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 Manfred Lehmbruck

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Manfred Lehmbruck (13. Juni 1913 – 26. November 1992) war ein deutscher Architekt und Professor, der für eine kleine, aber einflussreiche Gruppe von Museums- und Kulturgebäuden aus der Nachkriegszeit bekannt war. Sein Werk erlangte internationale Bekanntheit, als zwei seiner Museen – das „Reuchlinhaus“ in Pforzheim und das „Wilhelm-Lehmbruck-Museum“ in Duisburg – in die Ausstellung „Architektur der Museen“ des Museums für Moderne Kunst (MUS) aus dem Jahr 1968 aufgenommen wurden, einer Übersicht über beispielhafte Museumsbauten weltweit. Er gilt als Spezialist für Museumsgestaltung und viele seiner Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz.

== Leben und Bildung ==
Lehmbruck wurde als Sohn des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck in Paris geboren. Während des Ersten Weltkriegs lebte die Familie in Berlin und Zürich und ließ sich 1919 in München nieder. Der Selbstmord seines Vaters im selben Jahr wird häufig in biografischen Berichten erwähnt.

1932 schloss er sein Gymnasium am Wilhelmsgymnasium in München ab. Anfang der 1930er Jahre besuchte er kurzzeitig als Gast das Bauhaus in Berlin und traf dort auf Persönlichkeiten wie Wassily Kandinsky, Josef Albers, Ludwig Hilberseimer und Lilly Reich.

Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule Berlin bei Heinrich Tessenow und Hans Poelzig sowie an der Technischen Hochschule Stuttgart bei Paul Bonatz und schloss sein Studium 1938 ab. Er arbeitete für Werner March auf dem Reichssportfeld (Olympiastadion (Berlin)) für die Olympischen Spiele 1936 und für Auguste Perret in Paris (1938–1939). Während des Zweiten Weltkriegs war er kurzzeitig in Frankreich interniert.

1942 erlangte er den Grad eines Dr.-Ing. an der Technischen Hochschule Hannover bei Gerhard Graubner mit einer Dissertation über Museumsarchitektur. Nach dem Krieg arbeitete er in München und der Schweiz, bevor er sich in Stuttgart niederließ.

Er starb 1992 in Stuttgart.

== Akademische Karriere ==
1967 wurde Lehmbruck zum „Professor für Baulehre und architektonisches Entwerfen (Lehrstuhl D)“ an die Technische Hochschule Braunschweig (heute TU Braunschweig) berufen. Er hatte diese Position bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 inne. Sein Archiv wird in der Sammlung für Architektur und Ingenieurbau der Universität aufbewahrt. Ein Salon auf dem Campus trägt zu seinem Andenken den Namen „Lehmbruck“.

== Verwandtschaft mit Wilhelm Lehmbruck ==
Lehmbrucks persönlichster Auftrag war der Entwurf des Wilhelm-Lehmbruck-Museums (1959–1964) in Duisburg, das für die Werke seines Vaters geschaffen wurde. Dem Gebäude steht ein niedriger, erdgebundener Betontrakt gegenüber einer großen Glashalle, die sich zum Kantpark hin öffnet. Diese Kombination wurde als räumlicher Dialog zwischen Erinnerung, Introspektion und dem offenen Optimismus der Nachkriegsmoderne interpretiert.

== Architektonischer Ansatz ==
Die Museumsarchitektur von Lehmbruck ist bekannt für:
* klare Strukturraster und zurückhaltende modernistische Details
* starke Integration der Landschaft, insbesondere in Parklandschaften
* durch Treppen, Brücken und Höhenunterschiede geprägte Raumsequenzen
* Zusammenspiel von Transparenz und Geschlossenheit
* kontrolliertes natürliches Licht durch verglaste Decken und Fassaden https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs ... 0033.00345

