'''Frances Theodora Konitzky''' (* 3. August 1859 in Richmond (Virginia); † 28. Januar 1940 in Bremen; geborene de Voss, auch Frances Theodore Konitzky)
== Biografie ==
Frances Theodora de Voss wurde in Richmond (Virginia) als Kind belgischer Eltern geboren. Die Familie kehrte später nach Antwerpen zurück. Dort lernte sie ihren zukünftigen Mann, den Kaufmann Friedrich Wilhelm Konitzky (* 1 September 1852 in Bremen; † 30. März 1895 in Antwerpen), kennen. Der Sohn einer Bremer Reederfamilie betrieb dort eine Niederlassung der Reederei. Sie heirateten am 5. April 1883 in Bremen und wohnten in Antwerpen.
Konitzky und ihr Mann waren dem evangelischen Glauben verbunden. Ihr Mann war Mitglied des Kirchenvorstandes der deutsch-evangelischen Christuskirche und spendete eine Orgel, die von der Firma Eberhard Friedrich Walcker|E. F. Walcker & Co., dem damaligen Marktführer, hergestellt wurde. Nach dem Tod ihres Mannes spendete Konitzky einen Resonanzboden über der Kanzel.
Da ihr Ehemann herzkrank war, besuchte das Ehepaar mehrfach Bad Nauheim, wo er sich behandeln ließ. Am 30. März 1895 verstarb ihr Mann in Antwerpen. Die Ehe war kinderlos geblieben. Am 17. September 1895 stiftete sie 25 000 Mark als Grundstock für den angedachten Neubau des Kurhospitals in Bad Nauheim, das für bedürftige Kurgäste in kleinem Umfang Unterstützung und einige Betten bereitstellte und dringend erneuerungsbedürftig war. Sie verband damit die Zusage, die weiteren Kosten zu übernehmen, wenn es wirklich zum Bau kommen sollte. Sie löste dies ein, indem sie am 21. Januar 1896 nochmals 25 000 Mark und am 11. Oktober 1897 weitere 150 000 Mark zur Verfügung stellte. Am 20. April 1898 fand die Einweihung und Inbetriebnahme des neuen Gebäudes statt. Das neue Kurhospital stand, wie schon der Vorgänger, unter dem Protektorat der Viktoria von Hessen-Darmstadt|Prinzessin von Battenberg zu Darmstadt und erhielt zu Ehren der Stifterin und zum Andenken an ihren Gatten den Namen „Konitzkystift der Stadt Bad Nauheim“. Es stellte insgesamt 100 Betten zur Verfügung und 15 Freistellen für Kurgäste, die über keinerlei Mittel verfügten.
Als weitere Anerkennung wurde Konitzky das Ritterkreuz zweiter Klasse des Großherzoglich Hessischer Ludwigsorden|Großherzoglich Hessischen Ludwigsordens verliehen.
Als die evangelische Gemeinde in Bad Nauheim eine neue Kirche, die Dankeskirche, plante und baute, spendete Konitzky 1903 unter der Bedingung, anonym zu bleiben und die Orgel durch die Firma E. F. Walcker & Co. bauen zu lassen, das Geld für eine den neuesten Möglichkeiten entsprechende Orgel mit Pianola#Organola|Organola (einer Selbstspieleinrichtung). Sie begründete dies „im Andenken an meinen lieben, unvergesslichen Mann, der ein großer Musikfreund war und gerade oft meinte, wie herzbeweglich und erquickend das Orgelspiel die Predigt unterstützen könne“. Die Orgel wurde am 27. Juni 1906 mit einem festlichen Konzert eingeweiht. Erst 1931 wurde bekanntgegeben, dass Konitzky die damalige Spenderin war.
Konitzky blieb auch sonst Bad Nauheim und dem Stift verbunden, interessierte sich für dessen Entwicklung und unterhielt einen Briefverkehr mit der Verwaltungskommission. Darin setzte sie sich etwa für den Einsatz der Darmstädter Diakonissen ein. Das Elisabeth-Stift in Darmstadt stellte 1898 sechs Schwestern ab, die Haushaltung und Pflege übernahmen.
