Tod von Mouhamed Drame beim Polizeieinsatz ⇐ Artikelentwürfe

[Anonymous]

Am 8. August 2022 starb der 16-jährigen Mouhamed Dramé bei einem Polizeieinsatz in der Dortmunder Nordstadt durch Schüsse aus einer Maschinenpistole. Der Polizist, der die Schüsse abgab, wurde im Dezember 2023 wegen Totschlag (Deutschland)|Totschlags angeklagt, drei weitere Polizisten wegen gefährlicher Körperverletzung (Deutschland)|Körperverletzung sowie der Einsatzleiter wegen Anstiftung (Deutschland)|Anstiftung.

== Mouhamed Dramé ==
Mouhamed Dramé soll sich, laut Akte des Jugendamts Dortmund, welche auf Aussagen Dramé beruhen, Ende 2019 aus dem Senegal auf den Weg nach Europa begeben haben. Zusammen mit seinem Stiefbruder führte der Weg über in Mali und Mauretanien nach Marokko. Ende 2021 fuhr er mit einem Boot von Marokko nach Spanien, wobei sein Stiefbruder im Mittelmeer unter unbekannten Umständen ertrank. Aus einer Unterkunft für Asylsuchende in Sevilla machte er sich mit dem Zug auf den Weg nach Deutschland. Über Worms und Zornheim kam er nach Dortmund. Am 1. August brachte man ihn in die katholische Jugendeinrichtung St. Elisabeth in der Dortmunder Nordstadt.[https://taz.de/Polizist-erschiesst-Teenager/!5872147/ Tödliche Staatsgewalt]TAZ vom 19. August 2022, abgerufen 1.April 2025

== Polizeieinsatz ==
Der Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung in der Dortmunder Nordstadt rief den Notruf wegen einer Suizidgefährdung des 16-jährigen Mouhamed Dramé. Dramé war anderthalb Jahre zuvor als Flüchtling aus dem Senegal nach Deutschland gekommen war, um seine Familie finanziell zu unterstützen. Als die Polizeibeamten in der Jugendhilfeeinrichtung erschienen, saß Dramé zusammengekauert im Hof und hielt ein Küchenmesser gegen sich. Zwölf Polizeibeamte waren vor Ort. Auf die Aufforderung, das Küchenmesser wegzulegen, soll er aufgestanden und auf die Beamten zugegangen sein. Nach einem erfolglosen Einsatz von Pfefferspray und feuerten zwei Polizeibeamter mit Elektroschockpistole|Taser auf ihn. Fast zeitgleich feuert ein Polizist sechs Schüsse mit einer Maschinenpistole auf den Jungen. Fünf treffen ihn und verletzen ihn tödlich. Die Tat wurde von der Notrufleitstelle aufgezeichnet, da der Leiter der Jugendhilfe vergaß, das Telefon aufzulegen.[https://www.tagesschau.de/inland/gesell ... e-100.html Tödliche Polizeischüsse: Prozess gegen Polizisten beginnt - tagesschau.de]

Die Body-Cam|Bodycams der zwölf eingesetzten Polizisten waren alle ausgeschaltet. Dramé sprach kaum Deutsch, sondern Französisch und die senegalische Landessprache Wolof (Sprache)|Wolof, was den Polizisten mitgeteilt wurde.

== Reaktionen nach Todesfall ==
Herbert Reul Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen kündigte an, dass Schusswaffengebrauch sowie sämtliche Zwangsmaßnahmen mit Todesfolge der letzten fünf Jahre darauf überprüfen zu lassen, ob sich aus diesen „Anhaltspunkte ergeben, die einen Anpassungsbedarf in der Aus- und Fortbildung nahelegen“ sowie einen unabhängigen Polizeibeauftragten zu installieren.
Eine Petition mit über 30.000 Unterschriften verlangte eine unabhängige Untersuchungskommission zur Aufarbeitung des Polizeieinsatzes.

Am ersten Jahrestag des Todesfalls kamen Rund 500 Menschen zur Trauerfeier im Innenhof der Abu-Bakr-Moschee, darunter der Oberbürgermeister Thomas Westphal. Nach der Trauerfeier folgte eine Demonstration auf dem Friedensplatz (Dortmund)|Friedensplatz, gegen Polizeigewalt und Rassismus. Es gab Rufe „Justice for Mohamed“.
== Prozess ==
Am 19. Dezember 2023 begann der Prozess gegen die beteiligte Polizisten.



Kategorie:Geschichte (Dortmund)