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 Sondierungsgespräche der Jamaika-Koalition 2017

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Die „Jamaika-Koalition (Politik)“ führte Sondierungsgespräche im Oktober und November 2017 über die Möglichkeit einer „Schwarz-Gelb-Grünen“ Bundesregierung in Deutschland (Jamaika-Koalition (Politik)) zwischen CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen) begann vier Wochen nach der Bundestagswahl 2017 am 24. Oktober 2017. Kurz vor Mitternacht am 19./20. November 2017 erklärte die FDP die Gespräche für gescheitert. Dies führte zur Fortführung der seit 2013 bestehenden Großen Koalition (Deutschland)|schwarz-roten Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD mit dem Vierten Merkel-Kabinett|Vierten Kabinett von Angela Merkel|Angela Merkle.

== Ausgangspunkt für Verhandlungen ==

Nach der Bundestagswahl kam neben der Duldung einer Minderheitsregierung auch eine Jamaika-Koalition (Jamaika-Koalition (Politik)) als mögliche Koalition zur Regierungsbildung infrage, nachdem Martin Schulz am Wahltag aufgrund hoher Verluste eine große Koalition ausgeschlossen und angekündigt hatte, dass die SPD die größte Oppositionspartei (Opposition (Politik)) bilden werde.
Allerdings kündigten die Grünen bei einem Treffen der Bundesregierungen Ende September an, dass sie dieser Regierungskoalition nur dann beitreten würden, wenn Kernprojekte ihres Zehn-Punkte-Plans wie Klimaschutz, sozialer Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit zu einer politischen Priorität der Bundesregierung würden. Innerhalb der Verhandlungsparteien wurden Sondierungsgruppen eingerichtet.
Eine schwarz-grün-gelbe Koalition auf Bundesebene wurde in der Presse auch als Bündnis des westdeutschen Mittelstandes gesehen und hätte fast ausschließlich im westlichen Teil der Bundesrepublik eine Mehrheit gehabt; Ohne einen Schwerpunkt auf Frauen- und Sozialpolitik sowie ländliche Entwicklung|Entschädigung für ländliche Gebiete sei aufgrund der Erfahrungen der Jamaika-Koalition in der Stadt Bonn mit einer Abwanderung grüner Wähler nach links zu rechnen, so Katja Dörner, Teilnehmerin der Sondierungsgespräche.
== Verhandlungen ==
Berichten zufolge begannen die Verhandlungen zwischen CDU/CSU (Angela Merkel und Horst Seehofer), FDP (Christian Lindner) und Bündnis 90/Die Grünen (Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt) erst wenige Wochen nach der Bundestagswahl 2017.
Nach drei Einführungstreffen zu zweit trafen sich 52 Delegierte am 20. Oktober erstmals in großer Runde in Berlin – von den Medien wegen der Beteiligung von mehr als drei Parteien als „Jamaika-Quartett“ bezeichnet. Die Sekretariate der vier beteiligten Parteien hatten 12 Themenblöcke für das Arbeitstreffen vorstrukturiert
Weitere Sondierungsgespräche waren für den 24., 26. und 30. Oktober sowie die ersten beiden Novembertage 2017 geplant.
Laut Georg Nüßlein (CSU), dem stellvertretenden Vorsitzenden der für Umweltpolitik zuständigen CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, scheiterte die von FDP und Grünen propagierte Einführung eines bundesweiten CO2-Bepreisungssystems, das mit der Abschaffung oder Senkung der Stromsteuer verknüpft werden sollte, am Widerstand der CDU/CSU.
=== Erläuterungen zum Abbruch der Sondierungsgespräche ===
In der Nacht zum 19. November 2017 erklärte der Bundesvorsitzende der Freien Demokratischen Partei (FDP), Christian Lindner, unter anderem: „Es ist besser, nicht zu regieren, als schlecht zu regieren.“
Anschließend sprachen Bundeskanzlerin Angela Merkel und CSU-Vorsitzender Horst Seehofer. Angela Merkel erklärte, man habe „viel erlebt“ und es habe „ganz unterschiedliche Kulturen der Verhandlungsstile“ gegeben. Sie „bedauerte“ nun, dass „wir keine gemeinsame Lösung finden konnten“.
Einer der Gründe für das Scheitern war laut Lukas Köhler und Ingrid Nestle die Uneinigkeit über das Ausmaß der Kürzung
== Reaktionen ==

=== Bundespräsident ===
Nach dem Scheitern der Sondierungsgespräche sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen Antrittsbesuch in Nordrhein-Westfalen ab und erinnerte nach einem Treffen in seiner offiziellen Residenz, Schloss Bellevue, mit der amtierenden deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel die in den Bundestag gewählten politischen Parteien an ihre Verantwortung, eine Regierung zu bilden; Sie waren dem Gemeinwohl verpflichtet: „Ich erwarte, dass jeder gesprächsbereit ist.“
=== Bundesländer ===
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) äußerte sich enttäuscht und erklärte, dass die Verhandlungen einer Einigung deutlich näher gekommen seien und die entscheidenden Fragen bereits geklärt seien. Er sei daher sehr überrascht über den Rückzug der FDP. Auch sein Kabinettskollege, der grüne Umweltminister Robert Habeck, war persönlich enttäuscht und vermutete sogar taktisches Kalkül der FDP hinter dem letzten Verhandlungstag.
=== Partys ===
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner twitterte, es wäre ihr lieber gewesen, „wenn alle Parteivorsitzenden gemeinsam den Abbruch der Gespräche hätten verkünden können“.
=== Außerhalb Deutschlands ===
Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, erklärte über einen Sprecher, er sei zuversichtlich, dass „der Verfassungsprozess in Deutschland […] Stabilität und Kontinuität gewährleisten wird“.
== Rezeption ==
Die Sondierungsgespräche und deren Abschluss wurden oft mit einem allegorischen Bild der Insel Jamaika zusammengefasst: „Kurz vor Erreichen der Küste Jamaikas, vielleicht schon beim Einlaufen in den Hafen, kenterte der Dampfer mit dem Sondierungsteam an Bord.“ … „Die Reise nach Jamaika – vorbei, am Riff gestrandet …“ (Tagesspiegel). Das Scheitern der Gespräche wurde in den Medien oft einfach als „Ende der Jamaika-Gespräche“ bezeichnet.

Ende 2017 wählte die Gesellschaft für deutsche Sprache das Wort „Jamaika-Aus“ zum Wort des Jahres 2017.
== Dokumentationen ==

* * Reinhold Beckmann, Ulrich Stein: „Lindner und die FDP – Aufbruch ins Abseits?“ Norddeutscher Rundfunk|NDR, gesendet im Ersten am 29. Oktober 2018.

*

2017 in der Politik
Christlich-Demokratische Union Deutschlands
Bündnis 90/Die Grünen
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Internationale Streitigkeiten
Angela Merkel
Oktober 2017 in Deutschland
November 2017 in Deutschland
Verhandlung
Deutsche Regierungskoalitionen

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