Die '''Dorothea-Statue''' ist eine 1991 platzierte und Segen|eingesegnete sakrale Bronzeplastik von Rolf Brem, die Dorothea von Flüe gewidmet ist. Sie steht in der Gemeinde Sachseln im Schweizer Kanton Obwalden neben der Pfarr- und Wallfahrtskirche Sachseln|Wallfahrtskirche.
== Geschichte ==
=== Papstbesuch in Sachseln 1984 ===
Im Juni 1984 besuchte Papst Johannes Paul II. im Rahmen einer Auslandsreisen von Papst Johannes Paul II.#1979 bis 1985|Schweizreise auch Flüeli-Ranft und Sachseln im Kanton Obwalden. Der Pfarrer der Pfarr- und Wallfahrtskirche Sachseln Josef Eberli kündigte bereits im Vorfeld an, ihn bei dieser Gelegenheit um die Heiligsprechung von Dorothea, der Gattin des Heiligen Niklaus von Flüe, zu bitten. Er sei «in zunehmendem Masse» von den Gläubigen darum gebeten worden. Das Ansinnen fand breiten Zuspruch in der katholischen Schweiz. |Text=Ehren wir auch seine [i. e. Bruder Klaus’] Frau Dorothea: In einem durchlittenen Entschluss hat sie den Gatten freigegeben. Zu Recht trägt sie in den Augen vieler das heroische Lebenszeugnis des Bruders Klaus mit…
|Sprache=de-CH
|Autor=Papst Johannes Paul II.
|ref=''Dokumentation: Predigt von Papst Johannes Paul II. im Flüeli über die Verantwortung für den Frieden''. In: ''Walliser Volksfreund''. Band 65, Nr. 139, 16. Juni 1984, S. 10 ([https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d ... -01.2.23.4 online]).
Ausserdem nannte er sie eine «Heiligmäßigkeit|heiligmässige Frau».
=== Projektierung und Einsegnung der Statue ===
1987 nahm der ehemalige Basler Bischof Anton Hänggi den Gedanken einer Heiligsprechung anlässlich eines von ihm gehaltenen Wallfahrtgottesdienstes in Sachseln wieder auf. Dadurch animiert, beschloss der Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband|Schweizerische Verband Katholischer Bäuerinnen (SVKB), Dorothea «zur Hebung des Ansehens» eine Statue zu errichten. Der mit Spenden finanzierte Auftrag wurde dem Luzerner Bildhauer Rolf Brem übertragen. Das Monument wurde im Rahmen der Jubiläumsfeier «700 Jahre Eidgenossenschaft» am Sonntag, 29. September 1991 enthüllt und von Hänggi eingesegnet.''«Die Frau an der Seite des Heiligen»''. In: ''Nidwaldner Tagblatt''. Band 10, Nr. 226, 1. Oktober 1991, S. 17 ([https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d ... -01.2.37.6 online]).
== Beschreibung ==
Die Bronzeplastik steht direkt neben dem Kirchturm der Wallfahrtskirche, auf dem Friedhof, wo Dorotheas Grab vermutet wird,
== Rezeption als Frauendenkmal ==
In zeitgenössischen Berichten war nie von einem «Denkmal» die Rede. Diese Zuschreibung kam erst in jüngerer Zeit infolge der Debatten um fehlende Schweizer Frauendenkmäler auf. In einer nicht repräsentativen Umfrage des Onlineprojekts ''Mal denken!'' gaben Stand April 2025 77 Prozent an, das Dorothea-Denkmal solle so belassen werden. Es lag damit auf dem 10. Rang von 24 erfragten Schweizer Denkmälern und hatte einen überdurchschnittlich hohen Zuspruch. Seine Wichtigkeit wurde durchschnittlich, seine «Schönheit» leicht überdurchschnittlich bewertet. Gleichzeitig gehörte es aber auch zu den am wenigsten bekannten Denkmälern.
In einem Essay in der Zeitung ''Blick (Zeitung)|Blick'' kritisierten zwei Historikerinnen das mit dem Dorothea-Denkmal vermittelte Frauenbild:«Dass von Flüe alleinerziehende Mutter von zehn Kindern war, macht sie zweifelsohne zur Heldin. Aber auch mit ihr wird keiner Frau gedacht, die sich für selbstwirksames Auftreten oder politischen Einfluss einen Namen gemacht hat, sondern einer Mutter und Hausfrau. Für Historikerinnen und Historiker, welche die Erinnerungskultur im öffentlichen Raum analysieren, stellt sich daher die Frage, was die Absicht signalisiert, einer Mutterfigur zu gedenken, die seit jeher im Schatten ihres 1947 heiliggesprochenen Ehegatten steht.»Mit dem Denkmal zementiere man ein veraltetes Frauenbild, «das Tugenden wie Hingabe|Hingebung, Mütterlichkeit, Askese|Verzicht und Keuschheit sowie gleichermassen Sittsamkeit und Frömmigkeit verkörpert».
== Siehe auch ==
[h4] Die '''Dorothea-Statue''' ist eine 1991 platzierte und Segen|eingesegnete sakrale Bronzeplastik von Rolf Brem, die Dorothea von Flüe gewidmet ist. Sie steht in der Gemeinde Sachseln im Schweizer Kanton Obwalden neben der Pfarr- und Wallfahrtskirche Sachseln|Wallfahrtskirche.
