In den Jahren 1961 und 1964 baute die VEB Schiffswerft Roßlau für die Weiße Flotte Dresden vier identische moderne '''Dieselelektrische Seitenrad-Passagierschiffe der Weißen Flotte Dresden'''. Diese Luxusmotorschiffe erhielten von den kommunistischen Machthabern die Namen politischer Persönlichkeiten:
* ''Ernst Thälmann'',
* ''Friedrich Engels'',
* ''Karl Marx''
* ''Wilhelm Pieck''
Die Schiffe versahen bis zu ihrer Außerdienststellung zuverlässig ihren Liniendienst und Einsatz als Ausflugsschiffe. Nur zwei dieser dieselelektrischen Schiffe blieben als Hotel- und Herbergsschiffe erhalten.
== Auftrag, Planung und Produktion ==
Laut Beschluss des Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik|Ministerrates der DDR erhielt die Sachsenberg-Werke|VEB Schiffswerft Roßlau vom Wirtschaftsministerium im Sommer 1960 die Anweisung zum Bau dieser Schiffe zur ''Erweiterung und Verbesserung der Erholungsmöglichkeiten der Werktätigen''. Somit sollte eine entstehende Lücke durch Ausmusterungen von älteren Dampfern vermieden werden. Mit der enormen Investition handelt es sich um einen neuen Schiffstyp auf der Elbe|Oberelbe, um Luxusmotorschiffe. In einer intensiven Entwicklungsarbeit zwischen der VEB Fahrgastschifffahrt Dresden (Weiße Flotte (Dresden)|Weiße Flotte Dresden) und den VEB Schiffswerft Roßlau wurden folgende wichtigen Parameter (Statistik)|Parameter festgelegt:
* moderne Antriebsform, dieselelektrischer Antrieb mit Kupplungsgetriebe, um beide Schaufelräder unabhängig von einander arbeiten zu lassen
* Fassungsvermögen
* Geschwindigkeit, Dresden - Bad Schandau und zurück sollte an einem Tag bedient werden können
* Tiefgang, geringer Tiefgang, 95 cm - somit Seitenschaufelräder
* Aussehen der Schiffe in Anpassung der vorhandenen Dampferflotte.
Den Konstrukteuren war es gelungen, die sichtbare Linienführung der Luxusmotorschiffe über Jahre hinweg einheitlich zu gestalten. Durch den Einsatz von Aluminium in den Aufbauten konnte der geforderte Tiefgang auf 0,80 m unterboten werden. Im Jahr 1961 begannen die Arbeiten am ersten Luxusmotorschiff in der Schiffswerft Roßlau. Mit produktionsbedingten Unterbrechungen folgten die restlichen Schiffe bis 1964. Die neuen modernen Schiffe überzeugten in allen Belangen und stellten einen enormen Fortschritt der Schifffahrt auf der Oberelbe dar.Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 27[https://historikerkreis-elbeschiffahrt. ... resden.pdf Historikerkreis-Elbeschiffahrt-Dresden]
DSRK-Schiffsregister
1984 neue Generatorsätze Typ MFC 280 L 3 K 900 S vom VEB Elbtal Heidenau mit (254 kW = 345 PS)
Fahrgastschiff Ernst Thälmann 1980.jpg|Luxusmotorschiff Ernst Thälmann
20230601.Dresden Schiffsherberge Pöppelmann.-014.jpg|Luxusmotorschiff Karl Marx
Bundesarchiv Bild 183-Z0929-011, Dresden, "Weiße Flotte", Ausflugsschiff.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels
Fotothek df ps 0003478 Schlösser ^ Lustschlösser ^ Treppen ^ Freitreppen.jpg|Luxusmotorschiff Wilhelm Pieck
== Ausstattung ==
Die Schiffe hatten einen Dieselelektrischer Antrieb|dieselelektrischen Antrieb - dabei lieferten die Stromerzeugungsaggregat|Dieselaggregate den Strom, welcher für die Elektromotoren benötigt wurde. Die Radwelle, welche die Schaufelräder antrieb ist unterbrochen, sodass beide Teile getrennt angetrieben werden konnten. Dies erleichterte den Manövriervorgang beim An- und Ablegen erheblich. Die Schaufelräder wurden mittschiffs angeordnet, damit bestimmte die Anordnung auch gleichzeitig die Aufteilung der Salons. Die Schaufelräder wurden extra für diese Schiffe konstruiert und sind robuster und wirksamer als bei den älteren Dampfern.Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 76ffHans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 28 Vom SKL Schwermaschinenbau Karl Liebknecht, Magdeburg stammen die Schiffsantriebsmotoren der Typenreihe NVD 26 A:
* Die Motoren werden in 3, 4 und 6 Zylinderreihenbauweise als Saugmotoren und in 6 und 8 Zylinderbauweise als aufgeladene Motoren gefertigt.
