'''Back Otter'''' (deutsch ''Hinter Wiedern'') ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer südlich von Telč (''Teltsch'') bzw. nördlich von Dačice (''Datschitz'') und gehört zum Bezirk Jihlava.
== Geographie ==
Das Angerdorf Zadní Vydří befindet sich am Bach Vyderský potok in der Dačická kotlina („Datschitzer Becken“). Nördlich erhebt sich der Ve Skalách (538 m ü.d.M.), im Nordosten der V Liškách (529 m ü.d.M.), östlich die Kopaniny (516 m ü.d.M.), im Südosten der Vojtův vrch (537 m ü.d.M.), entfernt der Na Kopcice (530 m ü.d.M.). ü.d.M.) sowie im Westen der Mysletický-Hügel (581 m ü.d.M.). Anderthalb Kilometer östlich liegt der Jüdische Friedhof (Velký Pěčín)|Jüdische Friedhof Velký Pěčín.
Nachbarorte sind Horní Myslová und Kostelní Myslová im Norden, Myslůvka und Radkov u Telče|Radkov im Nordosten, Slaviboř und Černíč im Osten, Velký Pěčín und Malý Pěčín im Südosten, Kostelní Vydří und Prostřední Vydří im Süden, Volfířov, Lipová und Šach fířov) |Schach im Südwesten, Řečice (Volfířov)|Řečice und Vorká im Westen sowie Mysletice, Olší u Telče|Olší und Borovna im Nordwesten.
== Geschichte ==
Die erste urkundliche Erwähnung von „Widrzevalentini“ („Valentine's Otter“) wurde 1385 im Zuge eines Vergleichs zwischen den Vettern Heinrich dem Jüngeren Neuhaus (Adelsgeschlecht)|von Neuhaus und Hermann von Neuhaus wegen der Güter Bílkov|Bielkau und gemacht Sternberg unter den Besitzungen der Burg Štamberk|Burg Sternberg. Der Ortsname leitet sich vom Otter|Wassermarder (''Otter'') ab. Heinrich III von Neuhaus überschrieb 1392 das von seinem Bruder Heinrich dem Jüngeren geerbte Gut Sternberg im Austausch gegen eine Hälfte von Slavonice|Zlabings Landtafel|landtäflig dem Hermann von Neuhaus. Dieser überließ 1398 Sternberg und weitere Güter seiner Tochter Elisabeth/Eliška († 1417) und deren Ehemann Johann Krawarn (Adelsgeschlecht)|von Krawarn-Krumau erblich als Heiratsgut. Um 1410 gehörte Gut Sternberg der Witwe Elisabeth und ihrem Sohn Benedict von Krawarn-Krumau („Benešek von Kravař“). Im Jahr 1414 verglich sich Ulrich V. von Neuhaus|Ulrich und Johann d. UND. von Neuhaus dauber, dass Ulrich nach Benedicts Tod Bielkau und Johann d. UND. Sternberg sollte übernehmen. Später verkauften Benedict von Krawarn und seine Mutter das Gut Sternberg an Ulrich von Neuhaus, der es 1415 dem Heinrich von Neuhaus überschrieb. Nach der Zerstörung der Burg Sternberg im Jahr 1423 durch die Hussiten unter Jan Hvězda von Vícemilic annektierte Anna von Neuhaus die Dörfer der Herrschaft Teltsch zu. Im 16. Jahrhundert wurde das Dorf erstmals als „Krajnj Wydrzij“ („Krajnj Wydrzij“) und ab 1591 nach seiner Lage als „Zadnij Wydrzij“ bezeichnet. Nach dem Tod des letzten männlichen Nachkommens der [Herren von Neuhaus, Joachim Ulrich von Neuhaus, erbte dessen Besitzungen 1604 seine Tochter Lucie Ottilie, die seit 1602 mit Wilhelm Slawata verheiratet war. Ab 1678 wurde die Ortsnamenform „Hinter Wiedern“ verwendet. Nach dem Tod des letzten Grafen vererbte Slavata von Chlum und Koschumberg ''Hinter Wiedern'' als Teil der Herrschaft Teltsch 1702 an Franz Anton von Liechtenstein-Kastelkorn, dessen gleichnamiger Enkel die Herrschaft 1754 an Alois Prussinowitz (Adelsgeschlecht)|Podstatský von Prusinowitz vererbte. Weitere Namensformen waren ''Hinterwiedern'' (1718) und ''Hinter Widern'' (ab 1720). Im Jahr 1791 lebten in den 22 Häusern von ''Hinter-Widern'' 167 Personen. Zum Dorf gehörten 330 Joch (Einheit)|Joch Ackerland.Franz Josef Schwoy: ''Topographie vom Markgrafthum Mähren''. Band 3: Prerauer, Znaimer und Iglauer Kreis. Wien 1794, S. 563