Am 6. Mai 1923 fand in Bad Nauheim eine Feier im kleinen Kreis zum 25-jährigen Bestehen des Stifts statt. Konitzky reiste dazu aus Bremen, wo sie mittlerweile wohnhaft war, an und bekam den Ehrenbürgerbrief der Stadt überreicht. Im Nachgang der Feier bedankte sie sich brieflich für die Ehre und wünschte sich angesichts anstehender Änderungen, „dass das Konitzkystift unter evangelischer Leitung bleiben soll. Das passt sehr gut zur Religion der Kurgäste.“
Auf die Übersendung von Glückwünschen und einem Geschenk vom Bad Nauheimer Stadtrat zu ihrem 80. Geburtstag am 3. August 1939 antwortete sie: „Ihre Aufmerksamkeit mit den kostbaren Gaben beschämt mich, denn ich habe doch damals nur vom Überfluss gegeben, kein Opfer gebracht.“
Konitzky starb am 28. Januar 1940 in Bremen.
== Auszeichnungen und Ehrungen ==
* etwa 1898: Ritterkreuz zweiter Klasse des Hessischen Ludwigsordens
* 1923: Ehrenbürgerin von Bad Nauheim
* 1987 (postum): Der Konitzkyweg in Bad Nauheim wurde nach ihr benannt. * Die Theodora Konitzky Akademie, eine gemeinnützige GmbH zur Aus- und Weiterbildung für Gesundheitsfachberufe, trägt ihren Namen. Die Trägerschaft teilen sich das Gesundheitszentrum Wetterau und die Kerckhoff-Klinik.
== Literatur ==
*
* [https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/det ... d=v3870471 Portraitfoto, ca. 1920] im Archivinformationssystem Hessen
* [https://www.fnp.de/lokales/wetteraukrei ... 55751.html Biografisches Portrait] in der Frankfurter Neuen Presse, von Hanna von Prosch, 2023
Kategorie:Deutscher
Kategorie:Belgier
Kategorie:Geboren 1859
Kategorie:Gestorben 1940
Kategorie:Frau
Kategorie:Mäzen
Kategorie:Ehrenbürger von Bad Nauheim
Kategorie:Ritter des Großherzoglich Hessischen Ludwigsordens
[h4] '''Frances Theodora Konitzky''' (* 3. August 1859 in Richmond (Virginia); † 28. Januar 1940 in Bremen; geborene de Voss, auch Frances Theodore Konitzky) == Biografie == Frances Theodora de Voss wurde in Richmond (Virginia) als Kind belgischer Eltern geboren. Die Familie kehrte später nach Antwerpen zurück. Dort lernte sie ihren zukünftigen Mann, den Kaufmann Friedrich Wilhelm Konitzky (* 1 September 1852 in Bremen; † 30. März 1895 in Antwerpen), kennen. Der Sohn einer Bremer Reederfamilie betrieb dort eine Niederlassung der Reederei. Sie heirateten am 5. April 1883 in Bremen und wohnten in Antwerpen.
Konitzky und ihr Mann waren dem evangelischen Glauben verbunden. Ihr Mann war Mitglied des Kirchenvorstandes der deutsch-evangelischen Christuskirche und spendete eine Orgel, die von der Firma Eberhard Friedrich Walcker|E. F. Walcker & Co., dem damaligen Marktführer, hergestellt wurde. Nach dem Tod ihres Mannes spendete Konitzky einen Resonanzboden über der Kanzel. Da ihr Ehemann herzkrank war, besuchte das Ehepaar mehrfach Bad Nauheim, wo er sich behandeln ließ. Am 30. März 1895 verstarb ihr Mann in Antwerpen. Die Ehe war kinderlos geblieben. Am 17. September 1895 stiftete sie 25 000 Mark als Grundstock für den angedachten Neubau des Kurhospitals in Bad Nauheim, das für bedürftige Kurgäste in kleinem Umfang Unterstützung und einige Betten bereitstellte und dringend erneuerungsbedürftig war. Sie verband damit die Zusage, die weiteren Kosten zu übernehmen, wenn es wirklich zum Bau kommen sollte. Sie löste dies ein, indem sie am 21. Januar 1896 nochmals 25 000 Mark und am 11. Oktober 1897 weitere 150 000 Mark zur Verfügung stellte. Am 20. April 1898 fand die Einweihung und Inbetriebnahme des neuen Gebäudes statt. Das neue Kurhospital stand, wie schon der Vorgänger, unter dem Protektorat der Viktoria von Hessen-Darmstadt|Prinzessin von Battenberg zu Darmstadt und erhielt zu Ehren der Stifterin und zum Andenken an ihren Gatten den Namen „Konitzkystift der Stadt Bad Nauheim“. Es stellte insgesamt 100 Betten zur Verfügung und 15 Freistellen für Kurgäste, die über keinerlei Mittel verfügten. Als weitere Anerkennung wurde Konitzky das Ritterkreuz zweiter Klasse des Großherzoglich Hessischer Ludwigsorden|Großherzoglich Hessischen Ludwigsordens verliehen.