* Dabei handelt sich um nicht umsteuerbare Motoren, die entweder mit einem Schiffswendegetriebe vom Typ SW mit Freifahrt- und Rückwärtsgang oder vom Typ MS mit Freifahrt-, Schlepp- und Rückwärtsgang in verschiedenen Untersetzungsstufen ausgerüstet sind.
* Motoren und Getriebe sind auf einem gemeinsamen Schiffsrahmen aufgebaut.
Daten:
* SKL 6 NVD 26 A (270 PS) + Generatorsatz GMB 3854 S (250 kW = 340 PS)
* Zylinderbohrung: 180 mm,
* Kolbenhub: 260 mm,
* Nenndrehzahl des Motors: 750 u/min,
* Nenndrezahl am Getriebeabtriebsflansch: 360 u/min
Die Schiffe hatten zusätzlich zur äußerst gefälligen Bauform zwei Decksalons, ein Oberdeck-Tanzsalon, zwei Sonnendecks sowie eine Mokka-Bar und einen Speisesaal. Die Ausstattung der Küche entsprach dem damals modernen komfortablen Standard der Zeit. Man war in der Lage über 1200 Portionen bei Tagesfahrten anzubieten. Ein Speiseaufzug bediente jedes Deck und somit konnten auch dort die Speisen ausgeteilt und serviert werden. Auf jeden Deck befand sich ein Steward und ein Getränketresen. Im Oberdeck konnten Musiker auf einer erhöhten Bühne ihre Musik darbieten und zum Tanz aufspielen. Im Dresdner Volksmund nannte man die Schiffe kurz ''Luxer'' und es wurde einen ''Luxuszuschlag'' bei Einsatz eines solchen Schiffes erhoben.Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 29
== Indienststellungen, Einsatz und Umgestaltungen ==
Alle vier Luxusmotorschiffe erfüllten die gestellten Ansprüche makellos und versahen anstandslos und zuverlässig den Linienbetrieb auf der Oberelbe. Umbauten wurden in der Laubegaster Werft in den Jahren von 1967 bis 1970 vorgenommen.
* Als erstes Luxusmotorschiff kam die ''Ernst Thälmann'' am 9. Dezember 1961 von der VEB Schiffswerft Roßlau nach Dresden. Nach Probefahrten auf der Oberelbe begann im Jahr 1962 der planmäßige Linienbetrieb. Im Jahr 1970 erhielt die ''Ernst Thälmann'' in der Laubegaster Werft eine Verlängerung des Oberdeck-Tanzsalon um 3,65 m um zwei Fenster. Damit erreichte man einen höheren Nutzungskomfort. Die ''Ernst Thälmann'' erhielt im Jahr 1984 eine umfassende Modernisierung an der Maschinenanlage.
* Das zweite Luxusmotorschiff, die ''Karl Marx'', kam am 22. Mai 1963 nach Dresden und nahm unmittelbar den Betrieb auf. Die ''Karl Marx'' erhielt im Jahr 1967 eine Verlängerung des Oberdeck-Tanzsalon nach hinten um 3,75 m und um zwei Fenster für einen höheren Nutzungskomfort. Im Jahr 1988 wurde das Schiff zur Großrekonstruktion in der Laubegaster Werft an Land genommen.
* Im Oktober 1963 wurde das dritte Luxusmotorschiff ''Friedrich Engels'' dem VEB Fahrgastschifffahrt Dresden (Weiße Flotte Dresden) übergeben. Im Jahr 1968 wurde auch die ''Friedrich Engels'' am Oberdeck-Tanzsalon um 3,75 m und um zwei Fenster für einen höheren Nutzungskomfort verlängert.