Im Jahr 1835 bestand das im Iglauer Kreis gelegene Dorf ''Hinter-Widern'' bzw. ''Wydřj zadnj'' aus 24 Häusern mit 160 mährischsprachigen Einwohnern, darunter 28 Protestanten (davon 22 Evangelische Kirche H.B. in Österreich|Helvetischen und sechs Evangelische Kirche A.B. in Österreich|Augsburgischen Bekenntnissen). Katholischer Pfarr- und Schulort war Kostelní Myslova|Kirchmislau. Die Protestanten beider Bekenntnisse gehören zur Pfarrgemeinde Velká Lhota (Volfířov)|Groß-Lhota.Gregor Wolny: ''Die Markgrafschaft Mähren topographisch, statistisch und historisch geschildert'', Band 6: Iglauer Kreis und Mährische Enklaven, Brünn 1842, S. 540-541 Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf der Fideikommissherrschaft Teltsch untertänig, Besitzer waren die Prusinowitz (Adelsgeschlecht)|Grafen von Podstatzky-Liechtenstein.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete der Hinter-Widern ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Teltsch. Ab 1869 gehörte es zum „Zadnj Wydřj“ zum Bezirk Datschitz. Zu dieser Zeit hatte die Gemeinde 165 Einwohner und bestand aus 25 Häusern. Ab 1872 wurden die Namen „Zadní Vídří“ und „Hinter Wiedern“ als Ortsnamen verwendet. Im Jahr 1900 lebten in ''Zadní Výdří'' 141 Personen, 1910 waren es 138. Nach dem Zusammenbruch der Österreich-Ungarn|k.k. Monarchie wurde die Gemeinde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakei. Beim Volkszählung|Zensus von 1921 lebten in den 25 Häusern der Gemeinde ''Zadní Vydří'' / ''Hinter Wiedern'' 147 Tschechen.[http://www.zanikleobce.cz/chytil.php?menu=15&chs=1413 Chytilův místopis ČSR, 2. aktualisierte Ausgabe, 1929, S. 1413 Vůzný - Vyhnánov] Im Jahre 1930 bestand die Gemeinde ''Zadní Vydří'' aus 24 Häusern und hatte 135 Einwohner. Zwischen 1939 und 1945 war die Gemeinde Teil des Protektorat Böhmen und Mähren|Protektorats Böhmen und Mähren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde ''Zadní Vydří'' wieder Teil der Tschechoslowakei. Im Jahre 1950 lebten in den 24 Häusern von Zadní Vydří nur noch 96 Personen. 1961 wurde Zadní Vydří nach Mysletín eingemeindet und dem Okres Jihlava zugeordnet. Im Jahre 1970 hatte Zadní Vydří 65 Einwohner. Zum 1. Januar 1989 erfolgte die Eingemeindung nach Telč. Im Jahre 1991 lebten in den 22 Wohnhäusern von Zadní Vydří 56 Personen. Mit Beginn des Jahres 1992 löste sich Zadní Vydří von Telč los und bildete wieder eine eigene Gemeinde. Beim Zensus von 2011 bestand die Gemeinde aus 24 Häusern und hatte 57 Einwohner.
== Gemeindegliederung ==
Für die Gemeinde Zadní Vydří sind keine Ortsteile ausgewiesen. Das Gemeindegebiet bildet einen Katastralbezirk.
== Sehenswürdigkeiten ==
* Eiserner Bauerschaftsglocke|Glockenbaum auf dem Dorfanger
* Mehrere Flur- und Wegkreuze
* Gehöft Nr. 13
* Gehöft Nr. 6
== Literatur ==
* Historický lexikon obcí České republiky 1869–2005|Historický lexikon obcí České republiky 1869–2011, [https://www.czso.cz/csu/czso/iii-pocet- ... -2011_2015 Teil 3: Počet obyvatel a domů podle krajů, okresů, obcí, částí obcí a historických osad / lokalit] – Okres Jihlava.
'''Back Otter'''' (deutsch ''Hinter Wiedern'') ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer südlich von Telč (''Teltsch'') bzw. nördlich von Dačice (''Datschitz'') und gehört zum Bezirk Jihlava.
