Pohorílky (Fulnek) ⇐ Artikelentwürfe
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'''Pohořílky''' (deutsch ''Schimmelsdorf'') ist ein Ortsteil der Stadt Fulnek in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer nordöstlich von Fulnek und gehört zum Okres Nový Jičín.
== Geographie ==
Der als Rundangerdorf angelegte Ort befindet sich in der Quellmulde des Baches Pustějovský potok in der Vítkovská vrchovina (''Wigstadtler Bergland''). Nördlich und westlich des Dorfes fließt der Bravinský potok (''Brawiner Bach''). Im Norden erhebt sich der U Vodárny (373 m n.m.), nordöstlich der U Větřáku (''Pechenberg'', 380 m n.m.) und im Südwesten die Kamenná hora (''Steinhübel'', 336 m n.m.). Durch Pohořílky führt die Staatsstraße II/647 zwischen Fulnek und Bílovec (''Wagstadt''). Das Dorf liegt im Naturpark Oderské vrchy.
Nachbarorte sind Bravinné (''Brawin'') und Stará Ves (Bílovec)|Stará Ves (''Altstadt'') im Norden, Hubleska, Bílovec, Labuť (Bílovec)|Labuť (''Wipplarsdorf'') und Bílov (''Bielau'') im Nordosten, Butovice (Studénka)|Butovice (''Botenwald'') im Osten, Dolní Dvůr (''Blücherhof'') und Pustějov (''Petrowitz'') im Südosten, Kujavy (''Klantendorf'') im Süden, Kostelec (Fulnek)|Kostelec (''Hochkirchen'') und Jílovec (''Eilowitz'') im Westen sowie Lukavec (Fulnek)|Lukavec (''Luck'') und Dolní Nový Dvůr (''Unter-Neuhof'') im Nordwesten.
== Geschichte ==
Die Ansiedlung ist slawischen Ursprungs, eventuell ist sie mit dem 1240 erwähnten ''Zkirbimire'' identisch. Die erste urkundliche Erwähnung des zur Herrschaft (Territorium)|Herrschaft Fulnek gehörigen Dorfes ''Scirbine'' (''Skrbeň'') erfolgte am 16. April 1329, als die Witwe des Bílov|Bielauer Vogtes Rudlin, Borislawa, ihren Brüdern zwei Hufen Land in dem Dorf abtrat und zugleich durch Jan und Drslav Krawarn (Adelsgeschlecht)|von Krawarn auf Fulnek und Bílovec|Wagstadt die Bielauer Erbrichterei erblich zugeschrieben bekam. Dies blieb zugleich die einzige Erwähnung von ''Scirbine''. Wahrscheinlich bestand in ''Scirbine'' bereits zu dieser Zeit ein Hof oder Festes Haus; beim Abbruch des Schlosses wurde ein steinernes Türgestell mit gotischen Buchstaben und und der Jahreszahl 1322 aufgefunden.