* Das letzte Luxusmotorschiff, die ''Wilhelm Pieck'', kam am 24. März 1964 nach Dresden und nahm unmittelbar den Linienbetrieb auf. Im Jahr 1969 wurde die ''Wilhelm Pieck'' am Oberdeck-Tanzsalon um 3,75 m und um zwei Fenster erweitert. Im Jahr 1982 bis 84 ist die Maschinenanlage der ''Wilhelm Pieck'' in der Werft Laubegast umfassend modernisiert worden und erhielt neue Generatorsätze Typ MFC 280 L 3 K 900 S vom VEB Elbtal Heidenau mit (254 kW = 345 PS).http://www.historikerkreis-elbeschiffahrt.de/
In den Jahren 1965 und 1970 fuhren die ''Karl Marx'' wie auch die
''Friedrich Engels'' als ''Jugendschiff'' auf der Oberelbe. Es wurde ein ''Jugendkollektiv'' gegründet und der Titel ''Jugendschiff'' an das Schiff offiziell vergeben, dazu trug das Schiff am Bug oder am Hauptmast zusätzlich den Freie Deutsche Jugend|FDJ-Wimpel. Diese Zusatzbezeichnung bekam ein Schiff, wenn es entweder viele Auszubildender|Auszubildende an Bord hatte, oder aber, in den meisten Fällen, weil eine besonders junge Besatzung an Bord war.
== 1990 ==
Mit der Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende in der Deutsche Demokratische Republik|DDR erfolgte ein politischer Umbruch und es veränderten sich auch die Eigentümerrechte. Die Fahrgastzahlen sanken beträchtlich und ein neuer Anleger (Finanzmarkt)|Investor wurde erst sehr spät von der Treuhand gefunden. Die daraus resultierenden Veränderungen übertrugen sich auch auf die VEB Fahrgastschifffahrt Dresden (Weiße Flotte Dresden), welche von der Treuhand an die Conti Unternehmensgruppe|Conti Reederei verkauft wurde und von 1992 bis 2020 den Namen ''Sächsische Dampfschiffahrts GmbH & Co. Conti Elbschiffahrts KG'' innehatte. Im August wurde für den Weiterbetrieb der Schiffe die ''Weiße Flotte Sachsen GmbH'' gegründet.
* Das Motorluxusschiff ''Ernst Thälmann'' wurde 1991 zum ''August der Starke'' und 1994 in der Laubegaster Werft abgestellt und schließlich im Jahr 1998 abgewrackt. Die beiden Schaufelräder sind nach Roßlau (Elbe)|Roßlau verbracht und dort als Denkmal aufgestellt worden.
* Das Motorluxusschiff ''Karl Marx'' wurde im Jahr 1990 aufgrund offener Finanzierung ein Baustopp über das in der Werft Laubegast befindliche Schiff und im Jahr 1990 außer Dienst gestellt, die Antriebsmaschinen sind ausgebaut und verschrottet sowie ein geplanter Umbau zum Wohnschiff vorgenommen worden. Im Jahr 1991 wurde es in ''M.D Pöppelmann'' umbenannt und von 1992 bis 94 zum Wohnschiff umgebaut. Seither liegt es antriebslos in Dresden Neustadt unter dem Namen Koje als schwimmende Jugendherberge der städtischen Qualifizierungsgesellschaft|Qualifizierungsgesellschaft (QAD). Nach Auflösung der QAD mit Zwischennutzung als Notquartier für Asylbewerber|Asylsuchende, wurde es schließlich durch die Stadt zum Verkauf ausgeschrieben. Im Jahr 2013 folgte ein Eignerwechsel mit neuem Nutzungskonzept als ''Hostel'' für russische Touristen und öffentliches Restaurant. Das Schiff wurde von einer russischen Investorin im Oktober 2013 gekauft und erhielt am 18. Oktober 2013 den Namen ''Beherbergungsschiff M. D. Pöppelmann''. Es sollten Übernachtungen für russische Einkaufstouristen, die eine längere Zeit in Dresden verbringen wollten (wöchentlich 3 Flüge Moskau - Dresden), und für Fahrradtouristen angeboten werden. Zur Zeit liegt es noch in Dresden im Neustädter Hafen (Dresden)|Neustädter Hafen. Das Hafengelände wurde ab 2014 zu einer Hafen - City mit gehobener Wohnlage umgebaut und der Investor kündigte den Liegeplatz. Am 10. August 2024 wurde es im Hafen von Dresden Neustadt aufgenommen und als Schiffsherberge ''Pöppelmann'' eröffnet. Eigentümer ist die ''Familie Sapsaj'', das Schiff verfügt über 38 Kajüten unterschiedlicher Größe.[https://www.gruppenhaus.de/schiffsherbe ... 10332.html schiffsherberge-poeppelmann]
* Das Motorluxusschiff ''Friedrich Engels'' wurde im Jahr 1991 in ''J. F. Böttger'' umbenannt und im Jahr 1992 außer Dienst gestellt. Danach wurden die Maschinen und Schaufelräder ausgebaut und werden seitdem im Verkehrsmuseum Dresden ausgestellt. In den Jahren von 1992 bis 94 erfolgte der Umbau zum Jugendschiff. Die Jahre von 2016 bis 17 verbrachte das Schiff in Laubegast zum Umbau, danach diente es als schwimmende ''Jugendherberge des CVJM Böttger''. Das Schiff gehört zum ''Verein Himmlische Herbergen e.V.'' und wird von CVJM - Schiff - Dresden betrieben. Es bietet in 19 Kajüten mit Platz für 58 Personen sowie zwei Räume für Seminare und Tagungen für um die 30-40 Personen.[https://www.himmlische-herbergen.de/unt ... f-dresden/ himmlische-herbergen]
* Das Motorluxusschiff ''Wilhelm Pieck'' wurde im Jahr 1991 zur ''Gräfin Cosel'' umbenannt und 1994 in der Laubegaster Werft abgestellt, im Jahr 1998 wurde es abgewrackt und verschrottet.
20231022.Friedrich Engels.-02.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels
31128-Dresden-1992-Brühlsche Terasse 5-teilig-Brück & Sohn Kunstverlag.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels
30043-Dresden-1974-Brühlsche Terrasse Gesamtansicht-Brück & Sohn Kunstverlag.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels
20230818.Dresden Schiffsherberge Pöppelmann.-015.jpg|Luxusmotorschiff Pöppelmann, Ex Karl Marx
== Literatur ==
* Ernst Paul Dörfler: Reiseführer Elbe: Vom Elbsandsteingebirge bis nach Geesthacht, Verlag: Trescher Verlag, 2019, ISBN 978-3-89794-411-4, 3897944111
VEB Fahrgastschiffahrt Weiße Flotte
* 25 Jahre Weisse Flotte Dresden (Fahrgastschiffahrt und Reparaturwerft), Dresden) 1961
* Günter Seibt: Weiße Flotte Dresden : auf einer 170 km langen Elbestrecke / Hrsg.: VEB Fahrgastschiffahrt Dresden; DEWAG Dresden; 1984
* Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden, mit einem Vorwort von Kurt Biedenkopf in Dresdner Hefte Nr. 105 des Dresdner Geschichtsvereins e. V., Sandsteinverlag 2011
[h4] In den Jahren 1961 und 1964 baute die VEB Schiffswerft Roßlau für die Weiße Flotte Dresden vier identische moderne '''Dieselelektrische Seitenrad-Passagierschiffe der Weißen Flotte Dresden'''. Diese Luxusmotorschiffe erhielten von den kommunistischen Machthabern die Namen politischer Persönlichkeiten: * ''Ernst Thälmann'', * ''Friedrich Engels'', * ''Karl Marx'' * ''Wilhelm Pieck''
Die Schiffe versahen bis zu ihrer Außerdienststellung zuverlässig ihren Liniendienst und Einsatz als Ausflugsschiffe. Nur zwei dieser dieselelektrischen Schiffe blieben als Hotel- und Herbergsschiffe erhalten.