== Geographie == Das Angerdorf Zadní Vydří befindet sich am Bach Vyderský potok in der Dačická kotlina („Datschitzer Becken“). Nördlich erhebt sich der Ve Skalách (538 m ü.d.M.), im Nordosten der V Liškách (529 m ü.d.M.), östlich die Kopaniny (516 m ü.d.M.), im Südosten der Vojtův vrch (537 m ü.d.M.), entfernt der Na Kopcice (530 m ü.d.M.). ü.d.M.) sowie im Westen der Mysletický-Hügel (581 m ü.d.M.). Anderthalb Kilometer östlich liegt der Jüdische Friedhof (Velký Pěčín)|Jüdische Friedhof Velký Pěčín.
Nachbarorte sind Horní Myslová und Kostelní Myslová im Norden, Myslůvka und Radkov u Telče|Radkov im Nordosten, Slaviboř und Černíč im Osten, Velký Pěčín und Malý Pěčín im Südosten, Kostelní Vydří und Prostřední Vydří im Süden, Volfířov, Lipová und Šach fířov) |Schach im Südwesten, Řečice (Volfířov)|Řečice und Vorká im Westen sowie Mysletice, Olší u Telče|Olší und Borovna im Nordwesten.
== Geschichte == Die erste urkundliche Erwähnung von „Widrzevalentini“ („Valentine's Otter“) wurde 1385 im Zuge eines Vergleichs zwischen den Vettern Heinrich dem Jüngeren Neuhaus (Adelsgeschlecht)|von Neuhaus und Hermann von Neuhaus wegen der Güter Bílkov|Bielkau und gemacht Sternberg unter den Besitzungen der Burg Štamberk|Burg Sternberg. Der Ortsname leitet sich vom Otter|Wassermarder (''Otter'') ab. Heinrich III von Neuhaus überschrieb 1392 das von seinem Bruder Heinrich dem Jüngeren geerbte Gut Sternberg im Austausch gegen eine Hälfte von Slavonice|Zlabings Landtafel|landtäflig dem Hermann von Neuhaus. Dieser überließ 1398 Sternberg und weitere Güter seiner Tochter Elisabeth/Eliška († 1417) und deren Ehemann Johann Krawarn (Adelsgeschlecht)|von Krawarn-Krumau erblich als Heiratsgut. Um 1410 gehörte Gut Sternberg der Witwe Elisabeth und ihrem Sohn Benedict von Krawarn-Krumau („Benešek von Kravař“). [url=viewtopic.php?t=17160]Im Jahr[/url] 1414 verglich sich Ulrich V. von Neuhaus|Ulrich und Johann d. UND. von Neuhaus dauber, dass Ulrich nach Benedicts Tod Bielkau und Johann d. UND. Sternberg sollte übernehmen. Später verkauften Benedict von Krawarn und seine Mutter das Gut Sternberg an Ulrich von Neuhaus, der es 1415 dem Heinrich von Neuhaus überschrieb. Nach der Zerstörung der Burg Sternberg [url=viewtopic.php?t=17160]im Jahr[/url] 1423 durch die Hussiten unter Jan Hvězda von Vícemilic annektierte Anna von Neuhaus die Dörfer der Herrschaft Teltsch zu. Im 16. Jahrhundert wurde das Dorf erstmals als „Krajnj Wydrzij“ („Krajnj Wydrzij“) und ab 1591 nach seiner Lage als „Zadnij Wydrzij“ bezeichnet. Nach dem Tod des letzten männlichen Nachkommens der [Herren von Neuhaus, Joachim Ulrich von Neuhaus, erbte dessen Besitzungen 1604 seine Tochter Lucie Ottilie, die seit 1602 mit Wilhelm Slawata verheiratet war. Ab 1678 wurde die Ortsnamenform „Hinter Wiedern“ verwendet. Nach dem Tod des letzten Grafen vererbte Slavata von Chlum und Koschumberg ''Hinter Wiedern'' als Teil der Herrschaft Teltsch 1702 an Franz Anton von Liechtenstein-Kastelkorn, dessen gleichnamiger Enkel die Herrschaft 1754 an Alois Prussinowitz (Adelsgeschlecht)|Podstatský von Prusinowitz vererbte. Weitere Namensformen waren ''Hinterwiedern'' (1718) und ''Hinter Widern'' (ab 1720). [url=viewtopic.php?t=17160]Im Jahr[/url] 1791 lebten in den 22 Häusern von ''Hinter-Widern'' 167 Personen. Zum Dorf gehörten 330 Joch (Einheit)|Joch Ackerland.Franz Josef Schwoy: ''Topographie vom Markgrafthum Mähren''. Band 3: Prerauer, Znaimer und Iglauer Kreis. Wien 1794, S. 563
