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'''Juzumaru Tsunetsugu''' (数珠丸恒次) ist ein japanisches Tachi aus der späten Kamakura-Zeit (13. Jahrhundert) und gehört zu den Tenka-goken|Tenka Goken („Fünf Schwerter unter dem Himmel“). Die Klinge wird dem Schmied Aoe Tsunetsugu (青江恒次) zugeschrieben, einem der herausragenden Meister der Aoe-Schule. Der Juzumaru ist als Wichtiges Kulturgut Japans|Jūyō Bunkazai (重要文化財, wichtiges Kulturgut) klassifiziert und wird bis heute im Honkō-ji-Tempel bewahrt.
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[h4] '''Juzumaru Tsunetsugu''' (数珠丸恒次) ist ein japanisches Tachi aus der späten Kamakura-Zeit (13. Jahrhundert) und gehört zu den Tenka-goken|Tenka Goken („Fünf Schwerter unter dem Himmel“). Die Klinge wird dem Schmied Aoe Tsunetsugu (青江恒次) zugeschrieben, einem der herausragenden Meister der Aoe-Schule. Der Juzumaru ist als Wichtiges Kulturgut Japans|Jūyō Bunkazai (重要文化財, wichtiges Kulturgut) klassifiziert und wird bis heute im Honkō-ji-Tempel bewahrt.
= Schmied und Schule =
Tsunetsugu gilt als einer der führenden Vertreter der Aoe-Schule, die geographisch in Provinz Bitchū|Bitchū (heutige Präfektur Okayama) verortet ist und stilistisch zwischen Yamashiro-Tradition|Yamashiro- und Sōshū-Tradition|Sōshū-den steht. Die Aoe-Schule ist bekannt für ihre technisch anspruchsvolle Stahlverarbeitung und für Klingen, die sowohl funktionale Robustheit als auch ästhetische Zurückhaltung vereinen. Innerhalb dieser Tradition nimmt der Juzumaru eine herausragende Stellung ein.
=== Sugata ===
Die Klinge zeigt die typische Form eines Kamakura-Zeit|Kamakura-zeitlichen Tachi mit ausgewogenen Proportionen. Bei einer Länge von 81,08 cm beträgt die Krümmung 3,0 cm und ist somit moderat, weniger ausgeprägt als bei frühen Heian-Tachi, was auf den zunehmenden Einfluss der Kriegergesellschaft verweist. Das Sugata wirkt ruhig und kontrolliert, ohne extreme Betonung einzelner Elemente. Der Kissaki ist proportioniert und dem Zeitraum [url=viewtopic.php?t=19666]entsprechend[/url] etwas kräftiger ausgebildet.
=== Kitae ===
Das Jihada zeigt ein fein gearbeitetes itame, häufig mit sichtbaren masame-Anteilen, wie sie für die Aoe-Schule charakteristisch sind. Die Struktur ist lebendig, aber nicht unruhig, und zeugt von hoher technischer Kontrolle bei der Verarbeitung des Stahls.
=== Hamon ===
Der Hamon ist überwiegend als suguha mit sanften Variationen ausgeführt und zeigt feines nie. Die Härtelinie ist funktional geprägt und verzichtet auf ausgeprägte dekorative Effekte. Auch hier steht Zurückhaltung im Vordergrund, jedoch mit stärkerem Fokus auf Gebrauchstauglichkeit als bei klassischen Yamashiro-Arbeiten.
=== Bedeutung im Zusammenhang der Gokaden ===
Innerhalb der Tenka Goken nimmt der Juzumaru eine Sonderstellung ein. Während andere Schwerter dieser Gruppe primär höfische oder herrschaftliche Ideale repräsentieren, verkörpert der Juzumaru die spirituelle Dimension des Nihontō. Er steht zugleich für die regionale Vielfalt der Schmiedekunst jenseits der Yamashiro-Tradition|Yamashiro-Zentren und verdeutlicht, dass technische Exzellenz und kulturelle Bedeutung nicht auf eine einzige Tradition beschränkt sind. So sind eben die stilistischen Einflüsse auch aus dem Sōshū-Tradition|Sōshū-den sehr deutlich erkennbar.
= Besitzgeschichte und historische Zusammenhänge =
Die Überlieferung des Juzumaru Tsunetsugu ist untrennbar mit dem buddhistischen Reformmönch Nichiren (日蓮, 1222–1282) verbunden. Der Juzumaru soll sich im Besitz Nichirens befunden haben und diente ihm nicht als Waffe, sondern als religiöses Symbol. Seinen Namen verdankt das Schwert den juzu (buddhistischen Gebetsperlen), die mit ihm assoziiert wurden, wodurch sich seine spirituelle Aufladung bereits früh von der rein militärischen Funktion löste.
Nach Nichirens Tod wurde der Juzumaru im Umfeld seiner Anhänger weitergegeben und schließlich dem Honkō-ji-Tempel anvertraut, einem der zentralen Tempel der Nichiren-Schule. Dort wird die Klinge bis heute verwahrt. Anders als viele andere berühmte Schwerter Japans war der Juzumaru nicht Teil wechselnder Daimyō-Besitzlinien oder shōgunaler Schatzkammern, sondern blieb dauerhaft in einem religiösen Kontext.
Diese ununterbrochene Verwahrung im Tempelmilieu prägt seine historische Bedeutung maßgeblich. Der Juzumaru wurde weniger als Herrschaftssymbol denn als sakrales Objekt verstanden, das Schutz, Läuterung und spirituelle Autorität verkörpert. Gerade diese Sonderstellung erklärt seine Aufnahme in den Kreis der Tenka Goken, obwohl er sich funktional und sozial deutlich von den übrigen vier Schwertern unterscheidet.
Kategorie:Schwert
Kategorie:Asiatische Waffe (historisch)
Kategorie:Militärische Klingenwaffe
Kategorie:Nationalschatz Japans [/h4]
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