== Auftrag, Planung und Produktion == Laut Beschluss des Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik|Ministerrates der DDR erhielt die Sachsenberg-Werke|VEB Schiffswerft Roßlau vom Wirtschaftsministerium im Sommer 1960 die Anweisung zum Bau dieser Schiffe zur ''Erweiterung und Verbesserung der Erholungsmöglichkeiten der Werktätigen''. Somit sollte eine entstehende Lücke durch Ausmusterungen von älteren Dampfern vermieden werden. Mit der enormen Investition handelt es sich um einen neuen Schiffstyp auf der Elbe|Oberelbe, um Luxusmotorschiffe. In einer intensiven Entwicklungsarbeit zwischen der VEB Fahrgastschifffahrt Dresden (Weiße Flotte (Dresden)|Weiße Flotte Dresden) und den VEB Schiffswerft Roßlau wurden folgende wichtigen Parameter (Statistik)|Parameter festgelegt:
* moderne Antriebsform, dieselelektrischer Antrieb mit Kupplungsgetriebe, um beide Schaufelräder unabhängig von einander arbeiten zu lassen * Fassungsvermögen * Geschwindigkeit, Dresden - Bad Schandau und zurück sollte an einem Tag bedient werden können * Tiefgang, geringer Tiefgang, 95 cm - somit Seitenschaufelräder * Aussehen der Schiffe in Anpassung der vorhandenen Dampferflotte.
Den Konstrukteuren war es gelungen, die sichtbare Linienführung der Luxusmotorschiffe über Jahre hinweg einheitlich zu gestalten. Durch den Einsatz von Aluminium in den Aufbauten konnte der geforderte Tiefgang auf 0,80 m unterboten werden. Im Jahr 1961 begannen die Arbeiten am ersten Luxusmotorschiff in der Schiffswerft Roßlau. Mit produktionsbedingten Unterbrechungen folgten die restlichen Schiffe bis 1964. Die neuen modernen Schiffe überzeugten in allen Belangen und stellten einen enormen [url=viewtopic.php?t=10554]Fortschritt[/url] der Schifffahrt auf der Oberelbe dar.Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 27[https://historikerkreis-elbeschiffahrt.de/wp-content/uploads/2014/05/Schriftenreihe-des-Historikerkreis-Elbeschiffahrt-Dresden.pdf Historikerkreis-Elbeschiffahrt-Dresden]
DSRK-Schiffsregister 1984 neue Generatorsätze Typ MFC 280 L 3 K 900 S vom VEB Elbtal Heidenau mit (254 kW = 345 PS)
Fahrgastschiff Ernst Thälmann 1980.jpg|Luxusmotorschiff Ernst Thälmann 20230601.Dresden Schiffsherberge Pöppelmann.-014.jpg|Luxusmotorschiff Karl Marx Bundesarchiv Bild 183-Z0929-011, Dresden, "Weiße Flotte", Ausflugsschiff.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels Fotothek df ps 0003478 Schlösser ^ Lustschlösser ^ Treppen ^ Freitreppen.jpg|Luxusmotorschiff Wilhelm Pieck
== Ausstattung == Die Schiffe hatten einen Dieselelektrischer Antrieb|dieselelektrischen Antrieb - dabei lieferten die Stromerzeugungsaggregat|Dieselaggregate den Strom, welcher für die Elektromotoren benötigt wurde. Die Radwelle, welche die Schaufelräder antrieb ist unterbrochen, sodass beide Teile getrennt angetrieben werden konnten. Dies erleichterte den Manövriervorgang beim An- und Ablegen erheblich. Die Schaufelräder wurden mittschiffs angeordnet, damit bestimmte die Anordnung auch gleichzeitig die Aufteilung der Salons. Die Schaufelräder wurden extra für diese Schiffe konstruiert und sind robuster und wirksamer als bei den älteren Dampfern.Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 76ffHans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 28 Vom SKL Schwermaschinenbau Karl Liebknecht, Magdeburg stammen die Schiffsantriebsmotoren der Typenreihe NVD 26 A: * Die Motoren werden in 3, 4 und 6 Zylinderreihenbauweise als Saugmotoren und in 6 und 8 Zylinderbauweise als aufgeladene Motoren gefertigt. * Dabei handelt sich um nicht umsteuerbare Motoren, die entweder mit einem Schiffswendegetriebe vom Typ SW mit Freifahrt- und Rückwärtsgang oder vom Typ MS mit Freifahrt-, Schlepp- und