== Geschichte ==
=== Papstbesuch in Sachseln 1984 === Im Juni 1984 besuchte Papst Johannes Paul II. im Rahmen einer Auslandsreisen von Papst Johannes Paul II.#1979 bis 1985|Schweizreise auch Flüeli-Ranft und Sachseln im Kanton Obwalden. Der Pfarrer der Pfarr- und Wallfahrtskirche Sachseln Josef Eberli kündigte bereits im Vorfeld an, ihn bei dieser Gelegenheit um die Heiligsprechung von Dorothea, der Gattin des Heiligen Niklaus von Flüe, zu bitten. Er sei «in zunehmendem Masse» von den Gläubigen darum gebeten worden. Das Ansinnen fand breiten Zuspruch in der katholischen Schweiz. |Text=Ehren wir auch seine [i. e. Bruder Klaus’] Frau Dorothea: In einem durchlittenen Entschluss hat sie den Gatten freigegeben. Zu Recht trägt sie in den Augen vieler das heroische Lebenszeugnis des Bruders Klaus mit… |Sprache=de-CH |Autor=Papst Johannes Paul II. |ref=''Dokumentation: Predigt von Papst Johannes Paul II. im Flüeli über die Verantwortung für den Frieden''. In: ''Walliser Volksfreund''. Band 65, Nr. 139, 16. Juni 1984, S. 10 ([https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=WVF19840616-01.2.23.4 online]).
Ausserdem nannte er sie eine «Heiligmäßigkeit|heiligmässige Frau». === Projektierung und Einsegnung der Statue === 1987 nahm der ehemalige Basler Bischof Anton Hänggi den Gedanken einer Heiligsprechung anlässlich eines von ihm gehaltenen Wallfahrtgottesdienstes in Sachseln wieder auf. Dadurch animiert, beschloss der Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband|Schweizerische Verband Katholischer Bäuerinnen (SVKB), Dorothea «zur Hebung des Ansehens» eine Statue zu errichten. Der mit Spenden finanzierte Auftrag wurde dem Luzerner Bildhauer Rolf Brem übertragen. Das Monument wurde im Rahmen der Jubiläumsfeier «700 Jahre Eidgenossenschaft» am Sonntag, 29. September 1991 enthüllt und von Hänggi eingesegnet.''«Die Frau an der Seite des Heiligen»''. In: ''Nidwaldner Tagblatt''. Band 10, Nr. 226, 1. Oktober 1991, S. 17 ([https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=NTB19911001-01.2.37.6 online]).
== Beschreibung == Die Bronzeplastik steht direkt neben dem Kirchturm der Wallfahrtskirche, auf dem Friedhof, wo Dorotheas Grab vermutet wird, == Rezeption als Frauendenkmal == In zeitgenössischen Berichten war nie von einem «Denkmal» die Rede. Diese Zuschreibung kam erst in jüngerer Zeit infolge der Debatten um fehlende Schweizer Frauendenkmäler auf. In einer nicht repräsentativen Umfrage des Onlineprojekts ''Mal denken!'' gaben Stand April 2025 77 Prozent an, das Dorothea-Denkmal solle so belassen werden. Es lag damit auf dem 10. Rang von 24 erfragten Schweizer Denkmälern und hatte einen überdurchschnittlich hohen Zuspruch. Seine Wichtigkeit wurde durchschnittlich, seine «Schönheit» leicht überdurchschnittlich bewertet. Gleichzeitig gehörte es aber auch zu den am wenigsten bekannten Denkmälern. In einem Essay in der Zeitung ''Blick (Zeitung)|Blick'' kritisierten zwei Historikerinnen das mit dem Dorothea-Denkmal vermittelte Frauenbild:«Dass von Flüe alleinerziehende Mutter von zehn Kindern war, macht sie zweifelsohne zur Heldin. Aber auch mit ihr wird keiner Frau gedacht, die sich für selbstwirksames Auftreten oder politischen Einfluss einen Namen gemacht hat, sondern einer Mutter und Hausfrau. Für Historikerinnen und Historiker, welche die Erinnerungskultur im öffentlichen Raum analysieren, stellt sich daher die Frage, was die Absicht signalisiert, einer Mutterfigur zu gedenken, die seit jeher im [url=viewtopic.php?t=5090]Schatten[/url] ihres 1947 heiliggesprochenen Ehegatten steht.»Mit dem Denkmal zementiere man ein veraltetes Frauenbild, «das Tugenden wie Hingabe|Hingebung, Mütterlichkeit, Askese|Verzicht und Keuschheit sowie gleichermassen Sittsamkeit und Frömmigkeit verkörpert». == Siehe auch ==
* Liste von Denkmälern für Frauen in der Schweiz
== Literatur == * ''«Die Frau an der Seite des Heiligen»''. In: ''Nidwaldner Tagblatt''. Band 10, Nr. 226, 1. Oktober 1991, S. 17 ([https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=NTB19911001-01.2.37.6 online]).
* Lea Berger: ''[https://denk-mal-denken.ch/24-denkmaeler/denkmal/dorothee-flue-statue-sachseln Dorothee Wyss (OW): «Eine heiligmässige Frau»]''. In: ''denk-mal-denken.ch''. Abgerufen am 27. April 2025. * [https://bruderklaus.com/orte-informationen/sachseln/flueeli-kapelle/ Dorothee Statue] auf ''bruderklaus.com''
Kategorie:Denkmal in der Schweiz Kategorie:Skulptur (1991) Kategorie:Bronzeskulptur (Schweiz) Kategorie:Niklaus von Flüe Kategorie:Frauendenkmal [/h4]
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