Bereits 1374 wurde der Ort als ''Pohořalka'' bezeichnet. Im Jahre 1389 hatte der Vladike Mixico de Pohrolky (''Mikšík z Pohořílky'') seinen Sitz in ''Pohrolka''. Die Herkunft dieser Familie ist nicht bekannt, wahrscheinlich handelt es sich um Lehnsmannen der Herren von Krawarn, die sich nach der Feste benannten. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kaufte der Besitzer der von Fulnek abgetrennten Herrschaft Wagstadt, Nikolaus von Füllstein, die Feste Pohořalka mit allem Zubehör auf und verband sie mit seiner Herrschaft. Dessen ungeachtet blieb Pohořalka auch weiterhin ein Fulneker Lehn. Johann von Zierotin, der die Herrschaft Fulnek 1485 vom Herzogtum Troppau|Troppauer Herzog Viktorin (Münsterberg und Troppau)|Viktorin erworben hatte, ließ sie 1480 mit allem Zubehör - darunter auch das Lehngut ''Pohořilka'', mit dem Niklas Bielowsky belehnt war - anstatt in der Opava|Troppauer in der Olmützer Landtafel einlegen. Zur Beilegung des anhaltenden Streites wegen der Einlegung der Herrschaften Fulnek und Odry|Odra in die mährische Landtafel wurde 1493 eine neue Grenzziehung zwischen Mähren und Schlesien vorgenommen, bei der die Herrschaft Fulnek endgültig dem Markgraftum Mähren zugeschlagen und die Augustiner-Chorherrenstift Fulnek|Stiftsdörfer Pustějov|Petrowitz, Stará Ves (Bílovec)|Altstadt, Bílovec|Bielowetz, Bielau, Jílovec|Eilowitz, Lukavec (Fulnek)|Luck und Děrné|Tyrn bei Schlesien verblieben. Durch die neue Grenze war ''Pohořilka'' zu drei Seiten von schlesischem Gebiet umgeben. Wenzel von Füllstein veräußerte 1543 die Herrschaft Wagstadt einschließlich Pohořílky wegen Überschuldung an Heinrich Kottulinsky von Kottulin. Letzterer verkaufte das Gut Pohořílky 1547 an seinen Beamten Matthias Stischl von Alschitz (''Matyáš Štysl z Alšic''), wenig später gelangte es wieder an die Familie Kottulinsky von Kottulin zurück. Georg Kottulinsky von Kottulin ließ die alte Feste nach 1564 zu einem Renaissanceschloss umgestalten. Im Jahre 1569 übertrug er das Gut Pohořílky seinem Sohn Ctibor. Später fiel das Lehn wieder an die Herrschaft Fulnek heim.
Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert wurde das Dorf zumeist mit ''Pohořelka'' bzw. ''Pohořílka'' bezeichnet, im 16. Jahrhundert kam noch die Namensform ''Pohořílky'' hinzu. Aus dem Jahre 1475 ist die Bezeichnung ''Šimsdorf'' überliefert. Der Ortsname ''Schimmelsdorf'' wurde seit 1558 verwendet, die Variante ''Schimbsdorf'' fand 1771 Verwendung.[https://www.archives.cz/web/DA_resources/DA_info/matriky_info/Mistopisny_rejstrik_obci_ceskeho_Slezska_a_severni_Moravy.pdf Adolf Turek s kolektivem: ''Místopisný rejstřík obcí českého Slezska a severní Moravy''] Zemský archiv v Opavě, Opava 2004. S. 481
Bei der 1584 erfolgten Teilung der Herrschaft Fulnek fiel das Gut ''Schimmelsdorf'' zusammen mit dem Kunín|Kunewalder Anteil Johann Balthasar Czettritz|Zedritz von Kinsberg zu. Er legte sich sich das Prädikat ''von Kunewald und Schimmelsdorf'' zu. Am 4. Juli 1592 kaufte Johann Skrbenský von Hříště auf Fulnek die Feste, das Gut und das Dorf ''Schimmelsdorf'' für 6500 Mährische Gulden auf. Er zog das Lehn ein und vereinigte das Gut mit seiner Herrschaft Fulnek. Das Schloss verlor damit seine Funktion als Herrensitz und wurde dem Verfall preisgegeben. Die ersten Kirchenbuch|Kirchenbücher wurden 1642 in Slatina u Bílovce|Schlatten geführt, ab 1652 erfolgte dies in Bielau. Im Jahre 1756 ließ die Herrschaft Fulnek das Schloss abbrechen und an seiner Stelle einen Meierhof errichten. 1784 wurde das Dorf der neu errichteten Pfarrei Kujavy|Klantendorf zugeordnet.