Rückwärtsgang in verschiedenen Untersetzungsstufen ausgerüstet sind. * Motoren und Getriebe sind auf einem gemeinsamen Schiffsrahmen aufgebaut. Daten: * SKL 6 NVD 26 A (270 PS) + Generatorsatz GMB 3854 S (250 kW = 340 PS) * Zylinderbohrung: 180 mm, * Kolbenhub: 260 mm, * Nenndrehzahl des Motors: 750 u/min, * Nenndrezahl am Getriebeabtriebsflansch: 360 u/min Die Schiffe hatten zusätzlich zur äußerst gefälligen Bauform zwei Decksalons, ein Oberdeck-Tanzsalon, zwei Sonnendecks sowie eine Mokka-Bar und einen Speisesaal. Die Ausstattung der Küche entsprach dem damals modernen komfortablen Standard der Zeit. Man war in der Lage über 1200 Portionen bei Tagesfahrten anzubieten. Ein Speiseaufzug bediente jedes Deck und somit konnten auch dort die Speisen ausgeteilt und serviert werden. Auf jeden Deck befand sich ein Steward und ein Getränketresen. Im Oberdeck konnten Musiker auf einer erhöhten Bühne ihre Musik darbieten und zum Tanz aufspielen. Im Dresdner Volksmund nannte man die Schiffe kurz ''Luxer'' und es wurde einen ''Luxuszuschlag'' bei Einsatz eines solchen Schiffes erhoben.Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden in Dresdner Hefte Nr. 105 vom Dresdner Geschichtsverein e.V., Sandsteinverlag 2011, S. 29
== Indienststellungen, Einsatz und Umgestaltungen == Alle vier Luxusmotorschiffe erfüllten die gestellten Ansprüche makellos und versahen anstandslos und zuverlässig den Linienbetrieb auf der Oberelbe. Umbauten wurden in der Laubegaster Werft in den Jahren von 1967 bis 1970 vorgenommen.
* Als erstes Luxusmotorschiff kam die ''Ernst Thälmann'' am 9. Dezember 1961 von der VEB Schiffswerft Roßlau nach Dresden. Nach Probefahrten auf der Oberelbe begann im Jahr 1962 der planmäßige Linienbetrieb. Im Jahr 1970 erhielt die ''Ernst Thälmann'' in der Laubegaster Werft eine Verlängerung des Oberdeck-Tanzsalon um 3,65 m um zwei Fenster. Damit erreichte man einen höheren Nutzungskomfort. Die ''Ernst Thälmann'' erhielt im Jahr 1984 eine umfassende Modernisierung an der Maschinenanlage.
* Das zweite Luxusmotorschiff, die ''Karl Marx'', kam am 22. Mai 1963 nach Dresden und nahm unmittelbar den Betrieb auf. Die ''Karl Marx'' erhielt im Jahr 1967 eine Verlängerung des Oberdeck-Tanzsalon nach hinten um 3,75 m und um zwei Fenster für einen höheren Nutzungskomfort. Im Jahr 1988 wurde das Schiff zur Großrekonstruktion in der Laubegaster Werft an Land genommen.
* Im Oktober 1963 wurde das dritte Luxusmotorschiff ''Friedrich Engels'' dem VEB Fahrgastschifffahrt Dresden (Weiße Flotte Dresden) übergeben. Im Jahr 1968 wurde auch die ''Friedrich Engels'' am Oberdeck-Tanzsalon um 3,75 m und um zwei Fenster für einen höheren Nutzungskomfort verlängert.
* Das letzte Luxusmotorschiff, die ''Wilhelm Pieck'', kam am 24. März 1964 nach Dresden und nahm unmittelbar den Linienbetrieb auf. Im Jahr 1969 wurde die ''Wilhelm Pieck'' am Oberdeck-Tanzsalon um 3,75 m und um zwei Fenster erweitert. Im Jahr 1982 bis 84 ist die Maschinenanlage der ''Wilhelm Pieck'' in der Werft Laubegast umfassend modernisiert worden und erhielt neue Generatorsätze Typ MFC 280 L 3 K 900 S vom VEB Elbtal Heidenau mit (254 kW = 345 PS).http://www.historikerkreis-elbeschiffahrt.de/
In den Jahren 1965 und 1970 fuhren die ''Karl Marx'' wie auch die ''Friedrich Engels'' als ''Jugendschiff'' auf der Oberelbe. Es wurde ein ''Jugendkollektiv'' gegründet und der Titel ''Jugendschiff'' an das Schiff offiziell vergeben, dazu trug das Schiff am Bug oder am Hauptmast zusätzlich den Freie Deutsche Jugend|FDJ-Wimpel. Diese Zusatzbezeichnung bekam ein Schiff, wenn es entweder viele Auszubildender|Auszubildende an Bord hatte, oder aber, in den meisten Fällen, weil eine besonders junge Besatzung an Bord war.