Im Jahr 1835 bestand das im Iglauer Kreis gelegene Dorf ''Hinter-Widern'' bzw. ''Wydřj zadnj'' aus 24 Häusern mit 160 mährischsprachigen Einwohnern, darunter 28 Protestanten (davon 22 Evangelische Kirche H.B. in Österreich|Helvetischen und sechs Evangelische Kirche A.B. in Österreich|Augsburgischen Bekenntnissen). Katholischer Pfarr- und Schulort war Kostelní Myslova|Kirchmislau. Die Protestanten beider Bekenntnisse gehören zur Pfarrgemeinde Velká Lhota (Volfířov)|Groß-Lhota.Gregor Wolny: ''Die Markgrafschaft Mähren topographisch, statistisch und historisch geschildert'', Band 6: Iglauer Kreis und Mährische Enklaven, Brünn 1842, S. 540-541 Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf der Fideikommissherrschaft Teltsch untertänig, Besitzer waren die Prusinowitz (Adelsgeschlecht)|Grafen von Podstatzky-Liechtenstein.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete der Hinter-Widern ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Teltsch. Ab 1869 gehörte es zum „Zadnj Wydřj“ zum Bezirk Datschitz. Zu dieser Zeit hatte die Gemeinde 165 Einwohner und bestand aus 25 Häusern. Ab 1872 wurden die Namen „Zadní Vídří“ und „Hinter Wiedern“ als Ortsnamen verwendet. [url=viewtopic.php?t=17160]Im Jahr[/url] 1900 lebten in ''Zadní Výdří'' 141 Personen, 1910 waren es 138. Nach dem Zusammenbruch der Österreich-Ungarn|k.k. Monarchie wurde die Gemeinde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakei. Beim Volkszählung|Zensus von 1921 lebten in den 25 Häusern der Gemeinde ''Zadní Vydří'' / ''Hinter Wiedern'' 147 Tschechen.[http://www.zanikleobce.cz/chytil.php?menu=15&chs=1413 Chytilův místopis ČSR, 2. aktualisierte Ausgabe, 1929, S. 1413 Vůzný - Vyhnánov] Im Jahre 1930 bestand die Gemeinde ''Zadní Vydří'' aus 24 Häusern und hatte 135 Einwohner. Zwischen 1939 und 1945 war die Gemeinde Teil des Protektorat Böhmen und Mähren|Protektorats Böhmen und Mähren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde ''Zadní Vydří'' wieder Teil der Tschechoslowakei. Im Jahre 1950 lebten in den 24 Häusern von Zadní Vydří nur noch 96 Personen. 1961 wurde Zadní Vydří nach Mysletín eingemeindet und dem Okres Jihlava zugeordnet. Im Jahre 1970 hatte Zadní Vydří 65 Einwohner. Zum 1. Januar 1989 erfolgte die Eingemeindung nach Telč. Im Jahre 1991 lebten in den 22 Wohnhäusern von Zadní Vydří 56 Personen. Mit Beginn des Jahres 1992 löste sich Zadní Vydří von Telč los und bildete wieder eine eigene Gemeinde. Beim Zensus von 2011 bestand die Gemeinde aus 24 Häusern und hatte 57 Einwohner.
== Gemeindegliederung == Für die Gemeinde Zadní Vydří sind keine Ortsteile ausgewiesen. Das Gemeindegebiet bildet einen Katastralbezirk.
== Sehenswürdigkeiten == * Eiserner Bauerschaftsglocke|Glockenbaum auf dem Dorfanger * Mehrere Flur- und Wegkreuze * Gehöft Nr. 13 * Gehöft Nr. 6
== Literatur == * Historický lexikon obcí České republiky 1869–2005|Historický lexikon obcí České republiky 1869–2011, [https://www.czso.cz/csu/czso/iii-pocet-obyvatel-a-domu-podle-kraju-okresu-obci-a-casti-obci-v-letech-1869-2011_2015 Teil 3: Počet obyvatel a domů podle krajů, okresů, obcí, částí obcí a historických osad / lokalit] – Okres Jihlava.
* [https://www.zadnivydri.cz/ Ortsbeschreibung] * [https://vdp.cuzk.cz/vdp/ruian/obce/587231 Zadní Vydří im Registr územní identifikace, adres a nemovitostí (RÚIAN)]
== Hundshiem Otter (Lutra simimedens) ==
Der Hundsheim Otter (Lutra Simpleicidens)
== Beschreibung ==
Nach aktuellen Fossilienprotokoll war der Hundersheim Otter ein mittelgroßer Otter mit einem...