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 Kraftwerk Lütschental

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Das '''Kraftwerk Lütschental''' in Lütschental im Schweizer Kanton Bern wurde bis 1908 errichtet. Es ist ein Wasserkraftwerk#Mitteldruckkraftwerke|Mitteldruckkraftwerk zur Erzeugung von Bahnstrom mit einer Installierte Leistung|installierten Leistung von 12 Watt (Einheit)|MW und steht wie das zugehörige '''Wasserschloss''' unter Denkmalschutz.

== Geschichte ==
Das Kraftwerk wurde von Ende 1906 bis 1908 von der Jungfraubahn|Jungfraubahn-Gesellschaft als Bauherrin erbaut und am 3. November 1908 in Betrieb genommen. Generalunternehmerin war die Elektrizitätsgesellschaft Alioth gewesen, die Bauüberwachung hatten die Architekten Haller & Schindler in Zürich. Vier Pelton-Turbinen von je 1'370 Pferdestärke|PS trieben Generatoren von je einem MW, die Strom mit 7'500 Volt und 40 Hertz (Einheit)|Hertz (Hz) lieferten. Mit neuentwickelten Generatoren der Firma Emil Haefely|Haefely konnte 1916 die Leistung auf 4,6 MW gesteigert werden. Zehn Jahre später kam eine fünfte Maschinengruppe mit einem Generator von 2,5 MW hinzu. Von 1923 bis 1960 erzeugten die Generatoren Frequenzen von 40 und 50 Hz, danach wurden alle Bahnen mit 16 Kilovolt|kV und 50 Hz betrieben. Ein Verbundnetz mit den BKW Energie|Bernischen Kraftwerken (BKW) bestand ab 1932.Jungfraubahn Holding|jungfrau.ch: [https://www.jungfrau.ch/de-ch/unternehm ... gfraubahn/ ''Kraftwerk Lütschental.''] (abgerufen am 13. März 2024). Betreiber war 1946 die «Wengernalpbahn|Wengernalp- und Jungfraubahn».Eidgenössisches Amt für Wasserwirtschaft (Hrsg.): ''Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz abgeschlossen auf 1. Januar 1947.'' Bern 1947. S. 46–47.

Von 2003 bis 2005 wurde eine neue Wehr (Wasserbau)|Wehranlage in Burglauenen errichtet. Die fünf Maschinengruppen von 1916 und 1926 wurden von 2008 bis 2011 durch zwei Gruppen mit vertikal angeordneten sechsdüsigen Pelton-Turbinen ersetzt. Mit einer installierten Leistung von 11,5 MW können pro Jahr 55 Wattstunde|GWh elektrische Energie erzeugt werden, statt 35 GWh zuvor. Versorgt werden neben der Jungfraubahn, die Schynige Platte-Bahn, die Berner-Oberland-Bahnen (BOB), die Wengernalpbahn, die Bergbahn Lauterbrunnen–Mürren sowie die Gemeinden Lütschental, Burglauenen und Gündlischwand mit Zweilütschinen.

Das Kraftwerksgebäude wurde 2004 rechtskräftig in das Bauinventar der Denkmalpflege des Kantons als «schützenswert» aufgenommen.
== Lage und Beschreibung ==
Das Bauwerk steht am Südufer der Schwarzen Lütschine. Am Nordufer des Flusses verläuft die Berner-Oberland-Bahn|Bahnstrecke Zweilütschinen–Grindelwald der BOB.

Der «tadellos erhaltene» Putzbau im Heimatstil gilt als «originell» und besitzt sehr viel Bausubstanz von 1908. Er erhebt sich über einem Kalksteinsockel. Die grossflächigen Fenster der Achse (Architektur)|zehnachsigen Turbinenhalle sind paarweise gruppiert. Rauher rot-brauner Putz wird von helleren Dekorationen in Zahnschnitt und den weiss und glatt verputzten Fenstergewändern rhythmisiert. Eine «höchst attraktive Staffelung der Walmdach|Walmdächer» ergibt sich aus dem aufgelockerten Bauvolumen der Halle und ihrer Anbauten. Die Dachgaube|Lukarnen scheinen unter ihren grossen Walmdächern etwas klein geraten. In der Gemeinde ist das Bauwerk «einzigartig», als Kraftwerksbau gilt er im Berner Oberland als «vorzüglicher Vertreter».

== Wasserschloss ==
Das Wasserschloss (Ingenieurwesen)|Wasserschloss oberhalb des Kraftwerks steht auf dem Gebiet von Burglauenen in der Gemeinde Grindelwald und wurde ebenfalls bis 1908 errichtet. Sein Baukörper, die beiden Pipeline|Druckleitungen sowie die Schneise|Waldschneise prägen als «wichtige Landschaftselemente» die Nordseite des Tschingelbergs. Es gilt als «vorzüglicher Vertreter»
der Industriearchitektur im Berner Oberland sowie als «Blickfang mit imposanter Fernwirkung». Das Wasserschloss wurde 2010 als «schützenswert» in das Bauinventar der Denkmalpflege aufgenommen.
Auf einer Mauer aus Bossenwerk|bossierten Kalksteinquadern lagert der Baukörper im Heimatstil. Sein Risalit|Mittelrisalit kragt stark vor, wodurch zwei Bauvolumen und eine «lebhaften Staffelung» der Walmdächer entstehen. Die Fassade wird durch unterschiedlich verputzte und bemalte Wandflächen gegliedert.

== Siehe auch ==
* Liste der Kulturgüter in Lütschental
* Liste der Kulturgüter in Grindelwald
* Kraftwerk bei der Lochbrücke (1898–1974)

== Belege ==


Kategorie:Laufwasserkraftwerk in der Schweiz|Lutschental
Kategorie:Technisches Denkmal in der Schweiz
Kategorie:Bauwerk des Heimatstils in der Schweiz
Kategorie:Denkmalschutzobjekt im Kanton Bern|Lutschental
Kategorie:Bauwerk in Lütschental
Kategorie:Laufwasserkraftwerk in Europa|Lutschental
Kategorie:Erbaut in den 1900er Jahren
Kategorie:Erbaut in den 1920er Jahren
Kategorie:Erbaut in den 2000er Jahren

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