== 1990 == Mit der Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende in der Deutsche Demokratische Republik|DDR erfolgte ein politischer Umbruch und es veränderten sich auch die Eigentümerrechte. Die Fahrgastzahlen sanken beträchtlich und ein neuer Anleger (Finanzmarkt)|Investor wurde erst sehr spät von der Treuhand gefunden. Die daraus resultierenden Veränderungen übertrugen sich auch auf die VEB Fahrgastschifffahrt Dresden (Weiße Flotte Dresden), welche von der Treuhand an die Conti Unternehmensgruppe|Conti Reederei verkauft wurde und von 1992 bis 2020 den Namen ''Sächsische Dampfschiffahrts GmbH & Co. Conti Elbschiffahrts KG'' innehatte. Im August wurde für den Weiterbetrieb der Schiffe die ''Weiße Flotte Sachsen GmbH'' gegründet.
* Das Motorluxusschiff ''Ernst Thälmann'' wurde 1991 zum ''August der Starke'' und 1994 in der Laubegaster Werft abgestellt und schließlich im Jahr 1998 abgewrackt. Die beiden Schaufelräder sind nach Roßlau (Elbe)|Roßlau verbracht und dort als Denkmal aufgestellt worden.
* Das Motorluxusschiff ''Karl Marx'' wurde im Jahr 1990 aufgrund offener Finanzierung ein Baustopp über das in der Werft Laubegast befindliche Schiff und im Jahr 1990 außer Dienst gestellt, die Antriebsmaschinen sind ausgebaut und verschrottet sowie ein geplanter Umbau zum Wohnschiff vorgenommen worden. Im Jahr 1991 wurde es in ''M.D Pöppelmann'' umbenannt und von 1992 bis 94 zum Wohnschiff umgebaut. Seither liegt es antriebslos in Dresden Neustadt unter dem Namen Koje als schwimmende Jugendherberge der städtischen Qualifizierungsgesellschaft|Qualifizierungsgesellschaft (QAD). Nach Auflösung der QAD mit Zwischennutzung als Notquartier für Asylbewerber|Asylsuchende, wurde es schließlich durch die Stadt zum Verkauf ausgeschrieben. Im Jahr 2013 folgte ein Eignerwechsel mit neuem Nutzungskonzept als ''Hostel'' für russische Touristen und öffentliches Restaurant. Das Schiff wurde von einer russischen Investorin im Oktober 2013 gekauft und erhielt am 18. Oktober 2013 den Namen ''Beherbergungsschiff M. D. Pöppelmann''. Es sollten Übernachtungen für russische Einkaufstouristen, die eine längere Zeit in Dresden verbringen wollten (wöchentlich 3 Flüge Moskau - Dresden), und für Fahrradtouristen angeboten werden. Zur Zeit liegt es noch in Dresden im Neustädter Hafen (Dresden)|Neustädter Hafen. Das Hafengelände wurde ab 2014 zu einer Hafen - City mit gehobener Wohnlage umgebaut und der Investor kündigte den Liegeplatz. Am 10. August 2024 wurde es im Hafen von Dresden Neustadt aufgenommen und als Schiffsherberge ''Pöppelmann'' eröffnet. Eigentümer ist die ''Familie Sapsaj'', das Schiff verfügt über 38 Kajüten unterschiedlicher Größe.[https://www.gruppenhaus.de/schiffsherberge-poeppelmann-svetlana-sapsaj-dresden-hs10332.html schiffsherberge-poeppelmann]
* Das Motorluxusschiff ''Friedrich Engels'' wurde im Jahr 1991 in ''J. F. Böttger'' umbenannt und im Jahr 1992 außer Dienst gestellt. Danach wurden die Maschinen und Schaufelräder ausgebaut und werden seitdem im Verkehrsmuseum Dresden ausgestellt. In den Jahren von 1992 bis 94 erfolgte der Umbau zum Jugendschiff. Die Jahre von 2016 bis 17 verbrachte das Schiff in Laubegast zum Umbau, danach diente es als schwimmende ''Jugendherberge des CVJM Böttger''. Das Schiff gehört zum ''Verein Himmlische Herbergen e.V.'' und wird von CVJM - Schiff - Dresden betrieben. Es bietet in 19 Kajüten mit Platz für 58 Personen sowie zwei Räume für Seminare und Tagungen für um die 30-40 Personen.[https://www.himmlische-herbergen.de/unterkunft/cvjm-schiff-dresden/ himmlische-herbergen]
* Das Motorluxusschiff ''Wilhelm Pieck'' wurde im Jahr 1991 zur ''Gräfin Cosel'' umbenannt und 1994 in der Laubegaster Werft abgestellt, im Jahr 1998 wurde es abgewrackt und verschrottet.