Als die evangelische Gemeinde in Bad Nauheim eine neue Kirche, die Dankeskirche, plante und baute, spendete Konitzky 1903 unter der Bedingung, anonym zu bleiben und die Orgel durch die Firma E. F. Walcker & Co. bauen zu lassen, das Geld für eine den neuesten Möglichkeiten entsprechende Orgel mit Pianola#Organola|Organola (einer Selbstspieleinrichtung). Sie begründete dies „im Andenken an meinen lieben, unvergesslichen Mann, der ein großer Musikfreund war und gerade oft meinte, wie herzbeweglich und erquickend das Orgelspiel die Predigt unterstützen könne“. Die Orgel wurde am 27. Juni 1906 mit einem festlichen Konzert eingeweiht. Erst 1931 wurde bekanntgegeben, dass Konitzky die damalige Spenderin war. Konitzky blieb auch sonst Bad Nauheim und dem Stift verbunden, interessierte sich für dessen Entwicklung und unterhielt einen Briefverkehr mit der Verwaltungskommission. Darin setzte sie sich etwa für den Einsatz der Darmstädter Diakonissen ein. Das Elisabeth-Stift in Darmstadt stellte 1898 sechs Schwestern ab, die Haushaltung und Pflege übernahmen.
Am 6. Mai 1923 fand in Bad Nauheim eine Feier im kleinen Kreis zum 25-jährigen Bestehen des Stifts statt. Konitzky reiste dazu aus Bremen, wo sie mittlerweile wohnhaft war, an und bekam den Ehrenbürgerbrief der Stadt überreicht. Im Nachgang der Feier bedankte sie sich brieflich für die Ehre und wünschte sich angesichts anstehender Änderungen, „dass das Konitzkystift unter evangelischer Leitung bleiben soll. Das passt sehr gut zur Religion der Kurgäste.“
Auf die Übersendung von Glückwünschen und einem Geschenk vom Bad Nauheimer Stadtrat zu ihrem 80. Geburtstag am 3. August 1939 antwortete sie: „Ihre Aufmerksamkeit mit den kostbaren Gaben beschämt mich, denn ich habe doch damals nur vom Überfluss gegeben, kein Opfer gebracht.“
Konitzky starb am 28. Januar 1940 in Bremen.
== Auszeichnungen und Ehrungen == * etwa 1898: Ritterkreuz zweiter Klasse des Hessischen Ludwigsordens * 1923: Ehrenbürgerin von Bad Nauheim * 1987 (postum): Der Konitzkyweg in Bad Nauheim wurde nach ihr benannt. * Die Theodora Konitzky Akademie, eine gemeinnützige GmbH zur Aus- und Weiterbildung für Gesundheitsfachberufe, trägt ihren Namen. Die Trägerschaft teilen sich das Gesundheitszentrum Wetterau und die Kerckhoff-Klinik. == Literatur == * * [https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v3870471 Portraitfoto, ca. 1920] im Archivinformationssystem Hessen * [https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/habe-nur-vom-ueberfluss-gegeben-92255751.html Biografisches Portrait] in der Frankfurter Neuen Presse, von Hanna von Prosch, 2023
Kategorie:Deutscher Kategorie:Belgier Kategorie:Geboren 1859 Kategorie:Gestorben 1940 Kategorie:Frau Kategorie:Mäzen Kategorie:Ehrenbürger von Bad Nauheim Kategorie:Ritter des Großherzoglich Hessischen Ludwigsordens
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