte die Ideologie der Mutter als Erzieherin und gab den „Müttern des Volkes“ Ratschläge zur Hygiene.Cova 2012, S. 148 Die Sozialistin und Feministin Louise Bodin gratulierte ihr und schrieb: „Am Anfang des Lebens stehen Mutter und Kind, und in einer Gesellschaft, die nicht dem Egoismus, dem Laster und dem Verbrechen verfallen ist, sollte alles zur Verehrung von Mutter und Kind beitragen.“Roberts 2009, S. 123 Im Oktober 1919 änderte ''La Mère Éducatrice'' seinen Untertitel von „Zeitschrift für Volksbildung“ in „Zeitschrift für Familienbildung“.Fraisse 1976, S. 38

=== Nach dem Krieg ===
In einer 1919 veröffentlichten Ausgabe von „La Mère Éducatrice“ prangerte Vernet die Scheinheiligkeit gegenüber der Mutterschaft an, die ihrer Meinung nach besonders bei unverheirateten Müttern auffiel, da außereheliche Mutterschaft als Herabsetzung galt. Die „Repopulisten“, die Frankreich nach den enormen Verlusten im Krieg wieder aufbauen wollten, hielten es oft für unmoralisch, unverheirateten Müttern zu helfen. Vernet argumentierte, dass der Staat unverheirateten Müttern im Gegenteil helfen sollte, und wollte, dass Mutterschaft als echte Arbeit anerkannt wird. Im Gegensatz zu anderen Feministinnen war sie jedoch nicht für eine staatliche Entschädigung für Mutterschaft. Zu ihren Mitarbeiterinnen gehörten Nelly Roussel, Louise Bodin und Hélène Brion, allesamt radikale Feministinnen. Vernet bestand darauf, dass Männer für die finanzielle Unterstützung ihrer Kinder verantwortlich sein sollten, und schrieb in einer Antwort an Madeleine Pelletier, dass „freie Liebe für Frauen nicht befreiend ist“.

Madeleine Vernet gründete 1921 in Paris die ''Ligue des femmes contre la guerre'' (Liga der Frauen gegen den Krieg) mit etwa 500 Mitgliedern zum Zeitpunkt der Gründung. Sie setzte ihre Bildungsarbeit eine Zeit lang im Waisenhaus von Épône fort. Da die Mehrheit des Vorstands des Waisenhauses mehrheitlich kommunistisch wurde, trat sie im Januar 1923 als Direktorin zurück. Aus dem Waisenhaus wurde ''L’Orphelinat ouvrier'' (Das Arbeiterwaisenhaus), das bis 1938 in Mitry-Mory|La Vilette-ès-Aulne untergebracht war.Sie engagierte sich weiter für die Bildung von Müttern, den Feminismus und den Pazifismus.
Am 7. März 1927 stimmte die Abgeordnetenkammer (Frankreich)|Abgeordnetenkammer mit 500 zu 31 Stimmen für einen Gesetzentwurf Joseph Paul-Boncours, der die Mobilisierung in Kriegszeiten ''aller Franzosen, ohne Unterschied des Alters oder des Geschlechts'' vorsah. Zum ersten Mal wurde in Frankreich eine (nicht-kämpfende) Mobilisierung von Frauen in Betracht gezogen. Madeleine Vernet widersprach diesem Vorhaben energisch:
|Text=Obwohl bewiesen ist, dass jeder Krieg eine Niederlage ist, auch für die Sieger, und dass Gewalt zur Sicherung des Friedens unwirksam bleibt, fällt unseren Politikern nichts Besseres ein, als den Krieg zu organisieren, indem sie alle lebenden Kräfte des Landes mobilisieren. Von nun an wird es die Pflicht eines jeden Franzosen sein, von der Wiege bis zur Bahre „ein guter Soldat“ zu sein.
|Autor=Madeleine Vernet
|Quelle=La Mère Éducatrice vom 1. Februar 1927
|ref=
Der Widerstand war erfolgreich; das Gesetz wurde zunächst nicht verabschiedet und trat erst 1938 in Kraft.
Madeleine Vernet zog sich nach Levallois-Perret zurück, wo sie am 5. Oktober 1949 starb. Sie ist auf dem Friedhof von Barentin begraben.

== Werke ==
Die englische und die französische Sprachversion, s:fr:Auteur:Madeleine_Vernet|Wikisource sowie der Weblink der französischen Nationalbibliothek führen eine Vielzahl von Werken auf.

== Literatur ==
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* * *
== Anmerkungen ==




Kategorie:Frauenrechtler (Frankreich)
Kategorie:Person der Friedensbewegung
Kategorie:Pädagoge
Kategorie:Franzose
Kategorie:Geboren 1878
Kategorie:Gestorben 1949
Kategorie:Frau

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