20231022.Friedrich Engels.-02.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels 31128-Dresden-1992-Brühlsche Terasse 5-teilig-Brück & Sohn Kunstverlag.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels 30043-Dresden-1974-Brühlsche Terrasse Gesamtansicht-Brück & Sohn Kunstverlag.jpg|Luxusmotorschiff Friedrich Engels 20230818.Dresden Schiffsherberge Pöppelmann.-015.jpg|Luxusmotorschiff Pöppelmann, Ex Karl Marx
== Literatur == * Ernst Paul Dörfler: Reiseführer Elbe: Vom Elbsandsteingebirge bis nach Geesthacht, Verlag: Trescher Verlag, 2019, ISBN 978-3-89794-411-4, 3897944111 VEB Fahrgastschiffahrt Weiße Flotte * 25 Jahre Weisse Flotte Dresden (Fahrgastschiffahrt und Reparaturwerft), Dresden) 1961 * Günter Seibt: Weiße Flotte Dresden : auf einer 170 km langen Elbestrecke / Hrsg.: VEB Fahrgastschiffahrt Dresden; DEWAG Dresden; 1984 * Hans Peter Lühr: Elbeschifffahrt und Weiße Flotte, Manfred Gerlich: Der VEB Weiße Flotte Dresden, mit einem Vorwort von Kurt Biedenkopf in Dresdner Hefte Nr. 105 des Dresdner Geschichtsvereins e. V., Sandsteinverlag 2011
* Sachsenberg-Werke Schifffahrtsmuseum-Rosslau * Sachsenberg-Werke Archiv Schifffahrtsmuseum-Rosslau] * [https://www.ddr-binnenschifffahrt.de/index.htm ddr-binnenschifffahrt] * [https://www.ddr-binnenschifffahrt.de/foto-passagier-fb-elbe-luxer.htm Foto ddr-binnenschifffahrt] * [https://www.binnenschifferforum.de/showthread.php?56361-Ernst-Th%C3%A4lmann-PSRM-Baujahr-1963-%28P-245%29 binnenschifferforum] * [https://historikerkreis-elbeschiffahrt.de/wp-content/uploads/2014/05/Schriftenreihe-des-Historikerkreis-Elbeschiffahrt-Dresden.pdf Historikerkreis-Elbeschiffahrt-Dresden] * [https://historikerkreis-elbeschiffahrt.de/oberelbe-dampfschifffahrt/die-entwicklung-des-unternehmens/1950-1979-aufschwung-und-erneuerung/ 1950-1979-Aufschwung-und-Erneuerung] * [https://www.dnn.de/lokales/dresden/dresden-und-die-welt-im-jahr-1963-VZHXAKJ6UB635Y6Q3ZBACTVQ2E.html DNN Dresden und die Welt im Jahr 1963] * [https://www.gruppenhaus.de/schiffsherberge-poeppelmann-svetlana-sapsaj-dresden-hs10332.html schiffsherberge-poeppelmann] * [https://www.himmlische-herbergen.de/unterkunft/cvjm-schiff-dresden/ himmlische-herbergen]
Das '''Euphony Ensemble Dresden''' ist ein in Dresden und Umgebung bekanntes Männerchorensembles|Männerchorensemble. Es wurde im Jahr 2022 gegründet und besteht aus zwölf sehr begabten Sängern, die...
Der '''Allgemeine Turnverein zu Dresden''' (kurz ''ATV Dresden'', 1844–1865 '''Dresdner Turnverein''') war der älteste Turnverein in Dresden. Er bestand von 1844 bis 1945.
„White House Market“ (WHM) war ein Darknet-Markt, der zeitweise vom 24. August 2019 bis zum 2. Oktober 2021 betrieben wurde
Der Markt nutzte verschiedene Strategien zur Verbesserung der Sicherheit,...