Im Jahre 1834 bestand das im Prerauer Kreis an der Handelsstraße nach Wagstadt gelegene Dorf ''Schimmelsdorf'' bzw. ''Pohořelky'' aus 29 Häusern, in denen 213 deutschsprachige Personen lebten. Haupterwerbsquellen waren Ackerbau und Viehzucht, außerdem spielten der Obstbau und die Bienenzucht eine Rolle. Im Ort gab es einen herrschaftlichen Meierhof und eine schankberechtigte Erbrichterei, auf der Anhöhe über dem Dorf stand eine Windmühle. Pfarr- und Schulort war Klantendorf.Gregor Wolny: ''Die Markgrafschaft Mähren, topographisch, statistisch und historisch geschildert''. Band 1: ''Prerauer Kreis'', Brünn 1834, S. 136 1844 wurde die Schutzengelkapelle geweiht. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb ''Schimmelsdorf'' der Allodialherrschaft Fulnek untertänig.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete ''Schimmelsdorf'' / ''Pohořelky'' ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde ''Klantendorf'' / ''Kujavy'' im Gerichtsbezirk Fulnek. Ab 1869 gehörte ''Schimmelsdorf'' zum Bezirk Neutitschein. Zu dieser Zeit hatte das Dorf 204 Einwohner und bestand aus 29 Häusern. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird ''Pohořílky'' als tschechischer Ortsname verwendet. Im Jahre 1900 lebten in ''Schimmelsdorf'' 169 Personen; 1910 waren es 168. Seit 1909 bestand in dem Dorf ein Gemischtwarenladen. Im Jahre 1911 löste sich Schimmelsdorf von Klantendorf los und bildete eine eigene Gemeinde. Nach dem Zusammenbruch der Österreich-Ungarn|k.k. Monarchie wurde das Dorf 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakei. An der Kapelle wurde nach dem ersten Weltkrieg eine Gedenktafel für die Gefallenen angebracht. Beim Zensus von 1921 lebten in den 31 Häusern der Gemeinde 171 Menschen, darunter 160 Deutsche und vier Tschechen.[http://www.zanikleobce.cz/chytil.php?menu=15&chs=1003 Chytilův místopis ČSR, 2. aktualisierte Ausgabe, 1929, S. 1003 Pohorsko - Pochmühl] Im Jahre 1930 bestand ''Schimmelsdorf'' aus 31 Häusern und hatte 184 Einwohner; 1939 waren es 180.
== Ortsgliederung ==
Der Ortsteil Pohořílky bildet den Katastralbezirk ''Pohořílky u Kujav''.
== Sehenswürdigkeiten ==
* Steinernes Wegkreuz an der Staatstraße
* Gedenkstein für die Befreiung im Jahre 1945
== Ehemalige Bauwerke ==
* Ehemaliges Schloss Pohořílky, von dem 1756 abgebrochenen Bauwerk sind nur noch ein Keller und Reste einer mächtigen Steinmauer erhalten.
* Schutzengelkapelle, errichtet 1844, sie wurde in den 1970er Jahren abgerissen[http://www.znicenekostely.cz/?load=detail&id=10478 kaple Anděla strážného] auf znicenekostely.cz
== Literatur ==
* Historický lexikon obcí České republiky 1869–2005|Historický lexikon obcí České republiky 1869–2011, [https://www.czso.cz/csu/czso/iii-pocet-obyvatel-a-domu-podle-kraju-okresu-obci-a-casti-obci-v-letech-1869-2011_2015 Teil 3: Počet obyvatel a domů podle krajů, okresů, obcí, částí obcí a historických osad / lokalit] – Okres Nový Jičín.
* [http://www.fulnek.cz/pohorilky/d-1284 Beschreibung des Ortsteils Pohořílky auf den Websiten der Stadt Fulnek]
* [https://www.kuhlaendchen.de/media/bilder/hk-fulnek/257_Fulnek-Schimmelsdorf.pdf Schimmelsdorf auf kuhlaendchen.de]
* [https://vdp.cuzk.cz/vdp/ruian/castiobce/76970 Pohořílky im Registr územní identifikace, adres a nemovitostí (RÚIAN)]
Kategorie:Ortsteil in Tschechien
Kategorie:Fulnek
Kategorie:Ehemalige Gemeinde in Tschechien
Kategorie:Gemeindeauflösung 1960 [/h4]
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