Ehrenberg-Blindmaus ⇐ Artikelentwürfe
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Die '''Ehrenberg-Blindmaus''' (''Nannospalax ehrenbergi'', Synonym (Taxonomie)|Synonym ''Spalax ehrenbergi'') ist eine Superspezies aus der Unterfamilie der Blindmäuse, die im Nahen Osten und in einem Küstenstreifen in Ägypten und Libyen vorkommt.
== Merkmale ==
Die Ehrenberg-Blindmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 13 bis 22 Zentimeter und ein Gewicht von 73 bis 252 Gramm. Am größten sind die Tiere in Westasien, kleiner sind die Exemplare aus Ägypten und am kleinsten die aus Libyen. Generell sind Männchen etwas größer als Weibchen. Die Fellfarbe variiert und ist an die Farbe des Bodens angepasst. Generell sind die Haare schiefergrau, die Spitzen können jedoch gelbbraune, braune oder rötlich sein. Abgenutzt ist das Fell einheitlich grau. Von der dreieckigen Nase bis zu den Ohren verläuft ein Kamm borstiger, gelber oder cremefarbener Haare. Die Vorderpfoten sind braun, die Hinterpfoten sind grau. Ein Schwanz ist äußerlich nicht sichtbar. Die oberen Schneidezähne sind gelb bis orangefarben, die unteren Schneidezähne sind hellgelb. Die Schneidezähne haben 2 bis 3 Rillen. Weibchen haben vier Zitzen, die sich alle in der Leistenregion befinden.
== Verbreitung und Lebensraum ==
Die Ehrenberg-Blindmaus kommt in Israel/Palästina, im Nordwesten Jordaniens, im Libanon, Syrien, im Südosten der Türkei, im Norden des Irak, sowie im Norden der Cyrenaika in Libyen und an der ägyptischen Mittelmeerküste westlich des Nildeltas vor. Die Nager kommen in sandige Küstenebenen, in Steppen im Landesinneren, auf Waldlichtungen, in felsigen Lebensräumen und bergigen Gebieten vom Meeresspiegel bis zu Höhen von bis zu 2200 Metern vor. Echten Wüsten meiden die Tiere jedoch und so fehlen sie auf der Sinai-Halbinsel|Sinaihalbinsel.
== Lebensweise ==
Ehrenberg-Blindmäuse sind Einzelgänger und aggressiv gegenüber Artgenossen. Sie leben unterirdisch in selbst angelegten 10 bis 40 Metern langen Gangsystemen mit Nest, Vorratskammer und Toilettenkammer. Die Gänge befinden sich in einer Tiefe von 10 Zentimeter bis 5 Meter, wobei im Sommer angelegte Gänge normalerweise tiefer sind als die im Winter angelegten. Die Auswurfhügel sind 15 bis 20 cm hoch, die über Nestern können bis zu 40 Zentimeter hoch, 160 Zentimeter lang und 135 Zentimeter breit sein. Ehrenberg-Blindmäuse kommunizieren seismisch und trommeln dazu mit dem Kopf an die Wände der Gänge. Benachbarten Tiere empfangen die Geräusche, indem sie ihre Kiefer an die Gangwände drücken. Bei Konflikten können die Kämpfe zum Tod des Verlierers führen. Verlassene Reviere werden in der Regel innerhalb weniger Stunden oder Tage von einem anderen Individuum besetzt. Ehrenberg-Blindmäuse ernähren sich hauptsächlich von Knollen und Zwiebeln verschiedener Pflanzen, fressen aber auch oberirdische grüne Pflanzenteile. Letztere werden in der Regel von unten angefressen, aber vor allem im Frühjahr und Herbst kommen sie auch an die Oberfläche, um Pflanzen oberirdisch abzufressen oder um sie in ihre Vorratskammer zu tragen. Die Vorräte in den Vorratskammern können bis zu 25 kg betragen. Ehrenberg-Blindmäuse halten keinen Winterschlaf. Während der Regenzeit scheinen sie tagaktiv zu sein, während der Trockenzeit sind sie nachtaktiv.