Sein Werk spiegelt Einflüsse des Internationalen Stils, der Mies’schen Moderne, Tessenows Proportionaldisziplin und Perrets Konkretem Rationalismus wider. Kritiker beschreiben seine Bauten als „überlegt“, „ruhig“ und „dezent“; Trotz seines kleinen Oeuvres stehen fast alle seiner Hauptwerke unter Denkmalschutz.https://portal.dnb.de/opac.htm?method=s ... =124529410

== Internationale Anerkennung ==
Lehmbruck erlangte bedeutende internationale Sichtbarkeit durch seine Aufnahme in die Ausstellung „Architecture of Museums“ (25. September – 11. November 1968) des Museum of Modern Art|MoMA, kuratiert von Ludwig Glaeser.https://www.moma.org/artists/62233-manfred-lehmbruck Die offizielle Checkliste enthielt:
* '''Reuchlinhaus'', Pforzheim (1961)
* '''Wilhelm-Lehmbruck-Museum'', Duisburg (1964)

Die Ausstellung stellte ihn neben Architekten wie Louis Kahn (Louis I. Kahn), Carlo Scarpa, Franco Albini, Sverre Fehn, Kenzō Tange (Kenzo Tange) und Affonso Eduardo Reidy. Der Katalog besprach sein Duisburger Museum als innovatives Beispiel für skulpturale Präsentation und Museumsplanung.

== Hauptwerke ==
=== Reuchlinhaus, Pforzheim (1957–1961) ===
Ein multifunktionaler Kulturkomplex im Stadtgarten, in dem sich das Schmuckmuseum Reuchlinhaus|Pforzheim befindet. Bekannt für seine pavillonartigen Volumen, das vollständig verglaste Foyer, die freistehende Wendeltreppe, die Fassadenplatten aus Aluminiumguss und die enge Beziehung zum umliegenden Park.

=== Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg (1959–1964) ===
Museum, das dem Werk von Wilhelm Lehmbruck gewidmet ist. Besteht aus einem erdnahen Betonflügel mit eingelassenen Galerien und einer großen transparenten Glashalle. Gilt als Schlüsselbeispiel deutscher Museumsarchitektur der Nachkriegszeit.

=== Federseemuseum, Bad Buchau (1964–1968) ===
Archäologisches Museum zur Interpretation prähistorischer Pfahlbauten. Verfügt über mehrstöckige, halbunterirdische Ausstellungsräume und starke Außen-Innen-Übergänge.

=== Andere Werke ===
* Industriebauten für die Pausa AG, Mössingen
* Kaufmännische Berufsschule und Stadtbad Stuttgart-Feuerbach (1959–1964)
* Museumsberatung, unter anderem für das Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen

== Legacy ==
Obwohl er relativ wenige Gebäude baute, ist Lehmbrucks Werk für seine gleichbleibende Qualität und architektonische Subtilität bekannt. Die meisten seiner Hauptwerke stehen unter Denkmalschutz. Seine Beiträge zur Museumsarchitektur stehen im Mittelpunkt mehrerer akademischer Studien, und seine Entwürfe werden weiterhin in Diskussionen über die deutsche Nachkriegsmoderne und Museumstypologien erwähnt.https://erevistas.universidadeuropea.co ... rityPage=3

== Weiterführende Literatur ==
* Ludwig Glaeser (Hrsg.): „Architektur der Museen“. Museum of Modern Art, New York 1968.
* Günter K. Schanné: „Das Reuchlinhaus Pforzheim – Architektur der Nachkriegsmoderne“. Stuttgart, 1995.
* Bauhaus-Universität Weimar: „Manfred Lehmbruck – Ein Architekt der Moderne“ (Doktormonographie).
* Kunstmuseum Duisburg (Hrsg.): ''Das Wilhelm-Lehmbruck-Museum''. Duisburg, verschiedene Ausgaben.
* Lehmbruck, Manfred. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 749.

Deutsche Architekten
Museumsarchitekten
Modernistische Architekten
1913 Geburten
1992 Todesfälle
Menschen aus Paris
Fakultät der Technischen Universität Braunschweig

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