Die Weibchen pflanzen sich einmal im Jahr fort. In seltenen Fällen, beispielsweise während einer langen Regenzeit oder in unmittelbarer Nähe zu Bewässerungsanlagen, kann auch ein zweiter Wurf erfolgen. Die erste Begegnung von von Männchen und Weibchen kann aggressiv verlaufen, doch diese Aggression lässt mit der Zeit nach und es kommt zur Paarung. Die Tragzeit beträgt 28 bis 36 Tage. Die zwei bis vier Jungen werden in grasausgekleideten Nestern mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern geboren, die sich etwa 10 Zentimeter unter der Erde befinden. Sie sind dann unbehaart und wiegen ca. 5 Gramm. Im Alter von etwa zwei Monaten [url=viewtopic.php?t=2080]verlassen[/url] sie das Gangsystem der Mutter indem sie ein neues Gangsystem in unmittelbarer Nähe graben oder sie wandern oberirdisch ab. Ehrenberg-Blindmäuse haben zahlreiche Fressfeinde. Dazu zählen Hauskatzen, Marder, Eulen, Greifvögel und Krähen.
== Systematik ==
Die Ehrenberg-Blindmaus wurde 1898 durch den deutschen Zoologen Alfred Nehring als ''Spalax ehrenbergi'' erstmals wissenschaftlich beschrieben und zu Ehren des deutschen Zoologen Christian Gottfried Ehrenberg benannt. Die Terra typica ist Tel Aviv-Jaffa. Bei ''Nannospalax ehrenbergi'' handelt es sich jedoch nicht um eine einzige Art, sondern um einen Komplex äußerlich sehr ähnlicher, morphologisch und genetisch aber klar unterscheidbarer Arten mit sehr begrenzten Verbreitungsgebieten. Eine Gruppe israelischer Wissenschaftler unterschieden 2001 allein im Gebiet von Israel und Palästina vier Arten. Aufgrund ungelöster taxonomischer Probleme fanden sie damit bisher aber bisher keine allgemeine Anerkennung. Atilla Arslan und Mitarbeiter haben innerhalb der ''Nannospalax ehrenbergi''-Superspezies 20 Formen mit unterschiedlichem Karyotyp gefunden.
== Gefährdung ==
Nach Angaben der IUCN ist die Ehrenberg-Blindmaus aufgrund des relativ großen Verbreitungsgebietes ungefährdet. Kleine Populationen, die eigenständige taxonomische Einheiten darstellen könnten, könnten aber gefährdet sein.
Atilla Arslan, Boris Kryštufek, Ferhat Matur, Jan Zima (2016): ''Review of chromosome races in blind mole rats (Spalax and Nannospalax).'' Folia Zoologica 65(4): 249-301
R.W. Norris: ''Genus Spalax'' und ''Genus Nannospalax''. In: Don E. Wilson, T.E. Lacher, Jr., Russell A. Mittermeier (Herausgeber): ''Handbook of the Mammals of the World: Rodents 2.'' (HMW, Band 7) Lynx Edicions, Barcelona 2017, S. 137–142. ISBN 978-84-16728-04-6.
Alfred Nehring (1897): ''Mehrere neue Spalax-Arten.'' Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin 10: 163–183.
Eviatar Nevo, Elena Ivanitskaya und Avigdor Beiles (2001): ''Adaptive radiation of blind subterranean mole rats: naming and revisiting the four sibling species of the Spalax ehrenbergi superspecies in Israel: Spalax galili (2n=52), S. golani (2n=54), S. carmeli (2n=58) and S. judaei (2n=60).'' Backhuys Publishers. ISBN 90-5782-086-2.
Kategorie:Spalacidae (Familie) [/h4]
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